Bundesliga: 8. Spieltag:Tuchel jagt, Podolski droht

Mainz 05 will den alleinigen Startrekord, der 1. FC Köln ein wenig Abkühlung und Bayern München endlich ein Tor von Mario Gomez. Die sueddeutsche.de-Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

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SC Freiburg  - 1. FC Koeln

Quelle: dapd

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1. FC Köln - Borussia Dortmund (Freitag, 20.30 Uhr)

Das spricht für Köln: Imaginäres Wasser. Das kochte durch kritische Äußerungen Lukas Podolskis ("Wir treten auf der Stelle. Und wenn das auf Dauer so bleibt, muss ich mir schon Gedanken um meine Zukunft machen.") erst hoch - und soll danach zur Abkühlung und inneren Reinigung eingesetzt werden. Zumindest, wenn es nach dem kritisierten Manager Michael Meier geht: "Vergesst die ersten Spiele, geht gedanklich durch die Waschstraße, stellt die Resettaste auf Null und vergesst alles Negative."

Das spricht für Dortmund: Lukas Podolski. Beispiel gefällig? Bitte: "Bei Dortmund ist ein Konzept und eine positive Entwicklung klar erkennbar." Dortmund hat die bessere Mannschaft. "Warum gelingt uns nicht mal so ein Transfer wie der von Kagawa?", fragt Podolski in der Sport Bild. Was noch für den BVB spricht? Die Zahlen: Köln ist gegen die Dortmunder seit sieben Spielen sieglos und erzielte in fünf der vergangenen zehn Begegnungen kein Tor.

Das spricht für ein Tor von Lukas Podolski: Die (vielleicht) erlebte Katharsis - und die Länderspielreise. Vielleicht ist er noch zu sehr in Gedanken, um am Freitag zu merken, dass er ein Köln- statt ein DFB-Trikot trägt.

dabi

FC Schalke 04 v FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FSV Mainz 05 - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Mainz: Wetklo, Heller, Svensson, Noveski, Fuchs, Karhan, Polanski, Soto, Holtby, Schürrle und Szalai. Ach ja: Und Tuchel natürlich auch.

Das spricht für Hamburg: Ehrlich gesagt nicht besonders viel. Eljero Elija (Fersenentzündung) fällt wohl ebenso aus wie David Jarolim (Faserriss), Mladen Petric (Bluterguss) und Maxim Choupo-Moting (Magen-Darm-Infekt). Zudem musste sich Trainer Armin Veh unter der Woche rechtfertigen, weil er Ersatztorhüter Jaroslav Drobny lobte - worin manche einen Abgesang auf Frank Rost lasen. "Für Samstag ist Drobny kein Thema", sagte Veh dann. Vielleicht hilft den Hamburgern ein Blick in die Historie: Kein Spieler aus dem aktuellen Kader von Mainz 05 hat jemals ein Tor gegen den Hamburger SV erzielt.

Das spricht für einen Scorerpunkt von André Schürrle: Seine Einsätze in dieser Saison. Sechs Spiele, vier Tore, eine Vorlage. Nur gegen Köln blieb er statistisch erfolglos.

jüsc

SC Freiburg v 1. FC Koeln - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Werder Bremen - SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Bremen: Das Gerangel um die Betten im Freiburger Lazarett. Kapitän Heiko Butscher, Innenverteidiger Pavel Krmas, Torwart Simon Pouplin, Offensivspieler Jonathan Jäger und der Doppeltorschütze vom vergangenen Spieltag, Jan Rosenthal, fallen aus. Außerdem: Wenn das überstrapazierte Wort "Angstgegner" vor irgendeiner Partie vielleicht ansatzweise berechtigt verwendet werden soll, dann vor dieser. Denn es gibt statistische Beweise, der eindrucksvollste: 20:1. So lautet das Torverhältnis der vergangenen vier Begegnungen zwischen Bremen und Freiburg.

Das spricht für Freiburg: Zwar hat der SC großes Verletzungspech, doch die Offensivabteilung ist noch immer fit und vollzählig. Kurz gesagt: Papiss Cissé (im Bild) wird spielen. Der senegalesische Stürmer hat acht Scorer-Punkte auf dem Konto (sieben Tore, eine Vorlage) - und war damit an 73 Prozent aller Freiburger Tore beteiligt. Außerdem: Die Bremer Spieler suchen derzeit noch ihre Form - und die fehlende Hälfte ihres Monatsgehalts.

dabi

Training VFB Stuttgart

Quelle: dapd

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FC Schalke 04 - VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Schalke: Sturm und Statistik. Die Fakten, Fakten, Fakten: Kein Team traf diese Saison auf fremdem Platz seltener als die Schwaben (zwei Mal). Klaas-Jan Huntelaar traf in den letzten vier Spielen je einmal. Gegen keinen Klub feierte Schalke so viele Heimsiege wie gegen den VfB (26). Stuttgart verlor zehn der letzten zwölf Auftritte auf Schalke.

Das spricht für Stuttgart: Der Sportpsychologe. "Das Positive für die Spieler ist: Jeder fängt wieder bei null an", sagt der Sportpsychologe Werner Mickler im sueddeutsche.de-Interview  zum Thema Trainerwechsel: "Die Motivation innerhalb der Mannschaft steigt. Für eine Weile zumindest. Auf lange Sicht gesehen, das haben Studien gezeigt, bringen Trainerwechsel relativ wenig." Die Stuttgarter sollten sich beim Punktesammeln also sputen. Außerdem: Kevin Kuranyi. Der kickt nicht mehr in Gelsenkirchen, sondern in Moskau. Und das freut die Schwaben - denn Kurnayi schoss in der vergangenen Saison, bei den beiden Schalker 2:1-Siegen, jeweils das entscheidende Tor.

dabi

Borussia Mönchengladbach - FC St. Pauli

Quelle: Achim Scheidemann/dpa

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FC St. Pauli - FC Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für St. Pauli: Der Saisonverlauf und die Historie. Nürnberg hat keines der letzten sieben Auswärtsspiele gewonnen, der letzte Bundesliga-Sieg auf fremdem Geläuf gelang den Nürnberger bei Hertha BSC Berlin.

Das spricht für Nürnberg: Der Saisonverlauf und die Historie. St. Pauli hat seit sieben Heimspielen nicht mehr gewonnen, der letzte Bundesliga-Sieg am Millerntor liegt mehr als acht Jahre zurück.

Das spricht für ein Unentschieden: Der Saisonverlauf und die Historie. St. Pauli gewinnt nicht zu Hause, Nürnberg nicht auswärts.

jüsc

Borussia Dortmund - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

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FC Bayern München - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für München: Mario Gomez. Guter Witz? Nein, ernsthaft. Es könnte passieren, dass sich Gomez (im Bild) gegen Hannover zum gewinnbringenden Spieler aufschwingt. Erstens: Er hat für die Nationalmannschaft gegen Kasachstan ein Tor geschossen (die Betonung liegt nicht auf "Nationalmannschaft", auch nicht auf "Kasachstan", sondern auf "Tor"). Zweitens: Seine Stumkollegen (Klose, Olic) sind verletzt. Wie übrigens auch van Buyten, Breno, Contento, Robben, Ribéry, Schweinsteiger, van Bommel, Alaba und Sattelmeier. Das zumindest spricht für Pranjic, Braafheid und Timoschtschuk.

Das spricht für Hannover: Nicht viel. Vor allem, weil Hannovers Profis schlecht im Vergessen sind. "Das hat man noch im Kopf" gestand Mittelfeldspieler Manuel Schmiedebach - ein meinte die schwere 0:7-Demütigung, die Hannover im April der vergangenen Saison in München erfahren hatte. Fehlen werden zudem Mohammed Abdellaoue (Zerrung), Karim Haggui (gesperrt) und wohl auch Emanuel Pogatetz (Muskelfaserriss). Vorschlag: Punkte mit der Post schicken.

ebc

Hamburger SV - VfL Wolfsburg

Quelle: dpa

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VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr)

Das spricht für Wolfsburg: Das prägende Duell dieser Partie könnte lauten: Edin Dzeko und Grafite gegen Manuel Friedrich und Sami Hyypiä. Edin Dzeko und Grafite kommen gemeinsam auf neun Treffer in den ersten sieben Spielen - dagegen musste Leverkusen bereits zwölf Gegentreffer hinnehmen. "Vom Bollwerk zur Wackelabwehr", war im kicker zu lesen. Zudem fällt Bayers Torhüter Diego Benaglio aus.

Das spricht für Leverkusen: Die Offensive. 15 Treffer hat Leverkusen bereits erzielt, wobei sich bereits zehn Spieler in die Torschützenliste eintragen durften.

Das spricht für ein Unentschieden: Fast alles. Wolfsburg ist vier Spiele unbesiegt, Leverkusen gar fünf. Ein verantwortungsvoller Tipp wäre also ein 4:4.

jüsc

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Quelle: AFP

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1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Kaiserslautern: Ganz sicher nicht der Trend (ein Punkt und 4:12 Tore aus den vergangenen vier Spielen). Dann schon eher der alte Fritz: Gegen Frankfurt will der FCK mit einem kleinen Bildchen von Fritz Walter auf dem Trikot auflaufen. Und mit dem Österreicher Jimmy Hoffer (im Bild), der diesmal Srdjan Lakic im Angriff unterstützen soll.

Das spricht für Frankfurt: Ganz sicher nicht das Fairplay ihrer Fans, die vor dem Derby einfallsreich per Internet-Bideo im Metzger-Stil zum "Pfalzüberfall" aufgerufen haben. Auch eher nicht die Trefferquote von Halil Altintop (sieben Spiele, null Tore). Der war einst ein erfolgreicher Stürmer - jedoch in Diensten des 1. FC Kaiserslautern.

ebc

Borussia Moenchengladbach's Bonfim, Arango and Reus celebrate a goal against Bayer Leverkusen during the German Bundesliga soccer match in Leverkusen

Quelle: REUTERS

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1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Hoffenheim: Zwei aus fünf. Nein, die Hoffenheimer haben nicht im Lotto gewonnen. Die beiden Zahlen beschreiben die aktuelle Punktausbeute der Gladbacher: zwei Punkte aus den vergangenen fünf Spielen. Auch die anderen relevanten Zahlen sind den Badenern hold: Zum Beispiel die 20. So viele Gegentore fing sich die Borussia bisher ein. Und noch wichtiger: die Vier. So oft trafen die beiden Teams bisher in der Bundesliga aufeinander. Mönchengladbacher Siege: null.

Das spricht für Mönchengladbach: Zwei aus vier. Die Hoffenheimer holten nur zwei Punkte aus den vergangenen vier Spielen. Sie haben ihren Saison-Anfangsschwung verloren - und sind seit vier Spieltagen sieglos. Außerdem: Die Gladbacher Offensive ist gespickt mit großen Namen: De Camargo, Arango (vorn im Bild), Idrissou, Bobadilla, Reus. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ergibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen trifft.

dabi

© sueddeutsche.de/jüsc/ebc/dabi
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