Bremen - Freiburg 2:2:Aus dem Sack gehüpft

Werder Bremen - SC Freiburg

Nils Petersen (links) erzielt das 1:1 gegen Bremen - in der 93. Minute macht er dann auch noch das zweite Tor für Freiburg.

(Foto: Axel Heimken/dpa)

Ausgleich in der Nachspielzeit: Freiburg lässt sich einfach nicht abschütteln, auch bei Werder Bremen erkämpft sich die Überraschungsmannschaft spät einen Punkt - weil Stürmer Nils Petersen zweimal anfängerhafte Fehler ausnutzt.

Christian Streich stürmte überglücklich auf den Platz, der Freiburger Trainer drückte und herzte jeden seiner Spieler - doch die dickste Umarmung sparte sich Streich für Nils Petersen auf. Der Stürmer hatte die Überraschungsmannschaft der Liga mit zwei Treffern zu einem 2:2 (1:1) bei Werder Bremen geführt - und er blieb doch ganz bescheiden. "Es tut doppelt gut, in Spielen, die man schon verloren glaubt, einen Punkt zu holen", sagte Petersen bei Sky. Normalerweise ist der 30-Jährige als Einwechselspieler besonders treffsicher, diesmal glänzte er auch in der Startelf. Zunächst spitzelte er dem glücklosen Werder-Keeper Jiri Pavlenka den Ball vom Fuß und schob zum 1:1 ein (28.), dann traf er per Kopf in der dritten Minute der Nachspielzeit und belohnte die Freiburger für ihre kämpferische Leistung. "Wir sind gerne das Überraschungsteam. Wenn wir bis zu Winterpause noch ein paar Punkte holen, dann können wir über andere Dinge reden - glaube ich", sagte Mittelfeldspieler Christian Günter und fügte an: "Wir haben aber schwere Spiele vor uns."

Mit 18 Punkten hält sich Freiburg weiter hartnäckig in der Spitzengruppe, während Werder mit den bisherigen elf Zählern den eigenen Ambitionen weit hinterherhinkt. "Nur mit Unentschieden werden wir große Probleme kriegen. Es ist einfach zu wenig, was rauskommt", sagte Werders Sportchef Frank Baumann. Auch Leonardo Bittencourt übte Kritik: "Dass wir das 2:2 noch kriegen, passt irgendwie zu unserer bisherigen Saison", sagte er: "Wir hatten Chancen, den Sack zuzumachen, man muss so ein 2:1 aber auch mal verwalten können." Weil stattdessen die Gäste noch einmal aus dem Sack hüpften, reichten die Treffer von Milot Rashica (9.) und Theodor Gebre Selassie (59.). In der 88. Minute sah Freiburgs Janik Haberer wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte. Alles deutete auf einen Erfolg von Werder hin - doch der Ex-Bremer Petersen erwies sich als Spielverderber.

Freiburg wollte sich nach der 1:3-Pleite im Pokal gegen Union Berlin rehabilitieren. Streich brachte in Lucas Höler und Philipp Lienhart zwei frische Kräfte von Beginn an und musste einen unglücklichen Start mitansehen. Erst stand Lienhart bei Werders Führungstreffer schlecht, dann jubelte der SCF zu früh. Einen Treffer von Roland Sallai pfiff Schiedsrichter Christian Dingert nach Betrachtung der Videobeweis-Bilder wegen eines Foulspiels zurück (20.).

Werder spielte selbstbewusst. Kohfeldts Offensive brachte die Gäste immer wieder in Gefahr. Yuya Osako verpasste bei zwei guten Gelegenheiten (24./26.) die Chance auf das 2:0. In der Defensive wirkte Werder allerdings anfällig. Vor dem Ausgleich schoss Pavlenka leichtsinnig den lauernden Petersen an, der schließlich freie Bahn hatte und gekonnt abschloss. Nach der Pause übernahm wieder Werder die Initiative, Freiburg spielte aber auch viel zu passiv. Erst nach dem neuerlichen Gegentreffer versuchte sich der SC wieder in der Offensive - und wurde prompt belohnt.

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