Bundesliga, 13. Spieltag:Dortmund siegt trotz Kuba

Obwohl der Pole Blaszczykowski am leeren Tor vorbeischießt, dreht die Borussia das Spiel in Freiburg. Auch Mainz kommt zurück. Werder Bremen hingegen kommt nicht aus der Krise.

im Überblick

Borussia Dortmund ist dank einer tollen Moral auf dem besten Weg zur ersten Herbstmeisterschaft seit 15 Jahren. Der seit nunmehr zwölf Partien ungeschlagene Spitzenreiter setzte sich am 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 2:1 (0:1) im Topspiel beim Überraschungsteam des SC Freiburg durch und stellte mit dem siebten Auswärtssieg in Folge einen neuen Liga-Rekord auf.

SC Freiburg - Borussia Dortmund

Erstaunt oder entzückt? BVB-Trainer Jürgen Klopp bleibt mit seinen Dortmundern in der Erfolgsspur.

(Foto: dpa)

Der BVB war durch ein umstrittenes Eigentor von Nationalspieler Mats Hummels (27.) in Rückstand geraten, bevor der eingewechselte Robert Lewandowski (75.) zum Ausgleich traf und der Freiburger Mensur Mujdza (78.), ebenfalls per Eigentor, den Sieg der Westfalen besiegelte.

Am Ende nahm die Partie die Geschwindigkeit einer Rakete an. Zuerst endete ein Dortmunder Konter beim eingewechselten Jakub Blaszczykowski, der aber in der 86. Minute das komplett leere Tor aus elf Metern verfehlte. In der Schlussminute gelang den Freiburgern dann fast der Ausgleich, doch Julian Schuster traf per Kopf nur die Latte.

Kuba verfehlt das leere Tor

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gingen die Gastgeber vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion in den ersten Minuten überraschend forsch und offensiv zu Werke. Die erste echte Tormöglichkeiten konnten sich allerdings die Dortmunder erarbeiten. Einen Fehler des Freiburger Innenverteidigers Ömer Toprak konnte BVB-Torjäger Lucas Barrios aber nicht nutzen (8.).

Im Anschluss entwickelte sich eine weitgehend ausgeglichene Partie, die von beiden Seiten mit hohem Tempo geführt wurde. Dabei erwiesen sich die Dortmunder zwar als technisch besser, die äußerst engagiert auftretenden Breisgauer glichen diesen Nachteil aber durch eine hohe Laufbereitschaft aus. Da beide Mannschaften in der Defensive stabil standen, blieben Chancen in dieser Phase Mangelware.

Erst in der 23. Minute sorgten die Freiburger wieder für ein wenig Gefahr. Mittelfeldspieler Cedrick Makiadi verpasste eine Hereingabe von SC-Torjäger Papiss Cisse nur knapp. Die Dortmunder agierten Mitte der ersten Hälfte ungewohnt passiv und bekamen dafür prompt die Quittung. Nach einer Freistoß-Flanke herrschte Chaos in der Hintermannschaft. Zunächst verlor Torwart Roman Weidenfeller den Luftkampf mit Cisse, dann schoss Neven Subotic seinen Abwehrkollegen Hummels derart unglücklich an, dass der Ball im Tor landete.

Die Dortmunder reklamierten in dieser Szene allerdings ein Foul von Cisse an Weidenfeller. Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) sah dies allerdings anders. Der Gegentreffer schockte die Dortmunder. Der starke Mittelfeldspieler Jan Rosenthal per Kopf (38.) und Cisse (42.) vergaben kurz vor der Pause die Chancen auf einen weiteren Freiburger Treffer. Bei der Chance der Senegalesen Cisse musste der Dortmunder Lukasz Piszczek für Weidenfeller retten.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste wie verwandelt aus der Kabine und erzeugten sofort Druck. Zunächst scheiterte der Japaner Shinji Kagawa an Freiburgs Torwart Oliver Baumann (48.). Wenige Sekunden später pfiff Fritz einen Treffer von Barrios zurück, weil der Nationalspieler Paraguays angeblich Baumann gefoult hatte.

