Bremer Verteidiger:Sokratis vor Wechsel zum BVB, Leverkusen schmollt

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Bremens Spieler Sokratis (li.): Womöglich bald im gelben Trikot  (Foto: dpa)

Werder Bremens Abwehrspieler Sokratis dürfte bald für Dortmund auflaufen - Bayer Leverkusen fühlt sich vom BVB brüskiert. Nils Petersen wechselt endgültig nach Bremen. Julia Görges' Start bei den French Open ist in Gefahr.

Sportnachrichten in Kürze

Werder Bremen, Sokratis: Werder Bremens Abwehrchef Sokratis steht nach Informationen von kicker.de vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund. Demnach habe der umworbene griechische Fußball-Profi Bayer Leverkusen abgesagt und sich mit dem Champions-League-Finalisten geeinigt. Sokratis hat in Bremen noch einen Vertrag bis 2016. Werder will den 24-Jährigen, der im Sommer 2011 an die Weser gekommen war, nur gegen eine Ablösesumme in zweistelliger Millionen-Höhe gehen lassen. Diese Summe sollen die Leverkusener bislang nicht bereit gewesen sein zu zahlen. Sokratis war in der abgelaufenen Bundesliga-Saison einer der wenigen Akteure der Bremer, der konstant gute Leistungen gebracht hatte.

Der sich abzeichnende Wechsel hat insbesondere die Leverkusener verärgert. "Wir waren uns mit dem Spieler und auch Werder einig, aber jetzt hat Sokratis uns abgesagt und geht nach Dortmund", sagte Rudi Völler, Sportdirektor des rheinischen Fußball-Bundesligisten, am Donnerstag zu bild.de und betonte: "Das ist für uns ärgerlich, aber das nehmen wir sachlich hin." Was ihn aber stört, ist das Verhalten von Borussia Dortmund. "Jeder weiß, dass sie vor einigen Wochen beleidigt waren, als Götze zu Bayern ging. Im Fall Sokratis sind sie aber selbst scheinheilig", sagte Völler. "Ich kann darüber nur schmunzeln. Aber so ist wohl der Kreislauf in diesem Geschäft." Bayer hatte sich mit dem Griechen Sokratis auf einen Vertrag bis 2018 geeinigt. Völler: "Es gab die Zusage, aber dann kamen andere Argumente hinzu."

Werder Bremen, Nils Petersen: Nils Petersen wechselt endgültig vom FC Bayern München zum SV Werder Bremen. "Auf diese Nachricht habe ich lange gewartet, jetzt freue ich mich sehr, dass alles so gekommen ist, wie ich es mir gewünscht habe. Ich gehe hochmotiviert in die neue Saison, ich will mithelfen, dass wir wieder einen großen Schritt nach vorn machen", sagte der Angreifer. In der Saison 2010/11 bestritt Petersen neun Liga-Spiele und drei Champions-League-Partien für die Münchner, seit Juli 2012 war er an den SV Werder ausgeliehen. Nun unterschrieb der 24-Jährige an der Weser einen Vierjahresvertrag. "Wir freuen uns sehr, dass Nils auch in den kommenden Jahren mit der Werder-Raute auf der Brust auf Torejagd gehen kann. Er hat in der zurückliegenden Spielzeit gezeigt, dass er perfekt hierher passt", sagte Geschäftsführer Thomas Eichin. "Wir sind sicher, dass er noch riesiges Potenzial hat und mit dieser langfristigen Perspektive in Bremen sich weiter entwickeln wird und zu einer starken Säule des Teams werden kann." In seinem ersten Jahr in Bremen kam er in allen 35 Pflichtspielen zum Einsatz und erzielte dabei elf Bundesliga-Tore. Wie beide Vereine am Donnerstag mitteilten, wurde über die Ablösesumme und Details Stillschweigen vereinbart.

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Fortuna Düsseldorf, Verpflichtung: Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat nach SID-Informationen Torwart Michael Rensing verpflichtet und diesen mit einen Zweijahresvertrag ausgestattet. Der Kontrakt des 29-Jährigen bei Bayer Leverkusen läuft Ende Juni aus. "Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung", sagte Rensing bild.de. Dem Express sagte er: "Ich möchte spielen, das kann ich jetzt wieder. Ich habe unterschrieben, als die Fortuna noch in Liga eins war und gehofft, sie würden sich retten. Jetzt helfe ich mit, wieder aufzusteigen." Der ehemalige Münchner Rensing, der 2009 als Nachfolger von Oliver Kahn unter dem Trainer Jürgen Klinsmann seinen Stammplatz verloren hatte, war zuletzt Ersatztorwart bei Bayer Leverkusen. Zuvor hatte er von 2010 bis zum Bundesligaabstieg 2012 für Düsseldorfs Lokalrivalen 1. FC Köln gespielt. Fortuna hat sich nach dem Abstieg vom österreichischen Nationaltorwart Robert Almer getrennt. Zudem ist die Zukunft der bisherigen Nummer eins, Fabian Giefer, nach wie vor offen.

