Bremen besiegt Düsseldorf in Unterzahl:Schöne neue Werder-Welt

Lesezeit: 2 Min.

Spiel eins nach der Ära Klaus Allofs endet für Werder Bremen mit einem Erfolg: Beim 2:1 gegen Düsseldorf drehen die Norddeutschen mit viel Einsatz die Partie, nachdem der Aufsteiger schon geführt hatte. Der Siegtreffer gelingt einem Belgier - und das, obwohl Thomas Schaafs Elf das Spiel mit zehn Mann beendet.

Kein Halten für den Siegtorschützen: Bremens Kevin De Bruyne macht sich davon.  (Foto: Bongarts/Getty Images)

Kevin De Bruyne hat Werder Bremen vier Tage nach dem spektakulären Abschied von Clubchef Klaus Allofs einen moralisch wichtigen Sieg beschert. Der Belgier traf am Sonntag in der 81. Minute zum hart erkämpften 2:1 (0:1)-Erfolg der Hanseaten gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Zuvor hatte Nils Petersen (51. Minute) den per Kopfball den Ausgleich erzielt. Jens Langeneke (10. Minute) hatte die Gäste vor 41.200 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion per Foulelfmeter früh in Führung gebracht. Werder drehte mit viel Leidenschaft die Partie und kam sogar in Unterzahl zum Sieg. Der frühere Fortuna-Verteidiger Assani Lukimya (76.) sah wegen Foulspiels die Gelb-Rote-Karte.

"Es war mit vorher klar, dass die Ereignisse während der vergangenen Woche keinen Einfluss auf die Mannschaft haben würden. Das zeigt auch, wie sie sich heute eingebracht und gekämpft hat. Sie hat Ballbesitz gehabt bis ins Unendliche, aber dennoch zu wenig daraus gemacht", meinte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Ich habe eine gute Fortuna-Mannschaft gesehen, die alles in die Waagschale geworfen hat. Aber wir haben zwei entscheidende Fehler gemacht. Auf dieser Leistung können wir dennoch aufbauen. Wir haben uns hier weder versteckt, noch abschlachten lassen," sagte Düsseldorfs Coach Norbert Meier.

Durch den Sieg kletterte Werder in der Tabelle mit nun 17 Punkten bis auf den siebten Tabellenplatz. Düsseldorf rangiert mit elf Zählern weiter tief im Tabellenkeller. Das Duell bot jede Menge Bundesliga-Historie. Beim letzten Aufeinandertreffen im Mai 1997 wurde der Abstieg der Fortuna besiegelt. In Bremen gewann die Fortuna zuletzt vor mehr als 35 Jahren; Torschütze damals für die Gäste: Klaus Allofs. Der Wechsel des früheren Werder-Managers nach Wolfsburg sorgte auch am Sonntag an der Weser noch für Gesprächsstoff.

Pikant am Rande: Vor dem Anpfiff wurde auf dem Rasen ausgerechnet ein Werbeplakat vom Hauptsponsor des neuen Allofs-Klubs ausgerollt, der auch Partner von Werder ist. Norbert Meier hatte sein Team gegen seinen Ex-Club auf dem durch starken Regen aufgeweichten Rasen auf schnelle Gegenstöße eingestellt.

Und das Konzept ging schnell auf. Sokratis verschätzte sich bei einem Abwehrversuch komplett und brachte Robbie Kruse zu Fall. Den Elfmeter verwandelte Langeneke per Schuss in die Mitte des Tores. Sokratis war mit Kruse ein zweites Mal überfordert, doch nach dessen Hereingabe scheiterte Ken Ilsö (21.) an Werder-Torwart Sebastian Mielitz. Werder bestimmte dann das Spiel und hatte gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Petersen (21.) und Eljero Elia (22.) vergaben nach flachen Hereingaben. Bei einem weiteren Elia-Schuss hielt Langeneke mutig seinen Kopf dazwischen.

Kurz darauf wurde Langenekes Haupt von Arnautovic per Kopfnuss touchiert. Schiedsrichter Peter Sippel verwarnte den österreichischen Übeltäter. Einige Minuten war das Spiel von Hektik geprägt. Nach dem Wechsel wurden die Bremer für ihre Bemühungen belohnt. Die Fortuna leistete sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Werders Lukas Schmitz eroberte den Ball an der Eckfahne. Seine Flanke köpfte Petersen recht unbedrängt zum Ausgleich ein.

Stimmen zur Bundesliga
:"Wo liegt Kuba?"

Dortmunds Trainer Klopp sucht in der Kabine nach dem gerade erst genesenen Blaszczykowsky und findet, seine Mannschaft habe "nicht clever am Limit gespielt". Otto Rehhagel befürchtet, dass die Bayern diese Saison unschlagbar sind und Hannovers Trainer Slomka hält die Mittelfeldraute für einen Fehler.

Jetzt bekam Werder Rückenwind. Energisch wurde das Fortuna-Tor bedrängt. Doch weder Sokratis (53.) noch Marko Arnautovic (67.) noch Elia (74.) waren erfolgreich. Als das Remis drohte, schlug De Bruyne doch noch per Flachschuss zu und machte Werder wieder glücklich.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: