Süddeutsche Zeitung

Buchvorstellung:Drachen und Bären

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Skirennfahrer Felix Neureuther stellt in München sein zweites Kinderbuch vor - es geht um Eishockey.

Von Johannes Knuth

Die erste Lesung, sagte Felix Neureuther, war schon mal ein Erfolg. Gut, er hatte nur einen Zuhörer, seinen Freund und Eishockeyprofi Marcus Kink, der Neureuther am Montag nach München chauffierte, während ihm Neureuther aus dessen neuem Kinderbuch vorlas. Aber Kink war offenbar so gefesselt, dass er "fast einen Unfall gebaut" hätte, wie Neureuther später flachste, als er in München besagtes Buch präsentierte: "Ixi und die coolen Huskys". Es ist Neureuthers zweites Werk, nach "Auf die Piste, fertig, los", in dem der Skirennfahrer und seine Rivalen sich als tierische Erscheinungen duellieren. Diesmal stehen Kink und das deutsche Eishockey-Nationalteam im Mittelpunkt, als Huskys, die sich in Anlehnung an das Olympiafinale im Februar mit den russischen Bären messen. Ob es diesmal für den Sieg reicht?

Neureuther ist derzeit noch immer ein Skirennfahrer, er bereitet sich nach seinem Kreuzbandriss auf den Saisonstart Ende Oktober in Sölden vor. Der 34-Jährige steckt allerdings schon länger im Herbst seiner Karriere, und so kümmert er sich mittlerweile vermehrt um Projekte, die ihn irgendwann im echten Leben beschäftigen sollen. Die Bücher seien eine "Herzensangelegenheit", sagte Neureuther; er wolle damit auch zeigen, "dass es Spaß macht, rauszugehen und Sport zu treiben". Wenn er sehe, wie Kinder heutzutage "an diesen ganzen neumodischen Geräten" kleben, dann stelle es ihm die Nackenhaare auf. Nebenbei möchte Neureuther, einst bayerischer Schulmeister im Eishockey ("einer meiner größten Erfolge"), auch dem Sport helfen, nach dem unverhofften Silbergewinn der deutschen Auswahl in Südkorea. Bundestrainer Marco Sturm war bei der Buchvorstellung persönlich dabei, er freute sich über Neureuthers Vorhaben, "mehr Kinder zu bewegen und in die Eishallen zu pushen". Sturm tritt übrigens auch im neuen Buch auf, als Drache "Sturmi".

Ansonsten, versicherte Neureuther, gehe es im Skitraining voran, sein einst lädiertes Knie habe zuletzt sogar einen herzhaften Trainingssturz verkraftet. Er habe während der Reha im Sommer zwar oft gedacht: "Macht das noch Sinn?" Mittlerweile sei er aber fest davon überzeugt, dass er wieder an alte Glanztaten anknüpfen könne. Für eine Karriere als reiner Schriftsteller reiche das sein Talent jedenfalls noch bei weitem nicht aus.

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Quelle:
SZ vom 18.09.2018
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