Außerdem hat sich Düsseldorf die Dienste des australischen Mittelfeldspielers Ben Halloran gesichert. Der 20-Jährige erhält bei den Rheinländern einen Dreijahresvertrag bis 2016. Halloran absolvierte in der abgelaufenen Saison der australischen A-League für Brisbane Roar 26 Spiele und erzielte dabei vier Treffer. Der Mittelfeldspieler bestritt bislang ein Länderspiel für Australien und zählt zum erweiterten Kader der Socceroos.

Tennis, Julia Görges: Julia Görges bangt nach ihrer verletzungsbedingten Aufgabe beim Tennisturnier in Brüssel um ihren Start bei den French Open. "Ich werde jetzt nach Paris fliegen und mich untersuchen lassen. Mein Physio wird alles versuchen, um es möglich zu machen", teilte die 24-Jährige aus Bad Oldesloe am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Görges hatte tags zuvor bei der Sandplatz-Veranstaltung in Brüssel ihre Partie gegen die Schweizerin Romina Oprandi beim Stand von 3:6 aufgeben müssen. "Ich habe mich am Handgelenk verletzt und konnte nicht mehr ohne Schmerzen spielen", sagte Görges. Die French Open starten am Sonntag.

Zweite Liga, 1. FC Köln: Fußball-Zweitligist 1. FC Köln hat Innenverteidiger Bruno Nascimento bis zum 30. Juni 2017 verpflichtet, nachdem der Traditionsklub die Kaufoption für den 21-jährige Brasilianer gezogen hatte. Der FC hatte den Südamerikaner im Januar 2013 vom portugiesischen Erstligisten GD Estoril Praia ausgeliehen. In der gerade beendeten Saison absolvierte Bruno Nascimento für die Rheinländer sechs Pflichtspiele in der 2. Bundesliga und erzielte ein Tor. "Es war ein gutes Gefühl, in den letzten Saisonspielen in der Startelf zu stehen. Ich werde mein Bestes geben, um beim 1. FC Köln Stammspieler zu werden", sagte der Profi, der in der Jugend beim brasilianischen Club Desportivo Brasil aus Porto Feliz spielte, bevor er zur Saison 2010/2011 nach Portugal zu GD Estoril Praia wechselte.

Handball, Stefan Kretzschmar: Der ehemalige Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar ist ins All-Star-Team der 1993 gegründeten Champions League berufen worden. Das teilte die Europäische Handball-Föderation (EHF) am Donnerstag mit. Der Linksaußen gewann 2002 mit dem SC Magdeburg die europäische Königsklasse. Im All-Star-Team steht auch der Kieler Filip Jicha. Der Tscheche hat mit dem deutschen Rekordmeister 2010 und 2012 die Champions League gewonnen. Beim Final Four in Köln (1./2. Juni) kann Jicha mit dem THW den Titel erfolgreich verteidigen. - Das All-Star-Team: Tor: Tomas Svensson (Schweden) Linksaußen: Stefan Kretzschmar Rückraum links: Filip Jicha (Tschechien) Spielmacher: Jackson Richardson (Frankreich) Rückraum rechts: Olafur Stefansson (Island) Rechtsaußen: Mirza Dzomba (Kroatien) Kreisläufer: Andrei Xepkin (Spanien) Bester Abwehrspieler: Didier Dinart (Frankreich)

Tennis, Brüssel: Julia Görges ist beim WTA-Turnier in Brüssel nach einer verletzungsbedingten Aufgabe im Achtelfinale gescheitert. Die Fed-Cup-Spielerin musste die Partie in der Runde der letzten 16 gegen die Schweizerin Romina Oprandi beim Stand von 3:6 wegen einer Blessur am rechten Handgelenk aufgeben. Zuvor hatte sich die Weltranglisten-24. aus Bad Oldesloe in dem wegen Regens von Dienstag auf Mittwoch verschobenen Erstrunden-Match gegen Lucky Loser Coco Vandeweghe aus den USA mit 6:1 und 7:5 durchgesetzt. Nach dem vorentscheidenden Break zum 6:5 verwandelte die 24-Jährige nach 1:42 Stunden ihren ersten Matchball. Görges war bei der mit 690.000 Dollar dotierten Veranstaltung in Brüssel die einzige deutsche Spielerin im Einzel.

Badminton, Weltmeisterschaft: Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft hat bei der Mixed-Team-Weltmeisterschaft in Kuala Lumpur mit dem 0:3 gegen Südkorea das Halbfinale verpasst. Nach der Niederlage am Donnerstag wird die Europameister-Auswahl des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) im Endklassement auf dem fünften Rang geführt - es ist die beste deutsche Platzierung bei diesem seit 1989 existierenden Wettbewerb. 1997 war Deutschland Achter. Gegen Südkorea hatte Deutschland im Herreneinzel die größte Chance auf einen Punktgewinn. Doch der Weltranglisten-68. Dieter Domke vom 1. BC Bischmisheim musste sich Dong Keun Lee nach 63 Minuten unglücklich mit 19:21, 22:20, 19:21 geschlagen geben. Der Einzug der deutschen Mannschaft in die Runde der besten acht Teams ist umso höher zu bewerten, da der DBV bei dem prestigeträchtigen Ereignis auf seine Spitzenspieler verzichten musste: Europameister Marc Zwiebler (Bonn) und die WM-Dritte Juliane Schenk aus Berlin standen aus familiären beziehungsweise gesundheitlichen Gründen für den Sudirman-Cup nicht zur Verfügung. Nach der 0:5-Auftaktniederlage gegen Taiwan hatte das Team von Bundestrainer Holger Hasse mit einem überraschenden 3:2 gegen Gastgeber Malaysia doch noch das Viertelfinale erreicht.

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Von Christopher Köster

Turnen, Deutsche Meisterschaft: Fabian Hambüchen ist bei den deutschen Meisterschaften der Turner in Mannheim ohne Gerätetitel geblieben. Nach acht nationalen Titeln am Reck stürzte er am Mittwoch beim Tkatschew-Flieger und musste sich mit dem dritten Platz am Königsgerät zufriedengeben. Der Titel ging an den Cottbuser Christopher Jursch (15,25). Tags zuvor war Hambüchen wegen eines Formfehlers nach einem Wertungschaos am Boden hinter Matthias Fahrig auf Rang zwei platziert worden. Zudem erkämpfte er nach seinem siebten Mehrkampferfolg auch weitere Silbermedaillen an Ringen und Barren. Gleich dreimal Gold in Mannheim holte Lokalmatadorin Elisabeth Seitz. Nach ihrem Mehrkampfsieg war sie am Mittwoch auch die beste Turnerin am Schwebebalken und am Boden. Mit nunmehr insgesamt 13 Meistertiteln schob sich die Olympia-Sechste an die zweite Stelle der deutschen Meister-Rangliste hinter die Leverkusenerin Uta Schorn (14 Titel). Je zwei deutsche Meistertitel gingen auf das Konto von Matthias Fahrig (Sprung, Boden) und den Olympia-Zweiten Marcel Nguyen (Ringe, Barren).

Eintracht Braunschweig, Stadionverbot: Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig hat dem NPD-Parteivorsitzenden Holger Apfel ein Stadionverbot erteilt. Der Verein sei fest entschlossen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um jede Äußerung von rechtem Gedankengut im Zusammenhang mit Eintracht zu unterbinden, hieß es in einer Pressemitteilung des Club-Geschäftsführers Soeren Oliver Voigt. Apfel stammt aus Hildesheim, er ist Fraktionsvorsitzender der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag. Nach Angaben der Eintracht hatte Apfel am vergangenen Wochenende das letzte Punktespiel der Braunschweiger in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FSV Frankfurt besucht und nach der Partie auf seiner Facebook-Seite ein Foto mit einem Rasenstück aus dem Stadion gepostet.

Basketball, NBA: Basketballer LeBron James hat NBA-Meister Miami Heat vor einer Pleite im ersten Spiel der Halbfinal-Playoffs gegen die Indiana Pacers bewahrt. Mit einem Korbleger in der letzten Zehntelsekunde erzielte James am Mittwochabend (Ortszeit) die entscheidenden Punkte für sein Team zum 103:102 in der Verlängerung. Der 28-Jährige war mit insgesamt 30 Punkten, 10 Assists und 10 Rebounds auch der überragende Akteur auf dem Feld. Die zweite Partie in der Best-of-Seven-Serie findet am Freitag wieder in Miami statt. Der Gewinner der Eastern Conference trifft im NBA-Finale auf den Sieger im Westen. Dort liegen die San Antonio Spurs mit 2:0-Siegen gegen die Memphis Grizzlies vorn.

Fußball, Ukraine: Der ukrainische Fußball-Meister Schachtjor Donezk hat durch ein 3:0 (1:0) über Tschernomorez Odessa auch den nationalen Pokal gewonnen. Für die Mannschaft des rumänischen Trainers Mircea Lucescu war es bereits das fünfte Double der Vereinsgeschichte und der neunte Pokalerfolg insgesamt. Im Finale in der Stadt Charkow sorgten die Brasilianer Fernandinho (39.), Alex Teixeira (53.) und Taison (73.) mit ihren Treffern für den klaren Erfolg. Staatschef Viktor Janukowitsch überreichte den Spielern aus dem ostukrainischen Kohlerevier Donbass den Pokal.

Fußball, Österreich: Austria Wien hat zum 24. Mal die österreichische Fußball-Meisterschaft gewonnen. Der Hauptstadtclub setzte sich am Mittwochabend mit 4:0 (3:0) gegen SV Mattersburg durch und sicherte damit vorzeitig seinen ersten nationalen Liga-Titel seit 2006. Bei Austria sorgten Alexander Gorgon (4./53. Minute), Markus Suttner (6.) und Tomas Jun (12.) für die Meisterparty. Die Wiener stellten zudem bereits einen Spieltag vor Saisonende mit 82 Zählern einen Punkterekord auf und können diesen am Sonntag beim entthronten Champion FC Salzburg weiter ausbauen. Die alte Bestmarke hielt Sturm Graz mit 81 Punkten aus der Saison 1997/98.

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