Bundesliga: Der Saisonrückblick:Aber Klopp dementiert vehement

Lesezeit: 19 min

Kleinlaute Dortmunder, der schlechteste Stürmer der Liga sowie hundertausend Trainerwechsel, die am Ende nicht alle einen Sinn ergeben: Ein Rückblick auf die ganz und gar seltsame Bundesliga-Saison.

Carsten Eberts und Jürgen Schmieder

1. Spieltag

Eingespielt: der FC Bayern. (Foto: dapd)

Der erste Spieltag einer Saison hat den schönen Nebeneffekt, dass nach seiner Beendigung gelegentlich Vereine an der Spitze der Tabelle stehen, die ein paar Wochen später garantiert nicht mehr oben sind. Der FSV Mainz 05 etwa ist nach dem 2:0 gegen Stuttgart Vierter, aber das wird ja bitteschön nicht lange so bleiben. Stuttgart ist nach der Niederlage Vorletzter, aber natürlich sind sich Menschen innerhalb und außerhalb Stuttgarts sicher, dass sich das bald ändern würde.

Der FC Bayern dagegen knüpft nahtlos an die Leistungen (dominant, aber nicht begeisternd) und Ergebnisse (knapper Sieg) der Vorbereitung an und Louis van Gaal zeigt all jenen, die Zugänge gefordert hatten, um Reizpunkte zu setzen, dass sie keine Ahnung von Fußball haben. "Eingespielt" ist das meistgesagte Wort nach dem 2:1 gegen Wolfsburg und nicht selten wurde es mit dem Zusatz "erschreckend" versehen, was nichts anderes zu bedeuten hat, als dass der FC Bayern die kommenden 33 Partien allesamt gewinnen würde. Ein paar Kreisligakicker merken auf einer Internetseite an, dass ihre Mannschaft auch seit fünf Jahren eingespielt sei, der Verein aber noch nie Meister wurde. Das ist witzig.

Dafür gibt es auch an diesem ersten Spieltag Dinge, auf die man sich einfach verlassen kann: Werder Bremen muss gegen Hoffenheim vier Gegentore hinnehmen - und Mario Gomez erzielt keinen Treffer in 17 Minuten Einsatzzeit. Er ist eben kein Einwechselspieler, wie er nach dem Spiel anmerkt.

2. Spieltag

Der zweite Spieltag betont die prägendste Einführung in die Bundesliga aller Zeiten: Nein, Lothar Matthäus wird nicht Trainer, sondern ein Schlingel mit dem Namen Jabulani und dem Spitznamen "Einheitsball" fliegt da auf die Torhüter zu und exakt 39 Mal an ihnen vorbei ins Tor, was einen Schnitt von 4,3 Treffer pro Spiel ergab.

Die Freude beim VfB Stuttgart, nicht mehr Vorletzter der Tabelle zu sein, währt nur kurz, weil der neue Sportdirektor Fredi Bobic blitzschnell erkennt, dass der Verein nach der Niederlage gegen Dortmund nun Letzter ist. Aber immer noch glauben Menschen innerhalb und außerhalb Stuttgarts, dass sich das bald ändert.

Dafür steht Hannover auf Platz fünf, was ebenso verwunderlich ist wie die Tatsache, dass Mirko Slomka dort noch als Trainer arbeiten darf. Wer nämlich vor der Saison zehn Euro darauf setzte, dass Mirko Slomka nach dem zweiten Spieltag nicht mehr Trainer in Hannover ist, hätte nicht einmal acht Euro zurückbekommen.

Ach ja, eine witzige Geschichte: Mario Gomez darf 15 Minuten lang spielen und erzielt kein Tor. Er ist eben kein Einwechselspieler.

3. Spieltag

Aufatmen in Stuttgart: Der VfB liegt nur einen Platz hinter Schalke 04. Drei Niederlagen in Folge sind zu verkraften, so lange der Kontakt zu Schalke nicht abreißt.

Jubel in München: Der FC Bayern schafft gegen Werder Bremen ein 0:0, bei dem Mario Gomez zwölf Minuten auf dem Feld steht. In Mainz wird André Schürrle zur Halbzeit eingewechselt und erzielt das 2:1 gegen den FC Kaiserslautern. "Ich will, dass Schürrle am Ende eines Spiels auf dem Feld steht", sagt Tuchel. Louis van Gaal sagt so etwas über Gomez nicht.

Interessant: Kaum jemand beim FC Bayern echauffiert sich über die drei Siege von Mainz 05, was nichts anderes bedeutet, als dass die Münchner die Mainzer nicht ernst nehmen, sondern es irgendwie knuffig finden, dass sich die Mainzer nach oben spielen. Es erkennt auch niemand, dass Borussia Dortmund nun schon zwei Spiele in Folge gewonnen hat.

Interessant auch: Mirko Slomka ist immer noch Trainer in Hannover.

