Bundesliga:Reus trifft per Nachschuss: BVB siegt bei Terzic-Debüt

SV Werder Bremen v Borussia Dortmund - Bundesliga

Marco Reus mit dem 2:1 für Dortmund.

(Foto: Focke Strangmann - Pool/Getty Im)

Weil Marco Reus Werder-Torwart Jiri Pavlenka vom Punkt aus im zweiten Versuch überwindet, gewinnt der BVB das Spiel in Bremen. Union verspielt eine Zwei-Tore-Führung.

Beim Debüt von Edin Terzic ist Borussia Dortmund in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Vize-Meister gewann bei Werder Bremen drei Tage nach der 1:5-Pleite gegen den VfB Stuttgart mit 2:1 (1:1) und beendete somit eine Durststrecke von drei Spielen ohne Sieg. Zumindest für einen Tag eroberte der BVB dank eines späten Tores von Marco Reus (78., Nachschuss nach Foulelfmeter) am Dienstag auch einen Champions-League-Platz.

Raphael Guerreiro hatte die Gäste in der zwölften Minute mit einem Abstaubertor in Führung gebracht. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Kevin Möhwald (29.) mit einem verdeckten Flachschuss. BVB-Abwehrchef Mats Hummels wurde kurz vor dem Abpfiff mit Verdacht auf Oberschenkelverletzung ausgewechselt.

Terzic, bis zum Saisonende Nachfolger des am Sonntag beurlaubten Lucien Favre, hatte bei seinem Einstand als Chefcoach das Supertalent Youssoufa Moukoko in die BVB-Startelf berufen. Der 16-Jährige hätte auch nach fünf Minuten fast sein erstes Bundesliga-Tor erzielt, er rutschte aber an einer Flanke von Giovanni Reyna vorbei.

Diese Aktion war der Startschuss für eine klare Dominanz der Gäste in der ersten Halbzeit. Dortmund war in allen Belangen klar überlegen, scheiterte aber mehrfach an Werder-Torhüter Jiri Pavlenka. Und als der Tscheche ein zweites Mal geschlagen schien, half bei einer Rückgabe von Christian Groß (32.) der Torpfosten.

Die Norddeutschen hingegen fanden in der Offensive kaum statt, die drei verletzten Stürmer Milot Rashica, Davie Selke und Niclas Füllkrug wurden schmerzlich vermisst. Möhwalds Ausgleich fiel praktisch aus dem Nichts. Vergeblich forderte Werder-Trainer Florian Kohfeldt seine Schützlinge zu mehr Vorwärtsbewegungen auf.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild ein wenig. Nach wie vor dominierten die Schwarz-Gelben, doch Bremen konnte sich gelegentlich ein wenig Luft verschaffen. Aber erneut hätte Moukoko fast getroffen, diesmal strich sein Schuss in der 50. Minute knapp über die Querlatte.

Aber da die Gastgeber kaum zu klaren Torchancen kamen, reagierte Kohfeldt und schickte in der 65. Minute mit Leonardo Bittencourt und Nick Woltemade zwei frische Offensivkräfte auf das Feld. Wirkung zeigte dies jedoch nicht, im Gegenteil: Die Westdeutschen übernahmen in der Schlussphase wieder das Kommando und drängten die Platzherren tief in die eigene Hälfte. Dann ließ Pavlenka eine Flanke fallen und foulte in der Folge Manuel Akanji. Reus' Elfmeter parierte er anschließend zwar klasse, aber dann war der BVB-Kapitän am schnellsten beim Abpraller zur Stelle.

Union verspielt den Sieg

Der VfB Stuttgart hat drei Tage nach seinem rauschhaften Sieg bei Borussia Dortmund einen schweren Kater gerade noch verhindert. Sasa Kalajdzic rette den Schwaben mit einem Doppelschlag in der 85. und 90. Minute ein 2:2 (0:1) gegen Union Berlin. Die Gäste hatten durch Marvin Friedrich (4.) und Taiwo Awoniyi (77.) bereits souverän in Führung gelegen.

Nach dem rauschhaften 5:1 am Samstag in Dortmund leistete sich Stuttgart einen Fehlstart. Konstantinos Mavropanos sah gleich in der vierten Minute nach einem Foul an Sheraldo Becker die gelbe Karte - die folgenden Freistoßflanke von Christopher Trimmel nutzte Friedrich per Kopf zum Führungstor. Torhüter Gregor Kobel verhinderte bei einem gefährlichen Aufsetzer von Cedric Teuchert (23.) Schlimmeres. Die Gastgeber, die nach dem Aufwärmen kurzfristig Oral Mangala durch Philipp Förster ersetzen mussten, hatten nach dem frühen Gegentor Mühe, sich in Szene zu setzen. Ein Schuss von Mateo Klimowicz, den Andreas Luthe im Berliner Tor hervorragend parierte, blieb zunächst die beste Chance der Stuttgarter (12.). Union hatte mehr vom Spiel, bot kaum Räume an und war dem zweiten Treffer näher als der VfB dem Ausgleich.

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo hatte Probleme bereits befürchtet. "Wir müssen den Resetknopf drücken, wir müssen den Blick auf Berlin richten und eine ähnliche Schärfe zeigen wie in Dortmund", betonte er vor dem Spiel. Besser im Spiel war seine Mannschaft aber erst zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Nicolas Gonzalez erst per Seitfallzieher die Latte traf (48.) und kurz danach knapp neben das Tor köpfte (51.).

Auch Gonzalo Castro besaß nach einem Fehler von Luthe eine hervorragende Möglichkeit (64.) zum Ausgleich, doch aus einer zunehmenden optischen Überlegenheit erspielte sich der VfB zu wenig zwingende Chancen. Union stand zumeist sicher und hatte scheinbar wenig Mühe, den Vorsprung zu verteidigen. Dann am Kaladjdzic, dessen zweiter Treffer erst nach langen Videostudium anerkannt wurde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: