Bundesliga, 12. Spieltag:Nur ein Demba trifft

Freiburg siegt dank Papiss Demba Cissé in Hoffenheim, Mainz verliert gegen Hannover und Torhüter Wetklo die Nerven. Kaiserslautern holt gegen Stuttgart einen Drei-Tore-Rückstand auf. Der Spieltag in Bildern.

30 Bilder

1899 Hoffenheim v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

1 / 30

Freiburg siegt dank Papiss Demba Cissé in Hoffenheim, Mainz verliert gegen Hannover und Torhüter Wetklo die Nerven. Kaiserslautern holt gegen Stuttgart einen Drei-Tore-Rückstand auf. Der Spieltag in Bildern.

TSG 1899 Hoffenheim gegen den SC Freiburg, oder auch: Demba versus Demba. Schließlich war das Spiel der beiden Teams aus Baden-Württemberg auch das Aufeinandertreffen zweier überragender Stürmer der vergangenen Bundesliga-Wochen. Auf der einen Seite Hoffenheims Demba Ba, auf der anderen Freiburgs Papiss Demba Cissé (in der Bildmitte). Lange geschah jedoch nicht viel.

103051893

Quelle: AFP

2 / 30

Schließlich sollte doch noch ein Demba treffen - und zwar der Freiburger. In der Nachspielzeit erlief der Senegalese einen Steilpass von Stefan Reisinger und versenkte den Ball, wie Torjäger das nun mal run: eiskalt. Sein Torwart Oliver Baumann lobte: "Papiss hat eine wahnsinnige Technik. Er gibt immer Vollgas." Bis zur letzten Spielsekunde.

FC Bayern Muenchen v 1. FC Nuernberg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

3 / 30

Er ist zurück - und der FC Bayern ebenfalls: Franck Ribéry feierte beim 3:0 der Münchner im Bayern-Derby gegen Nürnberg nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback und war prompt an einem Treffer beteiligt. Seine Hereingabe verwertete Mario Gomez zum letzten Tor der Bayern.

FC Bayern Muenchen - 1. FC Nuernberg

Quelle: dapd

4 / 30

Überhaupt Mario Gomez: Wer je an den Qualitäten des sensiblen Bayern-Stürmers gezweifelt hat, wird derzeit eines besseren belehrt. Gegen Nürnberg erzielte der Nationalstürmer neben dem 3:0 auch den Führungstreffer, als er einen Flachpass von Danijel Pranjic verwandelte. An der Klasseleistung des einstigen Bayern-Sorgenkindes konnte auch ein verschossener Elfmeter kurz vor Schluss nichts mehr ändern.

VfL Wolfsburg v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

5 / 30

"Das ist immer etwas Spezielles für mich, wenn Magath zurück zu uns kommt. Aber jetzt steht er auf der anderen Seite." Das sagte VfL Wolfsburg-Stürmer Grafite (rechts) vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 mit Trainer Magath, der den VfL 2009 zum Titel führte.

VfL Wolfsburg v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

6 / 30

"Ich freue mich, ihn zu sehen und zu sprechen, aber auf dem Platz müssen wir gewinnen", ergänzte der Brasilianer - und ließ seinen Worten Taten folgen: In der 11. Minuten köpfte Grafite zum 1:0 ein. Und für die krisengebeutelten Schalker kam es noch schlimmer:

VfL Wolfsburg v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

7 / 30

Dzeko legte in der mit 30.000 Zuschauern ausverkauften Wolfsburger Volkswagen-Arena das 2:0 nach. Schalke kam nur schwer ins Spiel und fand zunächst kein Mittel gegen den Offensivdruck der Gastgeber. Bis Stürmerstar Raul in der 39. Minute auf der rechten Seite schön den Ball durchsteckte, ... 

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04

Quelle: dpa

8 / 30

... Jefferson Farfan flankte und Edu aus kurzer Distanz verkürzte.

