2. Bundesliga:Der Betze weint - Kaiserslautern steigt ab

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Trauer nach dem Abstieg bei Kaiserslauterns Christoph Moritz. (Foto: dpa)
  • Der 1. FC Kaiserslautern steigt erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Liga ab.
  • Durch das 2:3 bei Arminia Bielefeld kann der FCK die acht Punkte Rückstand auf Rang 16 zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr aufholen.

Kurz nach dem Schlusspfiff flossen sie dann, die ersten Tränen bei den Fans. Es wurden immer mehr Vermeintlich starke Männer und Frauen weinten in Bielefeld, weil etwas passiert ist, das sie tief im Herzen traf. Der 1. FC Kaiserslautern ist erstmals in seiner fast 118-jährigen Vereinsgeschichte in die dritte Fußball-Liga abgestiegen. Und natürlich weinten da auch die Spieler.

Nach großem Kampf unterlag der Traditionsverein mit 2:3 (1:0) Arminia Bielefeld und kann bei acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz der zweiten Bundesliga an den ausstehenden zwei Spieltagen nicht mehr abwenden. Die trauernden Anhänger halten ihrem Verein die Treue. Bereits kurz nach dem Spiel hob eine Gruppe ein Plakat hoch, auf denen stand: "Egal wohin es geht, wir kommen mit."

Vor 21.404 Zuschauern durften die Lauterer nach einem Doppelschlag von Sebastian Andersson in der 37. und 54. Minute auf das Wunder hoffen. Doch Fabian Klos mit einem verwandelten Handelfmeter (63.) - zuvor sah Benjamin Kessel für seine unerlaubte Rettungstat kurz vor der Torlinie die rote Karte -, Andreas Voglsammer (70.) und erneut Klos (90.+3) zerstörten mit ihren Toren die letzten Hoffnungen.

Wie es beim Traditionsverein aus der Pfalz weitergeht, ist unklar

In der Schlussphase rannten die dezimierten Gäste noch mal nach vorne, doch der erlösende Treffer gelang trotz guter Gelegenheiten den Hausherren. Wie es beim Traditionsverein aus der Pfalz weitergeht, ist unklar. Die Kassen sind laut Aufsichtsratschef Patrick Banf leer, der Etat wird von rund 40 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro zusammengekürzt. Immerhin reduziert die Stadt nach langem Zögern die Miete des Vereins für das Fritz-Walter-Stadion von den vertraglich vereinbarten 3,2 Millionen Euro auf nur noch 425 000 Euro pro Jahr. Die Lizenz scheint damit zumindest nicht in Gefahr zu sein. Eine endgültige Zusage hat der Klub dafür jedoch noch nicht.

Auch personell gibt es etliche Fragezeichen. Sicher ist nur, dass der am 1. Februar für den erkrankten Jeff Strasser geholte Cheftrainer Michael Frontzeck den Neuanfang in Liga drei gestalten soll.

Welche Spieler den Weg nach unten mitgehen werden, ist dagegen offen. Lediglich zehn Prozent des Kaders besitzen nach Angaben von Sportvorstand Martin Bader einen Vertrag für die dritte Liga. "Ich traue uns zu, eine charakterlich gute Mannschaft zusammenzustellen", sagte Bader dennoch. Denn eines ist sicher: Der FCK will so schnell wie möglich zurück in den Profi-Fußball.

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