Bundesliga, 5. Spieltag:Höhenflug mit Holtby

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Dank zweier Jokertore von Lewis Holtby gewinnt Mainz gegen Köln das fünfte Spiel in Folge. Werder Bremen verliert 1:4 in Hannover und hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher.

Das Mainzer Fußball-Märchen geht dank Joker Lewis Holtby weiter. Durch die späten Treffer des eingewechselten Youngsters zum 2:0 (0:0)-Erfolg verteidigten die Überflieger von FSV-Trainer Thomas Tuchel erfolgreich die Tabellenspitze und feierten zugleich den fünften Sieg im fünften Spiel. Damit rückt für die 05er sogar der Bundesliga-Startrekord von Bayern München (1995/96) und des 1. FC Kaiserslautern (2001/02), die einst mit sieben Erfolgen begonnen hatten, in greifbare Nähe.

Doppeltorschütze Lewis Holtby und der FSV Mainz 05 auf Höhenflug. (Foto: dapd)

In einem Geduldsspiel vor 20.300 Zuschauer im erneut ausverkauften Stadion am Bruchweg mussten die FSV-Fans bis zur 72. Minute warten, ehe der acht Minuten zuvor eingewechselte Holtby das Kölner Abwehrbollwerk mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung knackte.

"Ein unglaublicher Abend"

In der Nachspielzeit machte der Ex-Schalker alles klar. "Das ist unfassbar, ein unglaublicher Abend", sagte der Mainzer Shootingstar Andre Schürrle, der gegen Holtby ausgewechselt wurde: "Wir haben 90 Minuten das Spiel bestimmt, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Tore gefallen sind."

Für den FC, der jüngst bei Bayern München ein 0:0 erkämpft hatte, setzte es dagegen die dritte Saisonpleite. Zugleich warten die Geißböcke weiter seit dem 28. Juli 1962 auf einen Erfolg in Mainz. Die Rollen waren schon zu Beginn der Partie klar verteilt. Mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters übernahm der FSV von Beginn an die Initiative. Allerdings war die Mainzer mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen selten ein Durchkommen gegen die dichtgestaffelte Kölner Hintermannschaft, an der sich bereits die Offensive von Meister München am Samstag die Zähne ausgebissen hatte.

FC Bayern: Einzelkritik
:Tränen nach dem Ausgleich

Ribéry verletzt sich bei der Vorarbeit zum 1:1, Müller erlöst den FCB kurz vor der Einstellung eines Negativrekords und Van Buyten wäre manchmal der bessere Stürmer. Die Bayern in der Einzelkritik.

Michael Neudecker

Werder Bremen läuft in der Fußball-Bundesliga weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. Der Champions-League-Teilnehmer verlor bei Hannover 96 mit 1:4 (1:1) und steht nach nun vier Pflichtspielen ohne Sieg vor dem brisanten Nordderby am kommenden Samstag gegen den Hamburger SV stark unter Druck.

Torwart Tim Wiese und Werder Bremen im Tief. (Foto: dapd)

Die Hannoveraner blieben hingegen auch im dritten Heimspiel ungeschlagen und untermauerten durch den Erfolg in der 100. Bundesliga-Partie von Trainer Mirko Slomka ihren starken Saisonstart. Die Gastgeber gingen dank unfreiwilliger Mithilfe des Gegners früh Führung. Von 96-Stürmer Didier Ya Konan stark bedrängt, bugsierte Bremens Außenverteidiger Clemens Fritz den Ball an seinem Torhüter Tim Wiese vorbei ins eigene Netz (11.).

Silvestre als Schwachpunkt

Torsten Frings glich für Werder per Foulelfmeter aus (36.). Zuvor hatte Hannovers Innenverteidiger Emanuel Pogatetz den bei einer Freistoßhereingabe heranstürmenden Sebastian Prödl zu Fall gebracht. Nach dem Seitenwechsel besorgten Ya Konan (53.), der Ex-Bremer Christian Schulz (79.) und Mohammed Abdellaoue (90.+2) die weiteren Treffer für die Gastgeber.

"Mit der Leistung bin ich überhaupt nicht zufrieden", meinte Werder-Coach Thomas Schaaf: "Es reicht nicht aus, wenn man all die Dinge, die unser Spiel auszeichnen, nur kurzfristig aufflackern lässt. Momentan ist es zu einfach, gegen uns Tore zu schießen. Jetzt sind alle gefordert." Die Niedersachsen drückten vor 43.127 Zuschauern in ihrer heimischen Arena von Beginn an aufs Tempo. Dabei profitierte Hannover immer wieder von Fehlern in der verunsichert wirkenden Bremer Hintermannschaft. So erwies sich besonders Zugang Mikael Silvestre auf der linken defensiven Außenbahn wiederholt als Schwachpunkt.

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