Bremens Trainer Robin Dutt:Mit viel Fingerspitzengefühl

Werder Bremen Presents New Head Coach Robin Dutt

Robin Dutt und Thomas Eichin: Ab sofort verantwortlich für Werder Bremen.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Robin Dutt hat es nicht leicht: Er beerbt bei Werder Bremen den jahrelangen Trainer Thomas Schaaf und hinterlässt beim verärgerten DFB eine vakante Stelle. Bei seiner Vorstellung in Bremen versucht Dutt, sich zu erklären - und spricht auch über die Zukunft seines neuen Vereins.

Werder Bremens neuer Cheftrainer Robin Dutt will als Nachfolger seines 14 Jahre amtierenden Vorgängers Thomas Schaaf "sensibel" mit dieser Situation umgehen. "Ich werde dafür Fingerspitzengefühl brauchen. Meine Vorstellung ist eine Mischung aus Professionalität und Menschlichkeit", sagte der 48-Jährige am Dienstag bei seiner Präsentation in der Hansestadt.

Um dies zu gewährleisten, habe er auch mit Schaaf ein langes Telefonat geführt. Dutt: "Thomas hat mich zu meiner Entscheidung beglückwünscht. Er mag vertraglich von Werder Bremen getrennt sein, aber er wird immer ein Teil dieses Vereins bleiben."

Mit seinem neuen Trainer-Engagement will Dutt seine misslungene Zeit bei Bayer Leverkusen vergessen machen. "Leverkusen war nicht meine beste Performance. Da habe ich gerade in der ersten Zeit zu viele Fehler gemacht", räumte der 48 Jahre alte Fußballlehrer am Dienstag bei seiner Vorstellung als neuer Werder-Chefcoach ein. "Ich versuche, aus diesen Dingen zu lernen und eine bessere Performance zu zeigen", versprach Dutt.

Dutt, zuletzt Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), war erst am Montag vorzeitig aus seinem noch bis 2016 laufenden Vertrag entlassen worden - bei spürbarer Verärgerung aufseiten des Verbandes. "Ich habe den DFB in keine schöne Situation gebracht, aber ich habe einfach gespürt, dass mein Herz auf dem Trainingsplatz gehört", sagte der gebürtige Kölner nach nur neun Monaten in DFB-Diensten reumütig.

Ob der neue Coach den zuletzt suspendierten Werder-Profis Marko Arnautovic und Eljero Elia eine neue Chance geben wird, ließ Dutt offen: "Ich werde mir ein genaues Bild verschaffen. Klar ist, dass die Mannschaft über allem steht." Die beiden Offensivkräfte hatten sich mitten im Abstiegskampf der Norddeutschen eine nächtliche Spritztour in die Niederlande geleistet.

Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), hat derweil mit Blick auf die Suche nach einem neuen Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) vor einem Schnellschuss gewarnt. "Ich plädiere dafür, keine hektische Entscheidung zu treffen und sich das Profil genau zu überlegen. Es ist nicht leicht zu definieren", sagte Seifert am Dienstag in Frankfurt am Main.

Am Montag hatte Liga-Präsident Reinhard Rauball ein neues Anforderungsprofil für den derzeit verwaisten Posten gefordert. Der Fortgang von zwei Sportdirektoren in kurzer Zeit sei "eine höchst kritische Entwicklung", hatte der 66-Jährige dem kicker gesagt.

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