Hertha BSC Berlin - FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)
Was für eine Kluft: Hertha BSC Berlin steigt nach 13 Jahren wieder aus der Fußball-Bundesliga ab, für den FC Bayern beginnen vielleicht die rauschhaftesten Feierwochen der Klubgeschichte. Auf jeden Fall wird Kapitän Mark van Bommel (2.v.r.) im Berliner Olympiastadion die Silberschale stemmen. Trainer Louis van Gaal fürchtet schon die obligatorische Bierdusche: "Ich habe zu meinen Spielern gesagt, dass ich das nicht liebe. Aber okay, das sind die kleinsten Sorgen. Ich muss mich anpassen an die deutsche Kultur."
Am Sonntag wird sich der Meister zum ersten Mal von seinen Fans in der Münchner Innenstadt feiern lassen. Auf dem berühmten Rathausbalkon. Dann soll eine Woche später wieder in Berlin van Bommel den DFB-Pokal stemmen, um noch eine Woche später in Madrid den Champions-League-Henkelpott zu stemmen. Gut, dass der Holländer ein durchaus kräftiger Kerl mit starken Armen ist, dem man all dies ohne weiteres zutrauen kann.
Gut auch, dass Bayern-Finanzchef Karl Hopfner gewohnt ist, mit Millionen umzugehen. Denn die Erfolge haben auch einen Geldfluss auf das Bayern-Konto zur Folge, bei dem es etwa den Berlinern schwindeln würde.
Dort müssen sich die Finanzstrategen bemühen, nach dem Abstieg den Laden zu retten, bei 35 Millionen Euro Schulden und erheblichen Mindereinnahmen in Liga zwei. Weshalb kaum einer im Hertha-Trikot derzeit weiß, ob er nächstes Spieljahr noch im Klub spielen kann, darf oder soll. Aber immerhin wird ihnen ein vorerst letzter Akt mit der Meisterschale im Stadion geboten. Ob sie das ein bisschen tröstet?
Foto: Reuters