4. Spieltag

Es gibt ein Gesetz, welches besagt, dass der FC Bayern zum Auftakt des Oktoberfestes ein Heimspiel hat und dass die Wiesn-Wirte schon vor 200 Jahren beschlossen haben, dass diese Partie zu gewinnen ist. Es gibt in diesem Jahr aber nur ein 0:0 gegen Köln, was so langweilig ist, wie es sich anhört. Immerhin: Vor zwei Jahren unterlag der FC Bayern zum Wiesn-Auftakt gegen Werder Bremen mit 2:5, was deutlicher war als es sich liest. So gesehen also ein erfolgreicher Samstag, auch für die Wiesn-Wirte, die mehr als eine halbe Million Liter Bier verkaufen.

Derweil warten die Experten gebannt auf den ersten Punktverlust von Mainz 05 - wobei 103 Prozent der Analysten auf den jeweils nächsten Spieltag setzen, als wäre beim Roulette zehn Mal eine schwarze Zahl gekommen und nun alle auf Rot setzen. Mainz gewinnt weiter, diesmal 2:0 in Bremen. Immer noch knuffig, diese Mainzer.

Unterdessen kann sich Stuttgart mit einem 7:0 gegen Gladbach von Schalke absetzen, das die vierte Niederlage in Folge hinnehmen muss, diesmal mit 1:3 gegen Borussia Dortmund. Stürmer Raúl tut dabei das, was mittlerweile als "einen Gomez bauen" bekannt ist: Er schießt kein Tor.

5. Spieltag

Erfrischend: Lewis Holtby (2. von links) und Mainz 05. (Foto: dapd)

Jetzt werden sie langsam nervig, diese Mainzer. Gewinnen schon wieder. Man wartet auf einen lustigen Spruch von Uli Hoeneß in der Qualitätskategorie "Der Weihnachtsmann ist kein Osterhase" oder "Im Wonnemonat Mai ist der Karneval vorbei". Aber: nichts. Der Bayern-Präsident nimmt diesen sympathischen Klub einfach nicht ernst.

Auch irgendwie nervig: Borussia Dortmund. Vier Siege in fünf Spielen. Aber: kein Kommentar von Uli Hoeneß.

6. Spieltag

Das letzte Mal, dass der FC Bayern während des Oktoberfestes kein Heimspiel gewonnen hat, liegt gefühlt so weit zurück, dass sich nur Menschen daran erinnern, die auch die Mondlandung live erlebten. Auf der anderen Seite: Gegen den Tabellenführer darf man schon mal verlieren, auch wenn der Mainz 05 heißt - und zehn Punkte Rückstand sind ja noch kein Grund zur Panik. So richtig knuffig sind sie allerdings nicht mehr, diese Mainzer. Das findet auch Präsident Uli Hoeneß, der einen ersten Warnschuss abgibt: "Mainz kann Meister werden!"

In Hamburg liefern sich Trainer Armin Veh und Spieler Piotr Trochowski nach der 2:3-Niederlage ein Wortgefecht auf dem Platz. Punktsieger: Veh. Trochowski wird am kommenden Spieltag nur eingewechselt und baut einen Gomez.

7. Spieltag

Es ist ziemlich lustig, die Tabelle zu betrachten, denn es hat den Anschein, als hätte sie irgendjemand auf den Kopf gestellt oder zumindest die Tabelle vom ersten Spieltag hervorgekramt, wo solch verrückte Dinge noch erlaubt sind: Oben stehen Mainz, Hannover und Freiburg - und unten stehen Stuttgart, Schalke und Bremen. Aber irgendwie nimmt sie kaum jemand ernst, diese Tabelle.

Der FC Bayern hat keinen Gefallen beim Blick auf das Tableau. Die Verantwortlichen haben gar zum ersten Mal seit der Mondlandung den Wiesn-Besuch abgesagt. Dabei probiert Louis van Gaal in Dortmund alles, was er probieren kann: Er lässt nicht nur Edson Braafheid und Danijel Pranjic von Beginn an spielen, sondern auch Mario Gomez. Der erzielt kein Tor. Dafür sagt Uli Hoeneß einen schönen Satz: "Wir müssen den Mantel der Nächstenliebe ablegen."

Auch unten: der 1. FC Köln. Es ist aber auch drollig, wie die Kölner ihre Spiele in dieser Saison vergeigen mit dieser exklusiven Mischung aus Unvermögen und Unglück. Exerziert am ersten Spieltag (1:3 nach 1:0), bei der sechsten Partie (1:1 nach 1:0) und auch an diesem Samstag, wobei die Kölner ihre Taktik umstellten. Diesmal ließen sie Gegner Freiburg mit zwei Toren in Führung gehen, um dann das 2:2 zu erzielen. Freiburg erzielte jedoch noch ein drittes Tor - und schon drohte in Köln die Einführung einer Figur, von der man glaubte, sie würde nie mehr in der Bundesliga arbeiten: Nein, nicht Lothar Matthäus, sondern Christoph Daum.

8. Spieltag

Es war etwas Unerhörtes passiert in der kurzen Pause zwischen dem siebten und achten Spieltag der Hinrunde. Es wurden Länderspiele ausgetragen - und Mario Gomez schoss ein Tor! Es war das immens wichtige 2:0 beim EM-Qualifikationsspiel in Kasachstan.

Ein paar Tage später passiert noch etwas viel Unerhörteres: Gomez darf beim FC Bayern von Beginn an spielen und erzielt drei Treffer. Danach liefert Gomez die wohl unerhörteste Begründung, die jemals ein Stürmer für Erfolg hatte: Drei Tage nach der Rettung der 33 verschütteten Bergleute in der Mine von San José hat der Mann mit der Trikotnummer 33 alle drei Tore beim 3:0 gegen Hannover 96 erzielt, der neunte Gerettete hieß ja auch noch Mario Gomez, wie der deutsche Mario Gomez betonte: "Als ich das mitbekommen habe, war mir klar, dass es kein Zufall ist, sondern Schicksal, dass dieses Spiel heute für mich laufen wird." Und darum müsse er sich an seinem Freudentag "natürlich auch bedanken bei den Leuten in Chile".

Damit stiehlt Gomez den lieben Mainzern die Show, die nämlich ebenfalls etwas Unerhörtes fabrizieren: Sie gewinnen zum ersten Mal in dieser Saison nicht. War aber schön, diese Siegesserie. Irgendwie.

9. Spieltag

Es gibt Traditionen, die müssen gewahrt werden - und wenn sich schon der FC Bayern nicht daran halten will (zur Erinnerung: Die Münchner sagten den traditionellen Wiesn-Besuch ab), dann wenigstens die Verantwortlichen des VfB Stuttgart. Im Herbst wird der Trainer entlassen - und das möglichst so, dass grandiose Wortspiele möglich sind. Vor ein paar Jahren war im Stadionheft zu lesen, der VfB-Trainer sei "Veh-nomenal", wenig später gab es einen Trainer, der "nicht babbelt, sondern Siege feiert" - und darauf folgte "ein Gross-er Trainer". Als der auch gehen musste, hieß es: "Mit Keller aus dem Keller!" Und nur wirklich ganz böse Menschen wagten es zu behaupten, der Verein sei mittlerweile "auf den Hundt" gekommen.

Was sonst noch passiert: Der kleine Verein Mainz 05 spielt ab sofort gegen den Abstieg - und das ziemlich erfolgreich. Mit dem 1:0 in Leverkusen sind die Mainzer wieder 14 Tabellenplätze und 18 Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Und Schalke 04, das natürlich um die Deutsche Meisterschaft spielt, war nach dem 0:0 in Frankfurt 14 Tabellenplätze und 18 Punkte von der Spitze entfernt.

10. Spieltag

Es ist eine schöne Aussage, die Bremens Manager an diesem Spieltag macht. Er will im Spiel von Werder Bremen "eine geradezu unheimliche Bandbreite" erkannt haben. Er meint, dass diese Mannschaft in der Lage ist, blitzschnell von "Weltklasse" auf "grottenschlecht" umzuschalten.

Mario Gomez schießt übrigens schon wieder ein Tor. Martin Demichelis auch. Und Anatolij Timoschtschuk auch. Danijel Pranjic bereitet drei Treffer vor. Das sind jene Spieler, deren Startelf-Wahrscheinlichkeit zu Beginn der Saison in etwa so hoch war wie die Wahrscheinlichkeit, dass in der Halbzeitpause des Spiels FC Bayern gegen den SC Freiburg ein Ufo auf Höhe der Mittellinie landet und die Aliens Louis van Gaal entführen.

Und weil Uli Hoeneß der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht abgeneigt ist, gibt er ein schönes Interview bei einem Sportsender, in dem er zum Ausdruck bringt, dass Louis van Gaal eine geradezu unheimliche Bandbreite im Umgang mit Spielern im Kader habe. Ungewöhnlich: Normalerweise schießt Hoeneß zu diesem Saisonzeitpunkt gegen andere Vereine. Na ja, er ist ja jetzt auch Präsident.

Interessantes Detail: Mirko Slomka ist immer noch Trainer in Hannover.

11. Spieltag

Spätestens seit diesem Spieltag ist klar: Schalke 04 kann noch Meister werden, schließlich gewinnt die Mannschaft gegen den aufstrebenden Verein FC St. Pauli mit 3:0. Und weil Raúl zwei Tore schießt, ist natürlich vollkommen sicher, dass der Spanier auch Torschützenkönig wird und das Schake Stadion bald "Arena auf Magath" heißt. Muss ja sein, schließlich würde eine Entlassung Magaths den Verein ungefähr so viel kosten wie der Bau einer neuen Arena.

Welche Bandbreite Werder Bremen wirklich hat, das konnte nicht einmal Klaus Allofs ahnen. Das 0:6 in Stuttgart eröffnete eine ganz neue Bandbreiten-Dimension. Bei all diesen Geschichten bleibt beinahe unbemerkt, dass Borussia Dortmund mit vier Punkten Vorsprung Erster ist - und dass die ärgsten Verfolger nicht aus München, Stuttgart oder Bremen kommen, sondern aus Mainz, Leverkusen, Freiburg und Frankfurt. Ist ja auch mal schön.

Ach ja: Mario Gomez hat ein Tor geschossen.

12. Spieltag

Der FSV Mainz 05, dieser lustige, kleine und sympathische Verein, also dieser FSV Mainz 05, der steckt in der größten Krise seiner Vereinsgeschichte. Die Fans pfeifen die Mannschaft nach zehn Minuten gnadenlos aus, die Spieler beschimpfen die Fans nach dem 0:1 gegen Hannover. Ganz klar: Der Verein wird absteigen, wahrscheinlich in der kommenden Saison in die dritte Liga. Derzeit ist Mainz noch Dritter.

Der 1. FC Köln verliert mit 0:4 gegen Gladbach und muss die Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz vorerst begraben. Als Schuldigen machen die Fans den Manager Michael Meier aus, der binnen fünf Jahren die sagenhafte Menge von 44 Spielern geholt, darunter auch den sagenhaften Lukas Podolski. Meier verweist darauf, dass sich Gladbach im gleichen Zeitraum 43 und Wolfsburg gar 48 Spieler geleistet habe. Er vergisst zu erwähnen, dass Gladbach Vorletzter ist und Wolfsburg Zwölfter.

Ach ja: Mario Gomez hat zwei Tore geschossen.

13. Spieltag

Werder Bremen verzeichnet in dieser Woche einen sagenhaften Aufwärtstrend: Dem 0:6 in Stuttgart lassen die Bremer beim nächsten Auswärtsspiel ein 0:4 in Schalke folgen - was fast alle im Verein als Fortschritt interpretieren, so wie ein paar Tage später fast alle das 0:3 bei Tottenham Hotspur als Fortschritt werten, weil die Mannschaft ja zuvor mit 0:4 bei Inter Mailand verloren hat.

Der Dortmunder Jakub Blaszczykowski präsentiert sich indes als Erlöser von Frank Mill. In der 86. Minute kullert der Ball durch den Freiburger Strafraum, der Torhüter liegt außerhalb davon, es ist kein Gegenspieler in der Nähe. Blaszczykowski hätte die Kugel aus elf Metern nur über die Linie drücken müssen, wobei er zuvor noch eine Tasse Tee hätte trinken können oder sämtliche Harry-Potter-Bände lesen oder alle Star-Wars-Filme gucken, so viel Zeit hat er. Doch ihm gelingt eine Frank-Mill-Uli-Hoeneß-Mischung. Er schießt den Ball weit übers Tor.

Ach ja: Mario Gomez hat ein Tor geschossen.

14. Spieltag

Jetzt aber! Endlich! Die Aufholjagd des FC Bayern beginnt! "Wir haben drei Punkte Rückstand auf Platz drei", sagt Trainer Louis van Gaal nach dem 4:1 gegen Frankfurt, bei dem Mario Gomez ein Tor geschossen hat. Er spricht nicht über Borussia Dortmund, weil die ja erst am Abend spielen. Zu dumm, dass die Dortmunder gewinnen und weiterhin 14 Punkte Vorsprung auf die Münchner haben.

In Köln wird Manager Michael Meier entlassen. Auf Schalke bleibt Felix Magath Trainer, Manager und Stadioneigentümer, obwohl die Mannschaft mit 0:5 in Kaiserslautern verliert und auf Platz 15 der Tabelle liegt - nur einen Punkt vor Köln übrigens.

Interessantes Detail: Mirko Slomka ist immer noch Trainer in Hannover.

15. Spieltag

Jetzt aber! Endlich! Die Aufholjagd des FC Bayern ist endgültig vorbei! Mit 0:2 unterliegen die Münchner auf Schalke und haben nunmehr 17 Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund. Die Dortmunder haben nach diesem Spieltag nicht nur schon die Herbstmeisterschaft sicher, den unwichtigsten Titel seit Einführung des Ligapokals, sondern auch mehrere Rekorde: den für den besten Start nach 15 Spielen, den für acht Auswärtssiege in Folge - und den für den lockersten Trainer der Liga. Jürgen Klopp veräppelt nicht nur die Klingeltöne von Journalisten, sondern auch mal sich selbst im Fake-Interview mit einem Internetportal.

In Wolfsburg verschießen Torsten Frings und Edin Dzeko innerhalb von weniger als drei Minuten zwei Elfmeter - auch das ist Bundesliga-Rekord.

Und noch etwas: Mario Gomez hat zwar ein Tor geschossen, aber das wurde zu Unrecht aberkannt. Bestimmt beginnt jetzt eine Krise für Gomez.

16. Spieltag

Für all jene, die diese Bundesliga-Saison immer noch wie einen pubertierenden Teenager behandeln und behaupten, dass sich alles noch verwachsen würde und am Ende schon alles dorthin kommt, wo es hingehört:

Dieser Spieltag wurde ordnungsgemäß ausgetragen, was bedeutet: Borussia Dortmund, Hannover 96 und der SC Freiburg gewinnen - und der VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und der Hamburger SV verlieren.