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04

Quelle: dpa

9 / 30

Und tatsächlich konnte Schalke 04 eine Niederlage noch abwenden, darf sich nach der Aufholjagd zumindest als moralischer Sieger fühlen. Doch der glückliche Ausgleich durch Klaas-Jan Huntelaar hätte nicht zählen dürfen. Der Niederländer traf in der 75. Minute, nahm zuvor jedoch die Hand zu Hilfe.

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04

Quelle: dpa

10 / 30

"Normalerweise wird gepfiffen, wenn der Ball einem an die Hand springt", räumte Huntelaar das Schalker Glück ein. VfL-Trainer Steve McClaren (links) war außer sich: "30.000 Leute im Stadion und beide Trainerbänke haben das gesehen, nur das Schiedsrichtergespann nicht. So kamen dann auch die wütenden Reaktionen zustande."

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04

Quelle: dpa

11 / 30

Nach Spielende wurde Stark mit Bierbechern beworfen, der Unparteiischen musste geschützt von Ordnern und Regenschirmen in die Kabine gebracht werden. Die Zuschauer waren außerdem wegen einer Roten Karte gegen Ashkan Dejagah (78.) nach grobem Foulspiel aufgebracht. McClaren klatschte zudem hämisch Beifall, weshalb dem Engländer nun eine nachträgliche Sperre droht. "Es wird einen Sonderbericht geben", kündigte Ex-Schiedsrichter Lutz-Michael Fröhlich an, der als DFB-Spielbeobachter Starks Leistung beobachte. Auch Fröhlich räumte den folgenschweren Fehler ein. "Das war unglücklich", sagte Fröhlich. Stark selbst wollte nichts sagen.

Mit dem Unentschieden treten Wolfsburg und Schalke weiter auf der Stelle. Der Ex-Meister und der aktuelle "Vize" verpassten den erhofften Befreiungsschlag. Während die Wolfsburger mit 14 Zählern immerhin noch Anschluss zum Mittelfeld haben, stecken die Königsblauen weiter im Tabellenkeller fest.

103043440

Quelle: AFP

12 / 30

Hoch hinaus wollten sie. Doch weil Hannover die Probleme schulterte, vor die sie das Team von Thomas Tuchel stellte, verlor der FSV Mainz 05 mit 0:1 und damit auch den Anschluss an die Spitze der Bundesliga. Wie in den beiden Vorwochen blieb Mainz ohne eigenen Treffer und rutschte mit sieben Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund auch hinter Bayer Leverkusen zurück.

103043440

Quelle: AFP

13 / 30

Sergio Pinto (links) erzielte in der 44. Minute mit einem satten Schuss das entscheidende Tor für Hannover, das auf Rang fünf kletterte.

Hanover's Cherundolo argues with the referee after he received a yellow-red card during their German Bundesliga soccer match against Mainz in Mainz

Quelle: REUTERS

14 / 30

Die Boy-Group des FSV Mainz 05 ist aus dem Takt. In einer sehr zerfahrenen Partie kam die Mannschaft erst nach der Gelb-Roten Karte gegen 96-Kapitän Steven Cherundolo (68., rechts) zu guten Chancen. Seit 290 Minuten warten die Mainzer, die seit 2005 nie das erste Heimspiel nach dem Fastnachtsbeginn am 11. November gewinnen konnten, jetzt auf einen Treffer. Die Nerven liegen blank. 

SC Freiburg - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

15 / 30

Torwart Christian Wetklo ging sogar auf die eigenen Fans los und kritisierte die schlechte Stimmung im Stadion: "In zehn Jahren war das mein erstes Auswärtsspiel in Mainz. Ich wusste nicht, dass ich bei Bayern spiele. Ich dachte ich spiele für Mainz."

Werder Bremen's Proedl challenges Caio of Eintracht Frankfurt during German Bundesliga soccer match in Bremen

Quelle: REUTERS

16 / 30

Bremen in Not. Nach dem 0:6 in Stuttgart, der höchsten Bundesliga-Niederlage seit 23 Jahren, liegt die jahrelange Nummer eins des Nordens auf Tabellenplatz elf. Daran wollten die Bremer etwas ändern, gingen mit viel Engagement, wie hier Sebastian Prödl, in die Partie gegen Frankfurt - hatten aber keinen Erfolg.

Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Quelle: dapd

17 / 30

Die stark ersatzgeschwächten Norddeutschen dominierten zwar über weite Strecken die Partie, blieben vor dem Tor aber glücklos. Hier Sandro Wagner im Duell mit dem Frankfurter Keeper Oka Nikolov.

Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Quelle: dapd

18 / 30

Die Einstellung stimmte, aber nicht das Ergebnis. Und auch wenn dem Frankfurter Top-Torjäger Teofanis Gekas diesmal kein Tor gelang, mit dem 0:0 konnten eher die Frankfurter zufrieden sein. Denn die seit fünf Pflichtspielen sieglosen Norddeutschen bleiben im Mittelfeld der Tabelle stecken. Die Hessen setzen sich dagegen nach ihrem achten Spiel hintereinander ohne Niederlage weiter in der Spitzengruppe fest.

1. FC St. Pauli-Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

19 / 30

Bayer Leverkusen bleibt weiter in der Spitzengruppe, konnte einen Rückschlag bei Aufsteiger FC St. Pauli gerade noch abwenden. 24.387 Zuschauer im Millerntor-Stadion sahen eine umkämpfte Partie, hier Tranquillo Barnette gegen Dennis Daube, - mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten.

1. FC St. Pauli-Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

20 / 30

Während die Gäste den ersten Durchgang klar dominierten, drehten die Hamburger nach dem Seitenwechsel auf und kamen ihrerseits zu einem spielerischen Übergewicht. Allerdings blieben auf beiden Seiten beste Torchancen ungenutzt - oder Nationaltorhüter René Adler hatte seine Finger im Spiel.

FC St. Pauli v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

21 / 30

Doch dann kam Renato Augusto (rechts). Der Brasilianer  (81.) erzielte das Tor des Tages für den Werksklub. Für den Kiezklub war es die vierte Niederlage in Folge.

1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart

Quelle: dapd

22 / 30

In Kaiserslautern sorgten vor dem Spiel die Fans mit einer beeindruckenden Choreographie für einen Gänsehautmoment. Überlebensgroß schwebte der Lauterer-Kult-Stürmer Fritz Walter über der Fankurve im dem Stadion, das nach dem ehemaligen Nationalspieler benannt ist. Walter wäre vor zwei Wochen 90 Jahre alt geworden.

Doch die Feierstimmung wurde im Spiel gegen den VfB Stuttgart schnell getrübt: 

1. FC Kaiserslautern v VfB Stuttgart - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

23 / 30

Arthur Boka (19., im Bild) mit einem genialen Heber  und Nationalspieler Cacau (32.) schossen die Schwaben in Führung - obwohl die Pfälzer das Spiel vor allem aufgrund ihrer Zweikampfstärke dominierten. Als nach der Pause Christian Gentner (50.) noch den dritten Treffer nachlegte, schien die Niederlage für Kaiserslautern besiegelt. Weit gefehlt:  

1. FC Kaiserslautern v VfB Stuttgart - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

24 / 30

Die Lauterer schafften das Comeback in einem schon verloren geglaubten Spiel. Trotz des Rückstandes gaben die "Roten Teufel" nicht auf. Ivo Ilicevic (75.) mit einem tollen Schuss (im Bild) und Mathias Abel (78.) trafen in der Schlussphase noch zum Ausgleich. Zuvor hatte Ilian Micanski (58.) das 1:3 für die Lauterer erzielt.