Im Anschluss erarbeite sich der BVB Chancen im Minutentakt. Kagawa (52.) und der Türke Nuri Sahin (53.) scheiterten aber am starken Baumann. Auch nach diesen Szene rollte ein gefährlicher Angriff nach dem nächsten auf das Tor der Gastgeber, sodass die Dortmunder Treffer eine logischen Folge waren.

Mainz bleibt dran

Mit dem elften Saisonerfolg behauptete der BVB seinen Vorsprung von sieben Punkten vor dem FSV Mainz 05, der seine Negativserie mit dem 3:2 bei Borussia Mönchengladbach beendete. Wichtige Zähler sammelten am Tabellenende der FC Schalke 04 (4:0 gegen Werder Bremen) und der 1. FC Kaiserslautern (3:1 beim 1. FC Nürnberg). Hannover 96 siegte im Nordderby mit 3:2 gegen den Hamburger SV. 1899 Hoffenheim gewann bei Eintracht Frankfurt 4:0 und überholte die Hessen in der Tabelle.

Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05

Mainzer Sieggarant: Sami Allaguis zwei späte Tore bescherten Tuchels Team in Gladbach einen Dreier.

(Foto: dpa)

Borussia Mönchengladbach schaffte auch im siebten Versuch den ersten Heimsieg dieser Spielzeit nicht. Zwei Treffer von Marco Reus (53./69.) reichten der Elf von Michael Frontzeck nicht, denn Jung-Nationalspieler Andre Schürrle (64.) und Doppel-Torschütze Sami Allagui (77./88.) drehten die Partie für die Gäste, die zuletzt dreimal am Stück verloren hatten.

Im Mainzer Tor feierte Martin Pieckenhagen nach mehr als fünf Jahren sein Erstliga-Comeback. Der 39-Jährige ersetzte Mitte der ersten Halbzeit den angeschlagenen Christian Wetklo zwischen den Pfosten.

Schalke 04 gelang im Duell der kriselnden Champions-League-Starter gegen Werder Bremen ein weiterer Schritt aus dem Tabellenkeller. Mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit fünf Jahren, bei dem Werder-Keeper Tim Wiese unfreiwillig mithalf, brachte Nationalverteidiger Christoph Metzelder die "Knappen" in Front. Danach entschied der Spanier Raúl (45.+1/56./71.) mit drei Treffern die Partie gegen die Norddeutschen, deren Talfahrt mit dem vierten sieglosen Spiel anhielt. Der Bremer Philipp Bargfrede sah in der 84. Minute die Gelb-Rote Karte.

Bremen ganz schwach

Eintracht Frankfurt kann gegen 1899 Hoffenheim einfach nicht gewinnen. Auch im fünften Anlauf gelang den Hessen der erhoffte erste Dreier nicht. Boris Vukcevic (31.), Vedad Ibisevic (69./70.) mit einem Doppelschlag und Peniel Mlapa (90.) trafen zum überzeugenden Sieg für die Gäste aus dem Kraichgau. Für die Eintracht ging eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage zu Ende.

Hannover 96 bleibt nach einem harterkämpften Sieg über den großen Rivalen HSV die Nummer eins im Norden. Mike Hanke machte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit dem 3:2-Sieg perfekt. Lars Stindl (31.) und Christian Schulz (59.) mit einem spektakulären Fallrückzieher hatten zuvor für die Niedersachsen getroffen. Der Koreaner Heung Min Son (40./54.) war zweimal für den HSV erfolgreich.

Mit dem ersten Auswärtssieg seit drei Monaten verschaffte sich Neuling 1. FC Kaiserslautern am Tabellenende Luft. Die Pfälzer gewannen locker beim 1. FC Nürnberg und beendeten damit die Serie des "Club", der zuletzt viermal vor heimischem Publikum siegreich geblieben war. Stiven Rivic (4.), Ivo Ilicevic (12.) und Srdjan Lakic (33.) mit seinem siebten Saisontor trafen die Franken mit drei Toren vor der Pause ins Mark. Robert Mak (67.) gelang nur noch Ergebniskosmetik. Die Chance, die Partie noch einmal spannend zu machen, vergab Andreas Wolf (83.), dessen Elfmeter an der Latte landete. Bei Lautern sah Thanos Petsos (79.) die Rote Karte.

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