1. Bundesliga:Augsburg erarbeitet sich gegen Wolfsburg ein 0:0

Es war ein guter Abend für den Punktestand des FC Augsburg. Das Team spielte gegen den VfL Wolfsburg 0:0, und irgendwie war das ein Erfolg. Eine von körperlicher Härte geprägte Partie, viele aggressiv geführte Zweikämpfe, viele erzwungene Fehler und sehr wenig Ideen.

Benedikt Warmbrunn, Augsburg

Zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit blenden sie beim FC Augsburg auf ihrer Anzeigentafel den "Bierometer" ein, für jedes geschossene Tor der Mannschaft spendiert ein Sponsor 100 Liter Freibier. Nach 215 gespielten Minuten in der aktuellen Bundesliga-Saison wurde am Freitag angezeigt: 100 Liter. Nach weiteren 55 Minuten stand auf dem virtuellen Bierpegel: 100 Liter. Es war kein guter Abend für Genießer des Freibieres, aber es war ein guter Abend für den Punktestand des FC Augsburg, immerhin. Das Team spielte gegen den VfL Wolfsburg 0:0, und irgendwie war das ein Erfolg.

FC Augsburg v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Der FC Augsburg und der VfL Wolfsburg trennten sich torlos. 

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Augsburg ist als eines von vier Teams mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet, Trainer Markus Weinzierl veränderte die Elf daher auf vier Positionen. Von der ersten Minute an attackierten die Gastgeber die Wolfsburger früh im Spielaufbau. So klauten sie den Gästen das eine oder andere Mal den Ball, danach spielten sie stets direkt aufs Tor. In der fünften Minute landete der Ball nach einem Schuss von Aristide Bancé auf dem Tornetz. Weitere fünf Minuten später köpfelte Thomas Oehrl, einer der vier neuen Spieler, den Ball nach einer Ecke von Milan Petrzela knapp drüber. Wolfsburg? Wirkte sehr beeindruckt.

Viele Zweikämpfe, viele erzwungene Fehler, wenig Ideen

Nach einer Viertelstunde hatten sich die Gäste aber an die aggressive Art der Augsburger gewöhnt, sie agierten nun selbst giftiger. In der 17. Minute schoss Diego direkt auf Torwart Mohamed Amsif, der den verletzten Simon Jentzsch fehlerfrei vertrat. Anschließend verflachte die ohnehin an Höhepunkten arme Partie weiter, beide Mannschaften leisteten sich leichte Ballverluste, es kam lange zu keiner weiteren Szene in Tornähe. Die zweite Halbzeit begann zwar mit einem Torschuss des Wolfsburgers Freitas de Vierinha (48.), es war ein Versprechen auf mehr Tempo, mehr Spielwitz, mehr Torszenen. Es blieb jedoch bei dem Versprechen. Stattdessen war es weiter eine von der körperlichen Härte geprägte Partie, mit vielen aggressiv geführten Zweikämpfen, vielen erzwungenen Fehlern und sehr wenig Ideen.

In den letzten 20 Minuten erhöhte Wolfsburg den Druck, besonders Ivica Olic belebte die Partie. In der 72. Minute köpfelte der kurz zuvor eingewechselte Bas Dost den Ball nach einer Olic-Flanke nicht aufs Tor, sondern quer zu Thomas Kahlenberg, für den der Winkel zu kurz war. Zwei Minuten später schoss der bemühte Olic selbst, jedoch direkt auf FCA-Torwart Amsif. Die Einsicht, dass Olic als Flügelspieler wertvoller ist denn als einzige Spitze kam, Wolfsburgs Trainer Felix Magath jedoch mehr als eine Stunde zu spät.

FC Augsburg: Amsif - Verhaegh, Sankoh, S. Langkamp, Ostrzolek (67. Klavan) - D. Baier, Ottl - Petrzela, Oehrl, T. Werner (72. Sio) - Bancé (76. Vogt).

VfL Wolfsburg: Benaglio - Fagner, Naldo, Pogatetz, R. Rodriguez - Kahlenberg, Kjaer (85. Träsch) - Vieirinha (64. Dost), Diego, M. Schäfer (87. Lakic) - Olic.

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken). - Zuschauer: 28 512. Gelbe Karten: Sankoh - R. Rodriguez, Olic.

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