Bundesliga:Zu wenig Frankfurter Sitzfußball

Bundesliga: Kunstvolles Tor von Frankfurts Ajdin Hrustic (sitzend) zum 1:1 gegen Mainz.

Kunstvolles Tor von Frankfurts Ajdin Hrustic (sitzend) zum 1:1 gegen Mainz.

(Foto: AFP)

Die Eintracht verliert den Anschluss im Rennen um die Champions-League-Plätze. Gegen Mainz gelingt das spektakuläre Ausgleichstor zu spät - der FSV kommt dem Klassenverbleib sehr nah.

Der FSV Mainz 05 steht kurz vor dem endgültigen Klassenverbleib, Eintracht Frankfurt geht im Kampf um die erste Qualifikation für die Champions League die Luft aus. Durch das späte 1:1 (0:1) im Rhein-Main-Derby sicherten sich die Hessen zumindest noch einen Punkt, fielen aber hinter den neuen Tabellenvierten Borussia Dortmund zurück. "Es ist unangenehm, dass wir es selbst nicht mehr in der Hand haben und den Vorsprung verspielt haben. Wir haben diesen Fight noch nicht verloren", sagte Trainer Adi Hütter nach dem Spiel. "Aber es ist noch alles möglich", sagte Trapp weniger später bei Sky. "Wir müssen weiter dran glauben."

Karim Onisiwo erzielte in der elften Minute die Führung für die Mainzer, die mit einem Sieg bereits den Abstieg sicher verhindert hätten. Ajdin Hrustic (86.) sorgte für den späten Ausgleich der Eintracht mit einem spektakulären Tor. Im Sitzen überwand er den Mainzer Schlussmann Robin Zentner mit einer Bogenlampe. "Es ist ein bisschen ärgerlich, wenn man so spät das Gegentor kassiert", sagte Mainz-Trainer Bo Svensson, "die Jungs sind auch enttäuscht. Es war eine kompakte Leistung mit guten Umschaltmomenten."

Er selbst hat trotzdem weiter beste Chancen, das schier Unmögliche möglich zu machen: Nach nur sieben Punkten in der Hinrunde wollen die Mainzer unter seiner Regie den Abstieg vorzeitig verhindern - das ist mit dieser Ausgangslage zuvor keinem anderen Bundesligaclub gelungen. Mit Svensson holten die 05er in bisher 15 Rückrundenspielen 29 Punkte. Die Mainzer könnten der Eintracht (57 Punkte) noch Schützenhilfe leisten: Sie spielen am nächsten Sonntag gegen Dortmund (58) und am letzten Spieltag beim Ligadritten VfL Wolfsburg (60).

Onisiwo verpasst die Entscheidung für Mainz

Mit dem Selbstbewusstsein aus acht ungeschlagenen Spielen in Serie waren die Mainzer zum Nachbarn an den Main gereist. Die Gäste machten es den in die Königsklasse drängenden Frankfurtern von Anfang an schwer, effektive Offensivaktionen zu inszenieren. Zunächst sorgte vor allem Mainz für Impulse und setzte nach 35 Sekunden durch einen Flachschuss aus zwölf Metern von Jonathan Burkardt, den Eintracht-Torwart Kevin Trapp parierte, für schnelle Gefahr. Die Gastgeber hatten gegen die zugleich in der Defensive sehr gut organisierten Rheinhessen wenig entgegenzusetzen - und bekamen dafür in der elften Minute die Quittung: Nach einer Vorlage des Eintracht-Leihspielers Dominik Kohr schoss Onisiwo unbehelligt aus 16 Metern in die linken Ecke zur Führung für die Mainzer ein.

Erst danach erhöhten die Frankfurter den Druck, wenn auch nur sporadisch und nicht konsequent. Dies galt vor allem für Leihstürmer Luka Jovic von Real Madrid, der in der 16. und 20. Minute zweimal zu lange zögerte, so dass seine Schüsse abgeblockt werden konnten. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Sekunden später Filip Kostic, dessen Volleyschuss 05-Schlussmann Robin Zentner mit einer Glanzparade abwehrte. Für Gefahr sorgte vor dem Halbzeitpfiff noch Eintracht-Torjäger André Silva, der von Jeremiah St. Juste noch gestoppt wurde.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben sehenswerte Aktionen der Frankfurter bis zum gegnerischen Tor eher Mangelware. Ein Schuss von Daichi Kamada (52.) am Eintracht-Gehäuse vorbei gehörte zu den wenigen Gelegenheiten. In der 76. Minute hätte Onisiwo für die Vorentscheidung sorgen können, doch bei seinem Sprint-Solo legte er sich selbst den Ball zu weit vor. In der Schlussphase drängte Frankfurt immer stärker auf den Ausgleich und wurde kurz vor Ende zumindest mit einem Punkt belohnt.

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