Bundesliga 31. Spieltag:Augsburg, Hertha und HSV wehren sich gegen den Abstieg

Spannung im Tabellenkeller: Der FC Augsburg gewinnt durch ein spätes Tor, auch der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg siegen. Das bringt Hertha BSC weiter in Bedrängnis, obwohl die Berliner bei Bayer Leverkusen in Unterzahl drei Tore erzielen.

Spiele im Überblick

Der HSV lebt doch noch. Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg gegen Hannover 96 hat der Hamburger SV drei immens wichtige Punkte im Kampf gegen den ersten Bundesliga-Abstieg seiner Geschichte gesammelt. Heung-Min Son (12.) brachte die Gastgeber vor 57.000 Zuschauern nach einer starken Einzelleistung über die linke Seite in Führung.

FC Bayern Muenchen - 1. FSV Mainz 05,

Auch der eingewechselte Franck Ribéry (li.) und Arjen Robben konnten gegen Mainz nicht für eine Entscheidung sorgen.

(Foto: dapd)

Mit großem Engagement, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke gingen die HSV-Spieler in die Partie und hatten die erste Halbzeit komplett im Griff. Die Pausenführung war hochverdient. "In der ersten Halbzeit waren wir immer zu spät. Der HSV war die agilere, bissigere Mannschaft", sagte Mirko Slomka.

Hannovers Trainer musste mit Muhammed Abdellaoue (Innenbandzerrung), Mame Diouf (Syndesmoseband) und Lars Stindl (Adduktoren) zudem auf drei absolute Leistungsträger verzichten. Torschütze Son war auf der anderen Seite nur durch den Ausfall von Mladen Petric (Virusinfekt) in die Startelf gerückt und war nicht nur wegen seines Tores der auffälligste Spieler im ersten Durchgang.

Nach der Pause kamen die Gäste erwartungsgemäß mit mehr Offensivdrang aus der Kabine. Ab der 55. Minute verstärkte sich der Druck, dem HSV gelang in dieser Phase nur noch selten Entlastung. So wurde es in der Schlussphase für den HSV noch einmal eng - am Ende sammeln die Hamburger aber drei überlebenswichtige Punkte im Abstiegskampf. Dennoch sagte HSV-Trainer Thorsten Fink: "Ich werde nicht durch die Gegend laufen und sagen, dass alles gut ist."

Sechs Tore in Leverkusen

Einen Rückschlag im Kampf um die Europa-League musste Bayer Leverkusen einstecken, Hertha BSC holte sich dagegen einen Punkt im Abstiegskampf. Mit dem 3:3 (0:1) vor 29.704 Zuschauern in der BayArena erreichten die Fußballprofis von Trainer Otto Rehhagel einen Achtungserfolg, bleiben aber mit 28 Punkten Tabellen-Vorletzter. "Ich habe gedacht, wir können das Ergebnis über die Zeit bringen. Die Mannschaft hat gefightet wie die Löwen, aber leider ist uns der Sieg nicht gelungen", sagte Rehhagel.

Bayer muss nach den Treffern der Berliner Tunay Torun in der 71. und 77. Minute und von Pierre-Michel Lasogga (63.) wieder ein wenig mehr um die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb bangen. André Schürrle (44.) und Stefan Kießling (51./84.) waren die Torschützen für die Werkself. Bayer-Kapitän Simon Rolfes vergab in der 66. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter. Hertha-Linksverteidiger Lewan Kobiaschwili wurde zuvor wegen einer angeblichen Notbremse mit Rot des Feldes verwiesen.

Augsburg siegt in Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg hat zum Abschluss der englischen Woche seine dritte Niederlage kassiert. Die Niedersachsen unterlagen auch dem Aufsteiger FC Augsburg mit 1:2 (1:1) und haben kaum mehr Chancen auf einen Platz in der Europa League. Die Gäste aus Bayern holten hingegen drei wertvolle wie glückliche Auswärtspunkte und dürfen weiter auf den Klassenverbleib hoffen.

Hamburger SV - Hannover 96

Heung Min Son jubelt nach seinem treffer zum 1:0 für den HSV.

(Foto: dapd)

Die Augsburger Tore schossen vor 25.143 Zuschauern in Wolfsburg Torsten Oehrl (13.) und Sebastian Langkamp (88.). Für Wolfsburg traf Patrick Helmes (27.). Die Mannschaft von Trainer Felix Magath machte von Beginn an Druck und erarbeitete sich eine Reihe guter Chancen, scheiterte aber mehrfach am starken Ex-Wolfsburger Simon Jentzsch im Augsburger Tor - und wurde am Ende kalt erwischt. "Wir müssen uns bei Simon Jentzsch bedanken, er hat uns im Spiel gehalten", sagte Augsburgs Trainer Jos Luhukay.

Der VfL ließ sich zunächst nicht von der frühen Führung der Augsburger schocken, der ein peinlicher Fehler von Alexander Madlung vorausging. Der Innenverteidiger der Wolfsburger, der für den gesperrten Felipe in die Elf gekommen war, zögerte nach einem Anspiel von Torwart Diego Benaglio unnötig, vertändelte den Ball und schoss den heranstürmenden Oehrl an: Von dessen Bein flog die Kugel ins Tor.

Der von Felix Magath einst aussortierte Jentzsch zeigte in seiner alten Heimat eine Glanzleistung. Gegen den Treffer von Helmes war er jedoch chancenlos. Aus der Drehung knallte der den Ball von der Strafraumgrenze ins Netz. Umso überraschender war der späte Siegtreffer durch den Kopfball von Langkamp, der einen Freistoß von Axel Bellinghausen nutzte. "Im Fußball geht es darum, Tore zu schießen und Gegentore zu verhindern, und nicht darum, schön zu spielen", ärgerte sich Magath nach dem Spiel.

Kaiserslautern holt wieder keine Punkte

Nach dem 21. sieglosen Spiel in Serie kann den 1. FC Kaiserslautern fast nichts mehr vor dem dritten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 1996 und 2006 bewahren. Die Roten Teufel unterlagen am Samstag dem 1. FC Nürnberg mit 0:2 (0:1) und würden im Falle eines Kölner Punktgewinns schon an diesem Sonntag als erster Absteiger feststehen.

"Es ist immer dasselbe Szenario bei uns. Bis zum ersten Gegentor spielen wir einigermaßen gut mit. Danach wird es schwierig", sagte Lauterns Trainer Krassimir Balakow. Der Club kann nach dem Sieg durch die Tore von Daniel Didavi (43. Minute) und Tomas Pekhart (73.) mit 38 Zählern dagegen für ein weiteres Jahr im Oberhaus planen.

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