1. FC Koeln v Borussia M'gladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

25 / 30

Kellerduell, Derby, Wasserschlacht: Beim Spiel des 1. FC Köln gegen den rheinischen Erzrivalen Borussia Mönchengladbach war für reichlich Brisanz gesorgt, bis zur Pause blieb das Spiel des Tabellenvorletzten gegen das Schlusslicht aber ohne Tore. Lukas Podolski tat sich, wie alle Spieler, aufgrund der Platzverhältnisse extrem schwer.

1. FC Koeln v Borussia M'gladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

26 / 30

Wie aufgeheizt die Stimmung vor dem 111. Pflichtspiel beider Klubs in beiden Lagern war, zeigte sich schon vor dem Anpfiff: Im Gladbacher Block wurden bengalische Feuer abgebrannt, zwei Kölner Fans liefen auf den Rasen, die Begegnung begann mit rund vier Minuten Verspätung. Rund ums Stadion hatte die Polizei die Situation mit rund 1000 Einsatzkräften aber gut im Griff.

1. FC Koeln v Borussia M'gladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

27 / 30

Auf dem nahezu unbespielbaren Rasen wurde das Spiel zur Lotterie. Spielfluss kam lange nicht zustande, statt spielerischer Höhepunkte standen einzig und allein rassige Zweikämpfe im Mittelpunkt. Ein ums andere Mal bremsten die Wassermassen den rollenden Ball. Nicht jedoch als Raul Bobadilla (links) in der 51. Minute abzog und das 1:0 erzielte. Michael Bradley (70.),  Igor de Camargo (82.) und erneut Bobadilla (90.) machten das Debakel für Köln perfekt.

Der Altmeister ist damit am Tiefpunkt angekommen, rutschte auf den letzten Platz der Fußball-Bundesliga ab. Die Gladbacher feierten dagegen den ersten Erfolg nach neun Spielen und den überhaupt erst zweiten der Saison - den ersten hatten die Borussen kurioserweise ebenfalls in einem Auswärtsspiel bei einem rheinischen Rivalen gefeiert (6:3 in Leverkusen).

103089751

Quelle: AFP

28 / 30

Gut, besser, Borussia - in Dortmund wächst ein Team der Superlative. Mit dem 2:0 (0:0) über den Hamburger SV setzte die junge Spaß-Truppe von Trainer Jürgen Klopp den wundersamen Siegeszug durch die Bundesliga fort.

Borussia Dortmund - Hamburger SV

Quelle: dpa

29 / 30

Der Japaner Shinji Kagawa (49.) mit seinem sechsten und Lucas Barrios (70., links) mit seinem siebten Saisontor machten den verdienten Erfolg im Freitagsspiel der Bundesligat vor 80.720 begeisterten Zuschauern perfekt. Es waren zwei brillante Tore. Dortmund übte sich gegen einen gut organisierten HSV im Stile einer gereiften Spitzenmannschaft in Geduld und vertraute auf Geistesblitze in der Offensive.

Juergen Klopp,  Stefan Trautmann

Quelle: AP

30 / 30

Ein Dortmunder hatte seinen Ärger dennoch nicht im Griff. Nach einem nicht geahndeten Foul von Hamburgs Außenverteidiger Zé Roberto an BVB-Jungstar Mario Götze protestierte Trainer Jürgen Klopp an der Außenlinie lautstark. Dabei berührte er mit seiner Schirmmütze den Kopf des vierten Offiziellen Stefan Trautmann. Doch Klopp zeigte Reue: "Ich bin ein Idiot. Dazu gibt es keine zwei Meinungen", sagte er. Auf dem Weg in die Kabine entschuldigte sich der Erfolgstrainer bei Trautmann. "Ohne den starken Regen wären wir uns nicht so nahe gekommen. Dann hätte ich keine Kappe aufgehabt", scherzte Klopp.

© sueddeutsche.de/segi/mikö
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: