Bundesliga:Bremen schießt sich an die Spitze
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Rekord beim VfB Stuttgart: Torhüter Timo Hildebrand hat seit 825 Minuten kein Tor mehr kassiert. Gegen Schlusslicht Köln reichte es für den VfB allerdings nur zu einem torlosen Unentschieden. Das nutzen die Verfolger aus Bremen, die mit einem 5:3 gegen Wolfsburg die Tabellenführung übernommen haben.
Torrekord für Stuttgarts Keeper Timo Hildebrand, Kölns Trainer Friedhelm Funkel vorerst gerettet - und Werder Bremen wieder an der Tabellenspitze: Hildebrands VfB fiel am achten Bundesliga-Spieltag nach dem 0:0 gegen Schlusslicht 1. FC Köln auf den dritten Rang zurück, denn Bremen (5:3 gegen den VfL Wolfsburg) und der punktgleich Ex-"Vize" Bayer Leverkusen (3:0 gegen Hansa Rostock) überholten den bisherigen Spitzenreiter.
Während unterdessen bei Borussia Dortmund trotz des ersten Auswärtssieges (1:0 bei Eintracht Frankfurt) seit Dezember 2002 kein Jubel angesagt war und Hertha BSC Berlin durch das 1:4 bei Bayern München immer weiter in die Krise rutscht, sorgte zudem Bayern-Spielmacher Michael Ballack mit einer Verbal-Attacke in Richtung Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge für Ärger.
In Stuttgart freuen konnte sich nur Hildebrand, der nun schon 825 Minuten ohne Gegentor ist und damit den Rekord von Oliver Kahn (802 Minuten) knackte. Doch der 24-Jährige war nach der dürftigen Nullnummer gegen Köln dennoch nicht zufrieden: "Ich hätte den Rekord gerne gegen drei Punkte getauscht." Denn die verspielten Heimpunkte kosteten den VfB knapp 24 Stunden später die Tabellenführung, die Bremen nach dem torreichsten Spiel der laufenden Saison auch dank eines "Doppelpacks" von Ailton zurückeroberte.
Funkel kann vorerst aufatmen
Aufatmen konnte dagegen "Geißbock"-Trainer Friedhelm Funkel, der bei einer weiteren Niederlage wohl seinen Job verloren hätte. Die Bayern befinden sich derweil nach Erfolg über Hertha weiter im Aufwind, während der Hauptstadt-Klub immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet - und sich Manager Dieter Hoeneß immer vehementer vor Trainer Huub Stevens stellen muss: "Wir haben die Frage nach dem Trainer oft genug beantwortet. Das müsssen wir nicht immer neu tun."
Für Wirbel sorgte aber vor allem Ballack mit seiner Bemerkung, Rummenigge solle "nicht so einen Scheiß erzählen". Zuvor hatte der Bayern-Boss erklärt, dass der zuletzt häufig angeschlagene Nationalspieler anstelle eines Länderspiels am kommenden Samstag lieber eine Ruhepause einlegen solle. Nur einen Tag später hatten sich beide Seiten dann aber schon wieder vertragen.
Dortmunds Trainer Matthias Sammer wehrte sich unter dessen gegen zuviel Euphorie, nachdem die Westfalen bei Aufsteiger Frankfurt der erste "Dreier" auf fremdem Platz seit 294 Tagen gelungen war. "Wir haben den Killerinstinkt vermissen lassen", bemäkelte 36-Jährige, der weiter ein stattliches Lazarett zu beklagen hat: Nach der Verletzung des Franzosen Ahmed Madouni (Außenbandriss im Sprunggelenk) fehlen dem BVB trotz der zwischenzeitlichen Gesundung von Jan Koller immer noch elf Leistungsträger.
Erster Auswärtserfolg für Heynckes
Jubel herrschte dagegen beim Dortmunder Erzrivalen: Schalke 04 gewann 2:1 bei Hannover 96 und feierte damit den ersten Auswärtserfolg unter Trainer Jupp Heynckes, während den Niedersachsen der auf unbestimmte Zeit krank geschriebene Jan Simak weiter sichtlich fehlte. "Die drei Punkte waren sehr wichtig, weil es jetzt wieder an sich glaubt", meinte der zuletzt glücklose Heynckes, der mit den "Königsblauen" den Saisonstart gründlich verpatzt hatte.
Zufrieden präsentierte sich auch der Hamburger SV, der sich durch zwei Treffer von Sergej Barbarez gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 gewann. Während die Hanseaten damit einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller taten, sind die "Fohlen" nun 19 Auswärtsspiele ohne Sieg und rutschten damit auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Ebenfalls wenig Grund zur Freude hatte der 1. FC Kaiserslautern nach seiner 0:4-Pleite beim VfL Bochum. Trainer Erik Gerets, der die höchste Niederlage in seiner 13-monatigen Amtszeit erlebte, war dennoch nicht allzu zerknirscht: "Ich habe keine Angst vor einem Rückfall in schlechtere Zeiten."