Brasilien:Pelés Sohn muss fast 13 Jahre ins Gefängnis

Lesezeit: 5 min

Pelé (li.) und sein Sohn Edson Cholbi do Nascimento (re, als Torhüter) im Jahr 2012. (Foto: dpa)

Drogenhandel und Geldwäsche werden dem 46-Jährigen zum Verhängnis. Eine Deutsche wird jüngste Weltmeisterin in der Skeleton-Geschichte. Viktoria Rebensburg ärgert sich erneut.

Fußball, Brasilien: Der Sohn von Brasiliens Fußball-Legende Pelé, Edson "Edinho" Cholbi do Nascimento, muss für fast 13 Jahre ins Gefängnis. Der 46-Jährige war 2014 wegen Geldwäsche und Drogenhandel verurteilt worden und stellte sich am Freitagabend nach mehreren Revisionsversuchen den Behörden. Ein Richter hatte am Donnerstag das Urteil bestätigt und von ursprünglich 33 Jahren auf zwölf Jahre und zehn Monate verkürzt.Der frühere Torhüter, der auch zwischenzeitlich für den ehemaligen Klub seines Vaters Santos spielte, bestreitet die Vorwürfe. Das zweitälteste Kind des dreimaligen Weltmeisters war bereits 2005 nach einer Polizeirazzia verhaftet worden und saß sechs Monate im Gefängnis, bevor er auf Bewährung entlassen wurde.

Skeleton, Weltmeisterschaft: Die deutschen Skeleton-Pilotinnen haben ein Jahr vor Olympia einen Doppelsieg bei der Heim-WM am Königssee gefeiert. Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) holte sich am Samstag erstmals den Weltmeisterschafts-Titel und verwies Titelverteidigerin Tina Hermann (Königssee) auf den zweiten Rang. "Wahnsinn. Das muss man erst mal realisieren, es fühlt sich einfach nur gut an. Unglaublich", sagte Lölling nach ihrem Gold-Lauf im ZDF. Nur 0,25 Sekunden trennten die Konkurrentinnen am Samstag nach drei absolvierten Läufen. Der zweite Lauf hatte am Freitagabend wegen starken Schneefalls gestrichen werden müssen. Anna Fernstädt (Berchtesgaden), die auf ihrer Heimbahn erstmals an einer WM teilnahm, belegte den starken vierten Platz. Die 20-Jährige musste sich im Kampf um Platz drei Olympiasiegerin Lizzy Yarnold (Großbritannien) geschlagen geben.

Ski alpin, Crans-Montana: Ski-Rennläuferin Ilka Stuhec aus Slowenien bleibt die überragende Speed-Fahrerin der laufenden Saison. Die Abfahrts-Weltmeisterin feierte beim Super-G in Crans-Montana/Schweiz bereits ihren sechsten Sieg im Weltcup in diesem Winter. Stuhec gewann einen Tag nach dem zweiten Rang bei der chaotischen Kombination an gleicher Stelle vor Elena Curtoni (Italien/+0,50 Sekunden) und Stephanie Venier (Österreich/+1,09), der WM-Zweiten in der Abfahrt. Viktoria Rebensburg (Kreuth) setzte die Reihe ihrer unglücklichen Fahrten dagegen fort. Wie zuletzt im Riesenslalom bei der WM in St. Moritz/Schweiz kam sie nicht ins Ziel, nach einer Fahrzeit von einer Minute verfehlte sie ein Richtungstor. Für Rebensburg war es schon der dritte Ausfall in dieser Saison in einem Super-G. Erneut nicht ins Ziel kam auch Lindsey Vonn. Die Amerikanerin, WM-Dritte in der Abfahrt, stürzte in einer Rechtskurve und rutschte in die Fangzäune. Dabei blieb sie allem Anschein nach unverletzt.

