Bundesliga:Die Treuepunktesammler

Neven Subotic verlässt nach neuneinhalb Jahren den BVB. Er zeigt: Es gibt noch Spieler, die nicht jede Halbserie den Verein wechseln. Die Liste der treuesten noch aktiven Profis aller Bundesligisten.

Von Martin Schneider

12 Bilder

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga; Subotic

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Nun ist er weg: Neven Subotic wechselt von Borussia Dortmund nach Saint-Etienne. Seit 2008 spielte er - mit einer Unterbrechung von einem halben Jahr, als er nach Köln ausgeliehen wurde - für den BVB. Eine lange Zeit in einer Branche, in der Vereinstreue eher nicht das primäre Ziel von Fußballern ist. Tatsächlich hat aber jeder einzelne Bundesliga-Verein wenigstens einen Spieler im Kader, der schon länger als zwei Saisons dort kickt. Der treueste Spieler der Liga spielt weiter bei Dortmund.

Fussball: 1. BL 02/03, HSV - Borussia Dortmund 1:1; Roman

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Roman Weidenfeller ist seit 2002 beim BVB und damit aktuell der treueste Bundesliga-Spieler. Er wechselte vom 1. FC Kaiserslautern aus der Torwartschule von Gerry Ehrmann in den Ruhrpott - und blieb dort. Er erlebte die Meisterschaft 2002, die beinahe Insolvenz, die Trainer Jürgen Röber und Thomas Doll, die Meisterschaften, Jürgen Klopp und das Champions-League-Finale. Wer lange bei einem Verein bleibt, der kann auch was erzählen.

Alexander Meier

Quelle: dpa

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Nur norddeutsche Fußballchronisten wissen noch, dass Alex Meier einst für den FC St. Pauli und den Hamburger SV kickte. Nach diversen Leih-Geschäften landete er 2005 bei der Eintracht, blieb, und wurde in der Saison 2014/15 Torschützenkönig der Bundesliga. Vereinstreue scheint möglicherweise den Gewinn der Torjägerkanone zu begünstigen, denn auch ...

Spvgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg

Quelle: Peter Roggenthin

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... Stefan Kießling ist der treueste Spieler seiner Mannschaft. 2006 wechselte er vom 1. FC Nürnberg zu Bayer Leverkusen und gewann zwei Jahre vor Alex Meier die Kanone für den besten deutschen Torjäger. Wie Meier ist er aber mit 34 Jahren nicht mehr in der Lage, regelmäßig in der Bundesliga zu spielen. Er wird im Sommer 2018 seine Karriere beenden.

Bayern Munich v Barcelona - Franz Beckenbauer Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Der treueste Bayer ist ein Franzose. Seit dem Karriereende von Philipp Lahm ist Franck Ribéry der Spieler, der am längsten im Kader der Profis spielt. Zwar ist Thomas Müller schon seit dem Jahr 2000 im Verein, er stieß aber erst 2008 zur Profimannschaft. Ribéry gab sein Debüt schon 2007 - im Bild eines seiner ersten Spiele, als er für Mehmet Scholl eingewechselt wurde.

Hertha BSC Berlin v Arminia Bielefeld - Bundesliga; Lustenberger

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Fabian Lustenberger spielt schon so lange in Berlin, er hat auch noch Arminia Bielefeld in der Bundesliga erlebt (Foto aus der Saison 2007/08). Der Schweizer, der vom FC Luzern kam, ist immer noch Stammspieler und Stütze der Mannschaft - die vergangenen Bundesligaspiele hat er alle über 90 Minuten absolviert.

FSV Mainz 05 v FC Ingolstadt - 2. Bundesliga; Schuster

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Niko Bungert ist einer der eher unbekannten Bundesligaspieler. Wer Innenverteidiger beim FSV Mainz 05 ist, hat deutschlandweit nicht den maximalen Promifaktor. In Mainz ist das natürlich anders. Bungert spielt seit 2008 für den FSV, startete also in der zweiten Liga und erlebt seitdem die erfolgreichste Zeit der Mainzer Vereinsgeschichte.

SC Freiburg v MSV Duisburg - 2. Bundesliga; Schuster

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Der SC Freiburg ist nicht bekannt für Vereinstreue, zumindest nicht für Vereinstreue der Spieler. Nicht, weil man den Profis eine besondere Wechsel-Mentalität unterstellen würde, sondern weil der Klub eigentlich immer seine besten Spieler an zahlungskräftigere Konkurrenten verliert. Julian Schuster hat es trotzdem irgendwie geschafft, seit 2008 ununterbrochen für den Sportclub zu spielen. Seit 2012 ist er Kapitän der Mannschaft von Christian Streich.

Auf den Tag genauso lange wie Julian Schuster ist Philipp Bargfrede beim SV Werder Bremen. Als er 2008 zu Werder wechselte, erlebte er noch die letzten Züge der erfolgreichen Werder-Zeit mit. 2009 stand der Verein im Uefa-Cup-Finale und gewann den DFB-Pokal. Werder rutschte in der Zeit immer weiter ab, Bargfrede blieb.

Borussia M'gladbach v 1. FC Nuernberg - Bundesliga; Schuster

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Kein anderer Spieler ist so lange bei der Borussia wie Tony Jantschke. Der "Oberlausitz-Botschafter" kam im Juni 2009 zur Borussia - zu einer Zeit, als die Borussia auf Platz 15 der Tabelle lag und eine Champions-League-Zukunft so unrealistisch schien wie ein Geißbock als Maskottchen der Fohlen. Jantschke erlebte dann auch die Relegation und den famosen Aufstieg der Borussia mit - sein Vertrag läuft übrigens bis 2021.

"Nur" bis 2020 Vertrag hat Manuel Schmiedebach. Der zentrale Mittelfeldspieler von Hannover 96. Wie es sich für einen Vereinstreuen gehört, wechselte er von Hannover 96 II zu Hannover 96 - und verließ auch beim Abstieg in die zweite Liga nicht den Klub.

In Augsburg ist Daniel Baier seit Januar 2010 unter Vertrag. Wie so viele Bundesliga-Spieler kam Baier aus der Jugend von 1860 München, wie so viele Bundesliga-Spieler wurde er in Wolfsburg nicht glücklich - aber wie nur wenige Spieler hielt er dem FC Augsburg die Treue.

Hamburger SV v Borussia M'gladbach - Bundesliga; Schuster

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Dennis Diekmeier ist mittlerweile ja fast schon prominent, weil er der Profi ist, der es geschafft hat, die meisten Bundesliga-Spiele (aktueller Stand: 199) zu spielen, ohne ein eigenes Tor zu schießen. Er ist aber auch der treueste Profi beim HSV, wo man mit Uwe Seeler die Vereinstreue ja quasi erfunden hat. Als er in Stellingen anfing zu spielen, hatte er sogar noch ein paar Tattoos weniger.

Beim VfB Stuttgart blieb Kapitän Christian Gentner dem Klub trotz Abstieg treu. Gentner könnte in dieser Rangliste übrigens sehr viel weiter oben auftauchen, aber er musste seine VfB-Karriere ja wegen eines Abstechers zum VfL Wolfsburg unterbrechen. So spielt er streng genommen seit 2010 für den VfB und nicht schon seit 2005.

1. FC Köln - SC Freiburg

Quelle: dpa

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Die Prognose ist vermutlich nicht so gewagt, dass Timo Horn nicht mehr lange der treueste Profi des 1. FC Köln sein wird. Sollte der Verein absteigen, wird sich der Torwart mit Nationalmannschaftsambitionen wahrscheinlich einen international agierenden Verein suchen. Seit 2011 spielt er in Köln und ist damit auf den Tag so lange im Verein wie Ralf Fährmann beim FC Schalke 04. Und aktuell sieht es so aus, als würde Fährmann auch noch ein paar Jahre sammeln.

VfL Wolfsburg - FC Ingolstadt 04

Quelle: Peter Steffen/dpa

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Es mag Zufall sein - aber ausgerechnet die als "Plastikklubs" bezeichneten Vereine VfL Wolfsburg, RB Leipzig und TSG Hoffenheim sind ganz hinten auf der Liste der Klubs mit "treuen Spielern". Robin Knoche (seit 2011 beim VfL Wolfsburg), Ersatz-Torwart Fabio Coltori (seit 2012 bei RB Leipzig) und Eugen Polanski (seit 2013 bei der TSG Hoffenheim) sind noch die ausdauerndsten Spieler bei diesen Vereinen. Ansonsten haben diese Klubs keine treuen Identifikationsfiguren.

© SZ.de/chge
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