Es scheint eine komische Saison zu sein?

17. Spieltag

Etwas ganz und gar Unerhörtes ist passiert an diesem letzten Spieltag vor dem Weihnachtsfest: Freiburg, Hannover und Dortmund haben nicht gewonnen. Und noch etwas ganz und gar Unerhörtes ist passiert: Mirko Slomka ist trotz der Niederlage noch Trainer in Hannover. Wenigstens auf Gladbach ist noch Verlass, die Mannschaft verliert wenigstens konsequent und an jedem Spieltag. Dafür hat Schalke 04 schon wieder gewonnen, was die Fans zum Anlass nehmen, vollkommen zu Recht von der Meisterschaft zu träumen - weil Dortmund ja verloren hat.

Es ist nun einmal so: Mainz ist der erste Verfolger von Borussia Dortmund - und Freiburg und Hannover ziehen Stand Winterpause in die Europa League ein. Dafür spielen Stuttgart, Wolfsburg und Bremen gegen den Abstieg.

Und: Mario Gomez hat drei Tore geschossen.

Aber keine Sorge: Diese Saison ist ja wie ein pubertierender Teenager, das renkt sich alles noch ein ...

18. Spieltag

Die Hinrunde war seltsam genug, warum sollte da die Winterpause geräuschlos verlaufen? Bei Bayern steht nach dem Trainingslager in Katar plötzlich ein 22-Jähriger im Tor, der im ersten Spiel gegen Wolfsburg (1:1) auch noch verflucht gut hält, sogar einen Elfmeter von Grafite.

Gegen Wolfsburg debütiert auch der Bayern-Zukauf der Winterpause: Luis Gustavo. Genau deshalb ist ein anderer nicht mehr Trainer in Hoffenheim: Ralf Rangnick. Der hatte nach eigenen Angaben nichts vom Gustavo-Transfer gewusst - und trat aus Protest zurück. Geldgeber Dietmar Hopp sagte hingegen ganz sanft über Gustavo: "Es wäre herzlos gewesen, ihm die Freigabe zu verweigern. Man muss auch Menschlichkeit walten lassen." Ganz schön menschlich, der Herr Hopp.

Ansonsten bleibt alles beim Alten: Borussia Dortmund gewinnt 3:1 bei Bayer Leverkusen und braucht nur noch 36 Punkte, um ganz sicher Meister zu werden. Trainer Jürgen Klopp bestreitet solche Gedankenspiele jedoch weiterhin vehement.

19. Spieltag

Die Mannschaft des 19. Spieltags ist zweifelsohne der Hamburger SV - das einzige Team, das in der Rückrunde beide Spiele gewinnen konnte (1:0 auf Schalke, 1:0 gegen Frankfurt). Wo soll das nur hinführen? Borussia Dortmund hingegen kassiert gegen den VfB Stuttgart kurz vor Schluss den Ausgleich und wird nun doch nicht Meister. Trainer Jürgen Klopp fühlt sich bestätigt.

Jetzt aber! Endlich! Die Aufholjagd des FC Bayern beginnt! Und das, obwohl Präsident Uli Hoeneß schon wieder Interviews gibt. In der SZ spricht er von atmosphärischen Störungen mit Trainer Louis van Gaal - und dass er nervös wird, wenn die Champions League in Gefahr gerät. Der Niederländer darauf genervt über Hoeneß: "Er ist eine Ikone. Ich kann einer Ikone nicht widersprechen. Aber ob es die Wahrheit ist, ist etwas anderes."

Der FC Bayern gewinnt trotzdem 5:1 gegen Kaiserslautern und freut sich wie verrückt über seinen besten Stürmer. Der hat nämlich nicht nur einen Gomez gebaut - sondern gleich drei.

20. Spieltag

Wunderliches geschieht bei Eintracht Frankfurt: In der Hinrunde gefühlt schon auf Champions-League-Niveau, gewinnt die Eintracht plötzlich kein Spiel mehr. Frankfurt spielt fast wie ein Absteiger, verliert sogar zu Hause gegen Schlusslicht Borussia Mönchengladbach (0:1). Das liegt vor allem an Theofanis Gekas, der nach 14 Toren in der Hinrunde einfach nicht mehr trifft. Aber Absteiger? Papperlapapp. Wer wird auf Tabellenplatz neun schon an Abstiegskampf denken?

Vorne hinterlässt Dortmund konsternierte Verfolger: Souverän siegt der BVB durch Treffer von Barrios, Sahin und Hummels in Wolfsburg - und braucht nur noch 31 Punkte, um ganz sicher Meister zu werden. Trainer Jürgen Klopp bestreitet solche Gedankenspiele jedoch weiterhin vehement.

21. Spieltag

Den Anschiss des Spieltags holt sich Wolfsburgs Diego ab. Im Derby gegen Hannover ist eigentlich Patrick Helmes als Elfmeterschütze auserkoren. Doch Diego schnappt sich den Ball, schüttelt den Kollegen Helmes ab - und nagelt das Ding an die Latte. Zu dumm: Wolfsburg verliert 0:1, Trainer Steve McClaren wird entlassen. Es übernimmt: Pierre Littbarski. Alles wird gut.

Ärger auch beim FC Bayern: Der Klub führt zwar durch Treffer von Gomez und Altintop 2:0 in Köln, verliert nach Toren von Clemens und Novakovic (doppelt) dennoch 2:3. Van Gaal sagt den schönen Satz: "Ich bin natürlich böse, enttäuscht und erstaunt." Ob die Champions League für Präsident Hoeneß wohl so langsam tatsächlich in Gefahr gerät?

Endlich gute Nachrichten aus Frankfurt: Theofanis Gekas trifft zwar wieder nicht, doch die Eintracht holt in Freiburg (0:0) den ersten Rückrundenpunkt. Wer wird da schon an Abstiegskampf denken?

22. Spieltag

Der nächste Trainerwechsel: Borussia Mönchengladbach verliert 1:3 bei St. Pauli und schmeißt Michael Frontzeck raus. Wie der Klub jetzt noch zu retten ist, bleibt zwar zunächst unklar. Dafür sagt der goldige neue Übungsleiter ganz oft "wunderbar" und "fantastisch". Es ist: Lucien Favre.

Bayern-Trainer Louis van Gaal hat hingegen den Grund für die schwankenden Leistungen seiner Profis gefunden: "Wir waren über 90 Minuten konzentriert. Es ist lange her, dass das passiert ist." Die Konsequenz: Der FC Bayern schlägt Hoffenheim 4:0.

23. Spieltag

In Mönchengladbach tut sich Wunderliches: Trainer Favre sagt zwar immer noch ganz goldig "wunderbar" und "fantastisch", doch Gladbach schlägt tatsächlich Schalke 04 mit 2:1. Favre ist begeistert - und wiederholt noch zehnmal seine Lieblingswörter.

Im Abstiegskampf verliert der FC St. Pauli zwar 0:2 bei Borussia Dortmund, Trainer Holger Stanislawski lobt trotzdem seinen Torhüter Matthias Kessler ("Er war noch der Einäugige unter den Blinden"). Bei Schalke wird die Kritik am Führungsstil von Alleinherrscher Felix Magath immer lauter. Dortmund hingegen braucht nur noch 23 Punkte, um ganz sicher Meister zu werden. Trainer Jürgen Klopp bestreitet solche Gedankenspiele jedoch weiterhin vehement.

24. Spieltag

Jetzt aber! Endlich! Die Aufholjagd des FC Bayern beginnt! Der Tabellenführer aus Dortmund kommt nach München - und was, wenn die Bayern die Borussia mit einer derben Klatsche nach Hause geschickt werden? Flattern die Dortmunder dann doch noch? Wird Bayern doch noch Meister? Durch Treffer von Barrios, Sahin und Hummels gewinnt Dortmund jedoch auch dieses Spiel 3:1. Klopp jubelt: "Bei unserem letzten Sieg in München wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt."

Ganz unten in der Tabelle freunden sich mittlerweile auch die Frankfurter mit dem bösen A-Wort an. Die Eintracht verliert 0:2 gegen Stuttgart, Hinrunden-Stürmer Theofanis Gekas trifft wieder nicht und Trainer Michael Skibbe sagt: "Im Moment ist es bei uns vor dem Tor wie verhext."

Gladbachs Lucien Favre findet plötzlich nicht mehr alles "wunderbar" und "fantastisch" - und verliert 1:2 in Wolfsburg.

25. Spieltag

Der FC Bayern ruft das Erreichen der Champions League als offizielles Saisonziel aus - und verliert 1:3 in Hannover. Es folgt das größte Possenspiel der Saison: Noch am Sonntag beraten sich die Bayern-Granden bis spät in der Nacht im Anwesen von Karl-Heinz-Rummenigge, wer Louis van Gaal sofort ablösen könnte. Das Ergebnis: Den Bossen fällt niemand ein. Van Gaal soll bleiben, jedoch nur bis Saisonende, aber bitteschön noch die Champions League erreichen - als demontiertester Trainer, den die Bundesliga je erlebt hat.

Beinahe nichtig, was sonst noch in der Liga geschieht: Köln verliert am Karnevalsfreitag 0:1 gegen Dortmund, Leverkusen festigt Platz zwei durch ein 3:0 gegen Wolfsburg, Eintracht Frankfurt müht sich zu einem 0:0 gegen Kaiserslautern, Theofanis Gekas schießt wieder kein Tor.

Nach dem 0:1 in Stuttgart wird Felix Magath gefragt, ob er nächste Saison noch Trainer bei Schalke sei. Seine Antwort: "Wer denn sonst?"

26. Spieltag

Felix Magath gewinnt zwar 2:1 gegen Eintracht Frankfurt (das Gegentor schoss nicht Theofanis Gekas), wird anschließend dennoch entlassen. Beim VfL Wolfsburg (1:2 gegen Nürnberg) müssen mit Trainer Pierre Littbarski und Manager Dieter Hoeneß gleich zwei Männer ihre Sachen packen. Ihr Nachfolger in Personalunion wird, Trommelwirbel, sinnvollerweise: Felix Magath! Gerade erst 48 Stunden bei Schalke aus dem Amt, habe ein Anruf von WV-Chef Francisco Garcia Sanz genügt, um ihn zu einem neuerlichen Engagement zu überreden. Darauf erst mal einen Schnaps!

Die Bayern versteht endgültig keiner mehr. Die Meisterschaft? Weg. Der Trainer? Degradiert. Sein Nachfolger? Nicht in Sicht. Grund genug, endlich mal frei aufzuspielen - am Ende hieß es gegen den bemitleidenswerten Hamburger SV 6:0. Die Bosse trauen ihren Augen nicht, van Gaal jubiliert galant: "Wer hätte das gedacht, hä? Meine Freunde von den Medien sicher nicht."

27. Spieltag

Was gibt es Schöneres als drei Trainerdebüts an einem Spieltag? Schön zumindest für den neuen HSV-Coach Michael Oenning, der sich gleich zum Einstand ein 6:2 gegen den 1. FC Köln gönnt. Zerknirschte Stimmung hingegen bei Wolfsburgs Rückkehrer Felix Magath, der doch kein Magier ist und gegen den VfB Stuttgart den späten 1:1-Ausgleich kassiert. Überhaupt keine Stimmung bei Schalkes Interimscoach Seppo Eichkorn: 0:2 in Leverkusen, Amtszeit schon wieder beendet.

Dahinter sortiert sich die Liga: Hannover 96 (2:0 gegen Hoffenheim) und der FC Bayern (2:1 in Freiburg) wollen in die Champions League, der 1. FC Kaiserslautern (1:0 in Gladbach) und Werder Bremen (3:1 in Nürnberg) entfernen sich von den Abstiegsplätzen. Und Theofanis Gekas? Der trifft!! Gleich doppelt!! Beim Frankfurter 2:1 gegen St. Pauli!! Darauf gleich noch einen Schnaps!! Trainer Michael Skibbe wird trotzdem entlassen - sein Nachfolger heißt Christoph Daum!! Schnaaaaaps!!

28. Spieltag

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat den Trainerwechsel in Frankfurt verfolgt und spielt den Entertainer. Eintracht-Vorstand Heribert Bruchhagen müsse irgendein "Pulver im Kaffee" gehabt haben - ein Spruch, der in Frankfurt selbstverständlich für Hochstimmung sorgt. Daum, der große Motivator, motiviert seine Eintracht immerhin zu einem 1:1 bei Felix Magath in Wolfsburg. Gänzlich unmotiviert zeigt sich lediglich Theofanis Gekas: Der trifft wieder nicht.

Auch St. Pauli steckt längst im Abstiegskampf - jetzt sind nicht einmal mehr die eigenen Fans eine Hilfe: Am Millerntor wird Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner in der 87. Minute von einem vollen Bierbecher am Kopf getroffen. Das Spiel wird abgebrochen und für Schalke gewertet. Trainer Holger Stanislawski heult: "Das ist nicht zu erklären, sowas darf in Fußball-Stadien nicht passieren. Das ist eine einzige Katastrophe."

29. Spieltag

Jupp Heynckes soll den FC Bayern durch die kommende Saison führen, so wird es verkündet, zum dritten Mal nach 1987-91 und 2009. Kehrt jetzt endlich Ruhe ein? Mitnichten. Die Bayern spielen nur 1:1 in Nürnberg, wobei ausgerechnet Torwart Kraft patzt. Arjen Robben sieht in der Nachspielzeit Rot, Hannover 96 (2:0 gegen Mainz) springt vorbei auf Platz drei. Summa summarum: Louis van Gaal muss gehen. Neuer Trainer wird ein Holländer, der bislang stets ganz putzig die Treue zu seinem Chef geschworen hat: Co-Trainer Andries Jonker.

Leichte Schwindelgefühle erfasst auch Borussia Dortmund: Jakub Blaszczykowski rettet dem BVB in der 90. Minute ein 1:1 in Hamburg, Bayer Leverkusen schlägt den FC St. Pauli 2:1 - und hat plötzlich nur noch fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze.

Christoph Daum gewinnt mit Eintracht Frankfurt wieder nicht, nur 1:1 gegen Bremen, hat jedoch immer noch fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Wer wird da schon an Abstiegskampf denken?

30. Spieltag

Jetzt aber! Endlich! Der FC Bayern greift in den Titelkampf ein - wenn auch nur indirekt. Bei Jonkers Chef-Premiere wird Bayer Leverkusen 5:1 filetiert, Mario Gomez gelingt sogar das, was Fußball-Romantiker einen "lupenreinen Hattrick" nennen (28., 44., 45.). Borussia Dortmund hingegen schlägt Freiburg 3:0 und braucht nur noch sieben Punkte, um ganz sicher Meister zu werden. Trainer Jürgen Klopp bestreitet solche Gedankenspiele jedoch vehement.

Kurzes Update in Sachen Eintracht Frankfurt und Theofanis Gekas: 0:1 in Hoffenheim, Gekas schießt wieder kein Tor, nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

31. Spieltag

"Daum gegen die Bayern" heißt das Duell des 31. Spieltags. Dumm nur, dass es wenig unspektakulär verläuft. Frankfurt führt durch das 1:0 des jungen Sebastian Rode, Theofanis Gekas hat in der 82. Minute die Chance auf das 2:0 - der Grieche schießt jedoch am leeren Tor vorbei. So wird Luis Gustavo doch noch gefoult, der FC Bayern bekommt einen Elfmeter, Supertorschütze Mario baut doch noch einen Gomez. Interimstrainer Andries Jonker stänkert: "Insgesamt hatten wir kein Recht auf drei Punkte."

Im Tabellenkeller befreit sich Kaiserslautern durch ein 1:0 auf Schalke, Felix Magaths Wolfsburger schlagen den 1. FC Köln überraschend 4:1. Borussia Mönchengladbach ist eigentlich schon abgestiegen - gewinnt dennoch 1:0 gegen Tabellenführer Borussia Dortmund.

32. Spieltag

Bayer Leverkusen kriegt wieder mal die Flatter und verliert überraschend 0:2 in Köln. Da Borussia Dortmund Nürnberg 2:0 bezwingt, kann selbst Trainer Jürgen Klopp etwaige Titelambitionen nicht mehr leugnen: Dortmund ist vorzeitig Meister! Kevin Großkreutz lässt sich noch auf dem Spielfeld eine fragwürdige Halbglatze rasieren, Klopp kriegt die größte Bierdusche ab, Dede wird unter Abschiedstränen über den Platz getragen. Ist das schön.

Ganz unten kramen die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt in alten Unterlagen, weshalb sie nochmal Christoph Daum verpflichtet hatten. Um eine Mannschaft zu retten, die sich eigentlich gar nicht in Abstiegsnot befand? Frankfurt verliert 0:3 in Mainz, die Fans randalieren, der Klub hat nun überhaupt keinen Vorsprung mehr auf den Relegationsplatz. Ob endlich jemand an Abstiegskampf denkt?

Borussia Mönchengladbach ist eigentlich schon abgestiegen - gewinnt dennoch 1:0 beim Champions-League-Anwärter Hannover 96.

33. Spieltag

In Frankfurt reden plötzlich alle vom Abstiegskampf, die Fans randalieren erneut, die Eintracht verliert 0:2 gegen Köln. Christoph Daum kramt in alten Unterlagen, weshalb er eigentlich verpflichtet wurde. Auch Felix Magath (1:2 gegen Lautern) ist noch nicht gerettet: Dank Lauterns Srdjan Lakic, der zwar ab der kommenden Saison für Wolfsburg stürmt, jedoch eifrig hilft, den VfL in Richtung zweite Liga zu schießen. Borussia Mönchengladbach gewinnt auch noch gegen Freiburg (2:0) - und ist vielleicht doch noch nicht abgestiegen.

St. Pauli ist zwar bereits weg, will sich aber mit einer guten Leistung im letzten Heimspiel von der Bundesliga und Trainer Holger Stanislawski verabschieden. Am Ende heißt es 1:8 gegen den FC Bayern. Stanislawski dreht eine kurze Ehrenrunde, ist ansonsten aber mächtig bedient. Zum Spiel sagt er nichts, denn: "Sonst würde vieles von den positiven Dingen, die hier in den letzten 18 Jahren aufgebaut worden sind, mit einem Schlag zerstört werden."

Die Bayern sichern sich übrigens Tabellenplatz drei, haben sogar noch Chancen, Bayer Leverkusen abzufangen.

34. Spieltag

Der letzte Spieltag bringt einen der spannendsten Abstiegskämpfe der vergangenen Jahre. Eintracht Frankfurt wähnt sich kurzzeitig gerettet, steigt am Ende jedoch ab (1:3 in Dortmund). Christoph Daum tritt daraufhin zurück. Der VfL Wolfsburg und Felix Magath wähnen sich kurzzeitig als Absteiger, retten sich am Ende aber doch noch (3:1 in Hoffenheim). Borussia Mönchengladbach (1:1 in Hamburg) schafft tatsächlich noch den Relegationsplatz und muss in die Verlängerung.

Auch ansonsten tut sich Bemerkenswertes: Mario Gomez wird mit 28 Treffern Torschützenkönig, der FC Bayern fängt Bayer Leverkusen doch nicht mehr ab und muss in die Champions-League-Qualifikation, der 1. FC Kaiserslautern wird überraschend Tabellensiebter, Dortmunds Kevin Großkreutz begießt die Deutsche Meisterschaft so fürstlich, dass er sich noch während der Meisterfeier in ein Dixi-Klo übergibt.

Alles wurde gut, schön war's - außer für Frankfurt und St. Pauli natürlich.

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