Ski alpin, Kvitfjell: WM-Teilnehmer Thomas Dreßen hat seine gute Form beim zweiten Abfahrts-Rennen in Kvitfjell bestätigt. Einen Tag nach Rang sechs kam der 23 Jahre alte Skirennfahrer vom SC Mittenwald am Samstag in Norwegen auf den elften Platz und war damit erneut der beste aus dem deutschen Trio. Besser als in diesen beiden Wettkämpfen war Dreßen im Alpin-Weltcup zuvor noch nie. Auf Sieger Kjetil Jansrud aus Norwegen fehlten Dreßen 0,82 Sekunden. Andreas Sander wurde in der letzten Abfahrt vor dem Weltcup-Finale in Aspen mit 0,83 Sekunden Rückstand auf die Spitze 13., Josef Ferstl landete auf Platz 14 (+0,94 Sekunden). Damit hatten Sander und Dreßen die Quali für das Finale erreicht. Der Südtiroler Peter Fill beendete das Rennen mit 0,08 Sekunden Rückstand auf Rang zwei und muss in Colorado nun 33 Punkte auf Jansrud aufholen, wenn er die Abfahrts-Kugel aus der vergangenen Saison verteidigen will. Tagesdritter wurde Abfahrts-Weltmeister Beat Feuz aus der Schweiz. Der Österreicher Klaus Kröll stellte in Norwegen einen Rekord auf. Mit dem 156. Abfahrts-Rennen seiner Karriere überholte er den Italiener Kristian Ghedina und hat nun mehr Starts in dieser Disziplin als jeder andere Skirennfahrer der Geschichte.

Tenins, Kerber: Angelique Kerber hat den Final-Einzug in Dubai verpasst und damit keine Chance, in der kommenden Woche auf Platz eins der Tennis-Weltrangliste zurückzukehren. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin verlor am Freitag trotz einer Aufholjagd 3:6, 6:7 (3:7) gegen Jelina Switolina aus der Ukraine, der sie auch in den beiden vorangegangenen Duellen unterlegen gewesen war. Hätte Kerber das mit 2,365 Millionen Dollar dotierte Turnier gewonnen, hätte sie die Amerikanerin Serena Williams erneut an der Spitze abgelöst. Doch im Halbfinale spielte auch ihr Körper nicht mit. "Darüber denke ich nicht nach", sagte die Schleswig-Holsteinerin zur Rangliste. "Für mich ist es wichtig, gesund zu sein. Ich weiß nicht, was mit meinem Knie ist, aber ich fühle ein bisschen Schmerzen. Am Ende habe ich mein Bestes versucht, so bin ich halt."

Die Weltranglisten-13. Switolina trifft nun im Endspiel auf Caroline Wozniacki aus Dänemark. Kerbers dritte Niederlage nacheinander gegen die 22-jährige Switolina zeigte allerdings auch, wie knifflig das Relegationsduell mit der Ukraine für die deutschen Tennis-Damen werden dürfte. Am 22./23. April kämpft die Auswahl von Bundestrainerin Barbara Rittner um den Verbleib in der Weltgruppe. In Budapest sorgten unterdessen Julia Görges und Carina Witthöft mit ihren Halbfinal-Einzügen für erfreuliche Ergebnisse.

Nordische Ski-WM, Langlauf: Norwegens Langläuferin Marit Bjørgen hat sich mit dem 15. Gold zur alleinigen Rekord-Weltmeisterin aufgeschwungen. Die 36-Jährige gewann am Samstag bei den Titelkämpfen in Lahti den Skiathlon und ließ die 14-malige Titelträgerin Jelena Välbe aus Russland in der ewigen Bestenliste hinter sich. Bjørgen setzte sich in dem Langlauf-Wettbewerb über 15 Kilometer in 37:57,5 Minuten um 4,8 Sekunden vor der Finnin Krista Parmakoski durch. Dritte wurde Charlotte Kalla aus Schweden. Beste Deutsche war Katharina Hennig auf dem elften Platz. Die 20 Jahre alte Oberwiesenthalerin erreichte mit einem Rückstand von 1:39,1 Minuten das Ziel. Victoria Carl als 15. und Sofie Krehl auf Rang 16 lieferten ebenfalls ein überzeugendes Rennen ab. Sandra Ringwald wurde 21.

