Fußball-WM:Brasilien beweint das bittere Aus

Lesezeit: 2 Min.

Marta verlässt die Fußballbühne, doch es kommen Spielerinnen wie Khadija Shaw aus Jamaika nach. (Foto: Asanka Brendon Ratnayake/Reuters)

Marta und ihre Kolleginnen erleben einen Schock gegen Jamaika - weil dem Favoriten kein Tor gelingt, sind nun die Frauen aus der Karibik weiter. Frankreich und Panama liefern sich ein Spektakel.

Martas großer Traum bitter geplatzt, Frankreich nach Anlaufschwierigkeiten doch souverän: In Brasilien ist einer der Topfavoriten auf den WM-Titel bereits in der Vorrunde gescheitert. Die Selecao kam gegen Außenseiter Jamaika nicht über ein 0:0 hinaus und verpasste mit vier Punkten als Dritter der Gruppe F die Qualifikation fürs Achtelfinale.

Stattdessen ist nun Jamaika am Dienstag (10 Uhr MEZ) potenzieller Gegner der deutschen Mannschaft, falls diese sich am Donnerstag noch den Gruppensieg schnappt. Frankreich besiegte das bereits ausgeschiedene Panama nach frühem Rückstand letztlich doch noch klar mit 6:3 (4:1). Die Französinnen sind damit als Erster am Dienstag (13 Uhr MESZ) potenzieller deutscher Gegner, falls die DFB-Elf sich Gruppenplatz zwei sichert.

SZ PlusDeutscher Kader bei der WM
:Singen, tanzen, häkeln - und den Pokal holen

Von Koalas, Bratwürsten und anderen Tieren: Die deutschen Nationalspielerinnen bei der Weltmeisterschaft in Kurzporträts.

Von Anna Dreher

Zuvor hatte der Olympiazweite Schweden mit einem 2:0 (0:0) gegen Argentinien erwartungsgemäß Platz eins in Gruppe G geholt und ein Achtelfinalduell mit Titelverteidiger USA perfekt gemacht. Südafrika ist nach einem späten 3:2 (1:1) gegen Italien Zweiter und trifft nun auf die Niederlande. Für Brasilien ist es das erste Vorrundenaus seit 1995. Seit 2003 war Marta bei sechs Weltmeisterschaften dem Titel vergeblich hinterhergejagt, die Partie in Melbourne dürfte ihre letzte im Nationaltrikot gewesen sein.

Der nach einem Kreuzbandriss zu Turnierbeginn nur aus der Jokerrolle kommende Superstar lenkte diesmal von Beginn an das brasilianische Spiel, dennoch fehlte es an Ideen. Jamaika wehrte sich tapfer und blieb in der Gruppenphase ohne Gegentor. Diani (28./ 37., Handelfmeter/52., Handelfmeter nach Videobeweis), Maelle Lakrar (21.), Lea Le Garrec (45.+5) und Vicki Becho (90.+10) bescherten Frankreich das vierte Erreichen der K.o.-Phase einer WM in Folge. Marta Cox (2.) hatte zuvor Panama mit einem traumhaften Freistoßtreffer in Führung gebracht, zudem waren Yomira Pinzon (64., Foulelfmeter) und Lineth Caicedo (87.) erfolgreich.

SZ PlusDFB-Team bei der Fußball-WM
:Das Problem mit der Cleverness

Warum spielte Deutschland gegen Kolumbien so vehement auf Sieg, anstatt das wichtige Unentschieden abzusichern? Das Team stellt sich grundsätzliche Fragen - und kann auf eine Rückkehrerin bauen.

Von Anna Dreher

Die Wolfsburgerin Rebecka Blomqvist (66.) und Elin Rubensson (90., Foulelfmeter) trafen zum Sieg für die bereits für die besten 16 qualifizierten Schwedinnen. Trainer Peter Gerhardsson ließ im neuseeländischen Hamilton aus der Stamm-Elf einzig das Innenverteidigerinnen-Duo starten, Rekordnationalspielerin Caroline Seger durfte das Team als Kapitänin aufs Feld führen. Erst nach der Pause ließen die Skandinavierinnen etwas die Muskeln spielen. Thembi Kgatlana (90.+2) erzielte spät das Siegtor für Südafrika.

Die Italienerinnen starteten gut in die Partie und gingen früh durch einen verwandelten Foulelfmeter von Arianna Caruso in Führung (11.). Durch ein kurioses Eigentor von Benedetta Orsi (32.) und einen Treffer von Hildah Magaia (67.) drehte der Afrikameister das Spiel. Das Remis nach dem Ausgleich von Caruso (72., nach Videobeweis) brachte Italien nicht über die Zeit. Nach der Niederlage kündigte National-Trainerin Milena Bertolini ihren Abschied an, der Vertrag läuft am 31. August aus.

© SZ/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAbschied von Marta aus der Nationalmannschaft
:Sie hat Grenzen durchbrochen

Einen letzten Angriff hatte Marta auf den WM-Titel gewagt und ist mit Brasilien in der Vorrunde gescheitert. Ihre Karriere endet, ihr Werk bleibt unvollendet - doch sie hat dem Frauenfußball mehr gegeben als jede andere bisher.

Von Felix Haselsteiner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: