2. Bundesliga:Dreimal Hoffen bis zum Schluss

Erzgebirge Aue v SC Paderborn - 2. Bundesliga

Paderborner Jubel in Aue: Die Spieler der Ostwestfalen könnten bald in der Bundesliga ran dürfen.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Die Aufstiegs-Entscheidung in der 2. Liga fällt erst am letzten Spieltag: Beste Chancen hat der SC Paderborn, der nach einem 2:0 in Aue mindestens schon für die Relegation planen kann. Fürth bleibt mit einem lockeren Erfolg in Cottbus dran, auch der FCK siegt - unten müssen Dresden und Bielefeld zittern.

Der SC Paderborn hat weiter beste Chancen auf den ersten Aufstieg in die Bundesliga. Am Sonntag gewann der Tabellenzweite der 2. Liga beim FC Erzgebirge Aue mit 2:0 (1:0). Durch den 17. Saisonsieg hat die Mannschaft von Trainer Andre Breitenreiter weiterhin zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger SpVgg Greuther Fürth. Alban Meha (35.) und Mario Vrancic (66.) erzielten vor 12.350 Zuschauern die Treffer. Paderborn hätte mit dem Sieg bei gleichzeitiger Niederlage von Fürth bei Energie Cottbus bereits am vorletzten Spieltag den Aufstieg sicherstellen können.

Die erste Chance der Partie hatte Aue. Doch Stürmer Jakub Sylvestr schoss frei stehend knapp neben den Pfosten. Paderborn agierte ebenso engagiert wie die Auer und hatte vor allem durch zwei Freistöße von Meha gute Torchancen. Seinen Treffer aber verdankte er einem Patzer von Aues Verteidiger Fabian Müller, der beim Dribbling vor dem eigenen Strafraum wegrutschte und den Weg zum Tor freimachte. In der von beiden Seiten offensiv geführten Partie sorgte dann Vrancic mit seinem Treffer für die Entscheidung.

Greuther Fürth hat derweil die Chance auf den direkten Aufstiegsplatz aufrecht erhalten. Bei Absteiger Energie Cottbus zeigten sich die Franken gut erholt von der 1:2-Heimniederlage gegen 1860 München und gewannen mit souverän mit 6:0 (2:0). Die Tore für die haushoch überlegenen Gäste erzielten Ilir Azemi (44., 84.) und Nikola Djurjic (69., 85.) jeweils mit Doppelpacks sowie Stephan Fürstner (34.) und Goran Sukalo (74.). Den Treffer des Tages besorgte Azemi mit der Hacke: Er nutzte vor der Pause einen Fehler von Energie-Kapitän Uwe Möhrle im Torraum und steht nun bei insgesamt 13 Saisontoren.

Fürth verbleibt damit einen Spieltag vor Ende der Zweitliga-Saison mit 57 Punkten auf Relegations-Rang 3. Auf der Tribüne hatten in Cottbus auch die Trainer der möglichen Relegationsgegner Mirko Slomka (Hamburger SV) und Torsten Lieberknecht (Eintracht Braunschweig) Platz genommen. Der Absteiger wollte sich im letzten Heimspiel nach 17 Jahren Profi-Fußball ordentlich verabschieden. Doch die desolaten Gastgeber erspielte nicht eine echte Chance und wurden von den 8427 Fans gnadenlos ausgepfiffen. Interimstrainer Jörg Böhme kündigte im Anschluss überraschend an, seinen Vertrag zum Saisonende aufzulösen.

Der 1. FC Kaiserslautern hat trotz eines 4:0 (1:0)-Sieges gegen Dynamo Dresden nur noch minimale Chancen auf den Relegationsplatz. Die "Roten Teufel" liegen vor dem letzten Spieltag weiter drei Punkte hinter Greuther Fürth auf Rang vier und haben zudem das deutlich schlechtere Torverhältnis. Für Dynamo Dresden kommt es am kommenden Sonntag dagegen zum Endspiel um den Klassenverbleib gegen Arminia Bielefeld. Beide Teams sind punktgleich, die Tordifferenz spricht aber für Dynamo.

Vor 30.306 Zuschauern auf dem Betzenberg gingen die Gastgeber am Sonntag in der sechsten Minute durch ein Eigentor von Toni Leistner in Führung. Mo Idrissou mit einem verwandelten Foulelfmeter (63.) und per Kopf (84.) sowie Kevin Stöger (90..+2) sorgten nach der Pause für die Entscheidung. Der Dresdner Vincenzo Grifo sah nach seinem Foul an Karim Matmour vor dem Strafstoß wegen Notbremse die Rote Karte. Der FCK hatte gegen schwache Dresdner von Beginn an alles im Griff. Allerdings versäumten es die Pfälzer, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Dynamo-Torwart Benjamin Kirsten verhinderte mit tollen Paraden mehrfach eine höhere Niederlage.

Der VfL Bochum kann trotz einer Niederlage beim TSV 1860 München den Verbleib in der 2. Bundesliga feiern. Das Team von Trainer Peter Neururer spielt dank Schützenhilfe im Abstiegskampf nach dem 0:2 (0:1) am Sonntag auch in der kommenden Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Die 37 erzielten Punkte reichen mindestens zu Platz 15. Die Tore erzielten vor 20 600 Zuschauern der Japaner Yuya Osako (31. Minute) und der eingewechselte Benjamin Lauth (90.+1) in seinem letzten Heimspiel für die "Löwen".

Die Bochumer hinterließen in München von Anfang an nicht den Eindruck, als wenn sie noch unbedingt Punkte im Abstiegskampf erringen müssten. Am Ende reichte es auch so. 1860 siegte verdient. Osako schloss einen schönen Spielzug über Moritz Stoppelkamp und Bobby Wood erfolgreich ab. Später drehte sich alles um Lauth, der ebenso wie der auch verabschiedete Routinier Daniel Bierofka im Verlauf der zweiten Hälfte zum Einsatz kam. Ex-Nationalspieler Lauth gelang mit dem Treffer in der Nachspielzeit noch ein umjubeltes Happy End vor den eigenen Fans.

Der 33. Spieltag im Überblick:

Energie Cottbus - SpVgg Greuther Fürth 0:6 (0:2)

Arminia Bielefeld - FSV Frankfurt 0:0

VfR Aalen - 1. FC Union Berlin 3:0 (1:0)

1. FC Köln - FC St. Pauli 4:0 (3:0)

Erzgebirge Aue - SC Paderborn 0:2 (0:1)

SV Sandhausen - FC Ingolstadt 0:2 (0:2)

1860 München - VfL Bochum 2:0 (1:0)

Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf 2:2 (1:2)

1. FC Kaiserslautern - Dynamo Dresden 4:0 (1:0)

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