Sonntagsspiel in der Bundesliga:Arbeitssieg mit kunstvollem Anstrich

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Marius Wolf wird von Kristijan Jakic für sein zaubertor gefeiert. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Bei Augsburgs 3:1 gegen St. Pauli ebnet Zugang Marius Wolf den Weg zum Sieg mit einem hübschen Schlenzer. Der Aufsteiger aus Hamburg trifft zwar erstmals, bleibt aber punktlos.

Von Maik Rosner, Augsburg

Von seiner Leidenschaft für Sportwagen hatte Marius Wolf vorab im Augsburger Stadionheft berichtet, nun demonstrierte der Zugang von Borussia Dortmund, dass auch er selbst bei hoher Geschwindigkeit über eine gute Kurvenlage verfügt. Bei seinem rasanten Richtungswechsel in der 47. Minute legte sich Wolf den Ball erst von rechts auf links und schlenzte ihn dann mit seinem schwächeren Fuß so formschön ins Tor, dass die Flugbahn entfernt an das schwungvolle Design eines flotten Flitzers erinnerte.

Wolfs Tor mit dem kunstvollen Anstrich ebnete am Sonntagnachmittag den Weg für den FC Augsburg zum 3:1 (0:0)-Arbeitssieg gegen den FC St. Pauli. Es war der erste Dreier der Saison für den FCA nach dem 2:2 gegen Bremen und der 0:4-Niederlage beim 1. FC Heidenheim. Die weiteren Tore erzielten die eingewechselten Phillip Tietz (66.) und Yusuf Kabadayi (90.+6).

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Carlo Boukhalfa war zwischendurch immerhin St. Paulis erstes Bundesligator seit dem 14. Mai 2011 gelungen (75.). Allerdings bleibt der Aufsteiger auch nach dem dritten Saisonspiel punktlos. „Jetzt die dritte Niederlage, es ist schon schwierig“, sagte der eingewechselte Offensivspieler Elias Saad bei Dazn, „ich bin sprachlos, ich bin traurig. Es ist sehr hart auf jeden Fall in der Liga.“ Kollege Boukhalfa bezeichnete die Situation als „brutal frustrierend“, gab sich aber zuversichtlich: „Wir haben eine funktionierende Mannschaft, wir haben Bock, wir fallen nicht auseinander, und deshalb, glaube ich, werden die Punkte auch kommen.“

Erst die Vertragsverlängerung mit dem Trainer, dann der Sieg

Beim FCA dagegen wurden am Sonntag jene unschönen Debatten abgewendet, die ohne ein Erfolgserlebnis – nach zuvor sieben Ligaspielen ohne Sieg – gedroht hätten, trotz der Vertragsverlängerung mit Trainer Jess Thorup bis 2026. So aber können die Augsburger nach vier Punkten aus drei Spielen ihrer kommenden Heimaufgabe am Freitag gegen Mainz ruhiger entgegensehen. „Es hat gut geklappt. Ich habe einfach versucht, die lange Ecke zu treffen, und ja, war drin“, sagte der 29 Jahre alte Kunstschütze Wolf vergnügt und bilanzierte ein „durchaus gelungenes Spiel“.

Vor dem Anpfiff waren die Augsburger Abgänge Ermedin Demirovic (Stuttgart) und Niklas Dorsch (Heidenheim) von Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Marinko Jurendic verabschiedet worden. Vor allem den Angreifer Demirovic, in der vergangenen Saison mit 15 Treffern Augsburgs erfolgreichster Torschütze, dürfte sich manch ein Fan des FCA rasch zurückgewünscht haben. Wie in jener Szene, in der Elvis Rexhbecaj ein Abschluss so sehr verrutschte, dass sein Versuch zum Kullerball verkam.

Vertrag verlängert: Jess Thorup, Augsburgs Cheftrainer. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Thorup hatte im Vergleich zur 0:4-Niederlage in Heidenheim fünf Personalwechsel in seiner Startelf vorgenommen und nach dem spannungsarmen Vortrag eine Rückkehr zu den Basics gefordert. Zudem arrangierte der Däne erstmals in dieser Saison in der Abwehr eine Dreierkette, die ohne Ballbesitz auf der rechten Seite von Wolf erweitert wurde. Für den ablösefreien Zugang war es ebenso der erste Einsatz von Beginn an wie für Frank Onyeka, den Leihspieler des FC Brentford.

Augsburg agierte dominant, dennoch reichte es St. Pauli zunächst, eher dezent am Geschehen teilzunehmen. Das änderte sich nach der Pause, als Wolf mit seinem kunstvollen Schlenzer für Augsburgs Führung sorgte. Die Hamburger bemühten sich danach zwar, ihre Flaute im Angriff zu beheben. Doch zunächst einmal fingen sie sich jenen Konter, an dessen Ende Zugang Onyeka zielgenau flankte und Tietz volley mit der linken Innenseite zum 2:0 vollendete. Immerhin durften die Gäste nach Saads Flanke und Boukhalfas Kopfball ihr erstes Saisontor bejubeln. Fast hätte es sogar noch zum Ausgleich gereicht, doch Nediljko Labrovic lenkte Saads Aufsetzer um den Pfosten. Verhindert hatte Augsburgs Schlussmann damit ein weiteres kunstvolles Tor beim Arbeitssieg seiner Mannschaft.

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