Bremer wechselt zum VfL:Naldo nach Wolfsburg - jetzt aber wirklich

Er kommt, er kommt nicht, er kommt doch: Der Transfer des Werder-Abwehrspielers Naldo nach Wolfsburg gerät zur Ulknummer, weil der Brasilianer zunächst den Medizin-Check nicht besteht. Erst eine zweite Untersuchung lässt den Wechsel schließlich gelingen. Hatten die Ärzte nicht genau hingeschaut?

Man kann von diesem VfL aus Wolfsburg halten, was man will, fest steht: Der Verein ist immer für eine Überraschung gut. Mal wird er überraschend Meister, mal schafft er überraschend den Klassenerhalt. Mal ist ein Trainer aus heiterem Himmel weg, dann ist er aus heiterstem Himmel wieder da. Meistens geht es aber um überraschende Transfers. Diesmal geht es um einen Transfer, der zunächst zu platzen drohte und jetzt doch noch klappt.

Naldo wechselt von Bremen nach Wolfsburg

Jetzt doch ganz, ganz sicher nach Wolfsburg: Bremens Naldo wechselt den Verein. Wirklich.

(Foto: dapd)

In feinstem Agenturdeutsch klingt die Nachricht nun also so: Der Wechsel des Fußball-Profis Naldo von Werder Bremen zum norddeutschen Bundesliga-Nachbarn VfL Wolfsburg ist endgültig perfekt. Der 29 Jahre alte Brasilianer hat bei einer Nachuntersuchung den obligatorischen Medizin-Check bestanden und soll heute präsentiert werden.

Dass es zu dieser Vorstellung überhaupt noch kommt, damit war tags zuvor nach langem Hin und Her nicht mehr unbedingt zu rechnen. Im ersten Anlauf waren am Mittwoch bei Naldo Knieprobleme festgestellt worden. VfL-Trainer und Manager Felix Magath konnte deshalb den Vollzug des Transfers nicht bestätigen - und stand allein auf einer Pressekonferenz, die eigentlich als Präsentationstermin für den Abwehrmann gedacht war.

Für 12:30 Uhr hatte der VfL zur Pressekonferenz mit dem neuen Innenverteidiger geladen. Der Brasilianer war zuvor eilig aus dem österreichischen Trainingslager seines bisherigen Arbeitgebers Werder Bremen nach Wolfsburg gereist. Aber um 12:30 Uhr kam niemand. Um 13 Uhr kam Magath. Er sagte: "Es wird Sie bestimmt überraschen, aber ich bleibe hier erst mal alleine."

Der Ordnungsfanatiker Magath ist bekannt als vorzüglicher Rhetoriker. Er gerät selten ins Stottern. An diesem Mittwoch um 13 Uhr kam er gar nicht mehr aus dem Stottern heraus. Was man sich zusammenpuzzeln konnte, war: "Wir sind im Moment nicht in der Lage, den Transfer von Naldo als komplett zu vermelden."

Das war gestern. Doch heute sieht die Welt anders aus. Nach Absprache mit dem Bremer Manager Klaus Allofs hatten Magath und sein Klub eine weitere medizinische Untersuchung des Innenverteidigers vereinbart - und den bestand Naldo dann plötzlich. Ob der Vereinsarzt der Niedersachsen beim ersten Check nicht genau genug hingeschaut hatte? Sei's drum. Fest steht jetzt: Die Ablösesumme für den langen Defensivspieler soll knapp fünf Millionen Euro betragen. Und so klingt das dann im schönen Agentursprech: Die Wolfsburger wollen ihren neuen Mann am Donnerstag bei einer Pressekonferenz vorstellen. Jetzt aber wirklich.

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