Fußball, Schalke: Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat den algerischen Nationalspieler Nabil Bentaleb fest verpflichtet. Der Mittelfeldspieler war Ende August als Leihgabe von Tottenham Hotspur nach Gelsenkirchen gekommen. Der Mittelfeldspieler erhalte einen Vierjahresvertrag, der vom 1. Juli 2017 an gelte, teilte der Club am Freitagabend mit. Die Ablösesumme wird auf 19 Millionen Euro geschätzt. "Schon im Sommer war es mein Ziel, hier möglichst oft zu spielen und Schalke 04 zu überzeugen, mich fest zu verpflichten. Dass dies nun geklappt hat und alles perfekt ist, fühlt sich großartig an", wurde Bentaleb in der Mitteilung zitiert. Er erarbeitete sich sofort einen Stammplatz bei den Königsblauen und absolvierte unter anderen bereits 20 Bundesliga-Spiele.

Nachwuchs-Fußball
:Das Geschäft mit den Fußballtalenten

Für den Traum, Fußballprofi zu werden, ziehen heute schon Zwölfjährige mit ihrer Familie in eine andere Stadt. Die Vereine kämpfen um die Talente, auch mit Geld. Ist das Kinderklau oder Nachwuchsförderung?

Von Thomas Hummel

Fußball, FC Bayern: Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat die Vorfälle beim jüngsten Auswärtsspiel in Berlin zum Anlass genommen, um vor einem Sittenverfall im deutschen Fußball zu warnen. "Mir gefällt nicht, was derzeit in den Bundesligastadien vor sich geht. Ich habe das Gefühl, dass die Verrohung, die wir in vielen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten, zunehmend auch den Fußball heimsucht. Das ist ein Phänomen, das es in diesem Ausmaß so noch nicht gegeben hat", schrieb Rummenigge im Vorwort des Vereinsmagazins zum Heimspiel der Bayern am Samstag gegen den Hamburger SV.

Nach dem späten Ausgleich der Bayern zum 1:1-Endstand gegen die Hertha hatte sich Bayern-Trainer im Berliner Olympiastadion nach einer Provokation zu einer Unbeherrschtheit hinreißen lassen. Der Italiener zeigte den Mittelfinger Richtung Zuschauertribüne. "Das darf nicht passieren, ich muss mich unter Kontrolle haben", sagte Ancelotti am Freitag. Er dankte dem DFB-Sportgericht, dass sein Verfahren gegen Zahlung einer Spende von 5000 Euro eingestellt wurde. Der Bayern-Trainer hatte seine Geste sofort eingestanden. "Ich bin vorher angespuckt worden", begründete Ancelotti seine Reaktion."Ich habe Verständnis dafür, dass nach einem Ausgleich in der 96. Minute die Emotionen hochkochen. Aber Spucken ist völlig inakzeptabel, das war übel", schrieb Rummenigge zum Fall Ancelotti. Rummenigge appellierte an alle Stadionbesucher, "sich anständig zu verhalten". Es gelte auch in diesem Fall: "Wehret den Anfängen."

Fußball, FC Bayern: Franck Ribéry steht beim FC Bayern München vor einem Comeback in der Fußball-Bundesliga. Der 33 Jahre alte Franzose wird nach vier Wochen Verletzungspause am Samstag im Heimspiel gegen den Hamburger SV wieder zum Kader des Tabellenführers gehören, wie Trainer Carlo Ancelotti ankündigte: "Ribéry ist bereit. Er kann auf der Bank starten." Fehlen wird dagegen Xabi Alonso. Der Spanier wird nach leichten Adduktorenproblemen geschont, um am kommenden Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 zur Verfügung zu stehen. Ancelotti bestreitet gegen den HSV sein 1000. Pflichtspiel als Trainer. "Ich bin glücklich, dieses Jubiläum zu erreichen", sagte der 57-Jährige uns scherzte: "Ich bin bereit für die nächsten 1000."

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: