Boxen:Russen ersteigern Klitschko-Kampf mit irrem Angebot

Training Klitschko vs. Peter

Wladimir Klitschko: Kämpft im August in Moskau

(Foto: dapd)

23 Millionen US-Dollar zahlt ein russischer Veranstalter für Wladimir Klitschkos WM-Kampf gegen Alexander Powetkin. Dirk Dufner neuer Sportdirektor bei Hannover 96. Erstrunden-Aus für Caroline Wozniacki beim WTA-Turnier in Stuttgart.

Sportnachrichten in Kürze

Boxen, Wladimir Klitschko: Mega-Deal im Boxen:Eine russische Veranstaltungsagentur hat die Rechte für den WM-Kampf im Schwergewicht zwischen Mehrfach-Weltmeister Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin ersteigert. Chrunowpromotion legte beim Purse Bid (Bieterverfahren) des Weltverbandes WBA in Panama-Stadt die Rekordsumme von 23 Millionen US-Dollar auf den Tisch. Der Kampf soll am 31. August in Moskau stattfinden. "Die Höhe überrascht mich schon gewaltig", sagte Hagen Döring von Powetkins Boxstall Sauerland der Berliner Morgenpost. Sauerland hatte sechs Millionen Dollar geboten, das Klitschko-Management soll ein Angebot für 7,1 Millionen Dollar abgegeben haben. Nach den üblichen Regularien der WBA müsste es bei der Börse einen Verteilerschlüssel von 75:25 geben. Demnach dürfte Klitschko 17,25 Millionen Dollar kassieren, Powetkin bekäme immerhin noch 5,75 US-Dollar. "So etwas hat es im Boxen noch nicht gegeben. Das ist meines Wissens nach Rekord für ein Bieterverfahren", sagte Klitschkos Manager Bernd Bönte dem SID. Zweimal schon wollten die beiden Olympiasieger gegeneinander antreten, zweimal schon wurde das Duell versteigert, doch jedes Mal zog der Russe Powetkin zurück. 2008 musste der Linksausleger wegen einer Verletzung am Sprunggelenk absagen, zwei Jahre später kam der Fight nicht zustande, weil Powetkins Vater gestorben war.

Fußball, Hannover 96: Dirk Dufner wurde vom Fußball-Bundesligist Hannover 96 als neuer Sportdirektor verpflichtet. Der 45 Jahre alte Jurist, der erst am Montag den Ligakonkurrenten SC Freiburg verlassen hatte, erhält bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2016. Dies bestätigte ein Vereinssprecher am Mittwoch. Am Donnerstag wird Dufner in Hannover vorgestellt, von kommender Woche an nimmt er seine Arbeit auf. "Ich habe ein gutes Gefühl und freue mich auf die Aufgabe in Hannover", sagte Dufner, "96 ist hervorragend aufgestellt und ein Klub mit viel Potenzial." Dufner folgt in Hannover auf Jörg Schmadtke, der am vergangenen Mittwoch auf eigenen Wunsch freigestellt wurde.

Tennis, Wozniacki: Beim WTA-Turnier in Stuttgart ist die Tennisspielerin Caroline Wozniacki überraschend schon in der ersten Runde ausgeschieden. Die ehemalige Tennis-Weltranglisten-Erste aus Dänemark verlor am Mittwoch beim mit 796.000 Dollar dotierten Porsche-Grand-Prix gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro mit 6:7 (6:8), 1:6. Wozniacki, vor zwei Jahren erst im Finale von Julia Görges besiegt, zeigte vor allem im zweiten Satz eine schwache Vorstellung.

Fußball, Borussia Dortmund: Nach dem Abgang von Nationalspieler Mario Götze soll Borussia Dortmund angeblich an einer Verpflichtung von Heung-Min Son vom Liga-Konkurrenten Hamburger SV interessiert sein. Das berichten Hamburger Medien übereinstimmend. Die Zeitungen berufen sich auf einen Bericht der englischen Gazette Daily Star, nach dem ein Wechsel des südkoreanischen Angreifers zur kommenden Saison bevorstehe. "Wir haben zuletzt schon gesagt, dass sich Son erstmal auf die Saison beim HSV konzentrieren wird. Im Sommer sehen wir weiter. Dabei bleibt es", sagte Sons Berater Thies Bliemeister der Hamburger Morgenpost. Der Vertrag des Hamburger Top-Torjägers (elf Treffer), der in den beiden Ligaspielen gegen Dortmund (3:2, 4:1) jeweils doppelt getroffen hatte, läuft 2014 aus. Zuletzt waren Gerüchte über ein Interesse mehrerer englischer Klubs an Son aufgetaucht. Der HSV möchte den Vertrag mit seinem Youngster gerne verlängern.

Fußball, Ibrahimovic: Angeblich will der italienische Klub Juventus Turin den Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic zurückholen. Wie die Gazzetta dello Sport am Mittwoch berichtete, soll der italienische Fußball-Rekordmeister dem schwedischen Nationalspieler einen Vierjahresvertrag mit einem Netto-Jahresgehalt von sieben Millionen Euro geboten haben. Der 31-Jährige sei an einem Wechsel interessiert, obwohl er derzeit bei Paris St. Germain (PSG) zwölf Millionen Euro verdiene. In Paris steht der Torjäger noch bis Juni 2015 unter Vertrag. Ibrahimovic hatte bereits von 2004 bis 2006 für die Turiner gespielt. Danach war er drei Jahre bei Inter und nach einem einjährigen Gastspiel beim FC Barcelona zwei Saisons beim AC Mailand. Im Sommer vergangenen Jahres ging er nach Paris. Zudem berichteten italienische Medien, dass PSG dem Uruguayer Edinson Cavani vom SSC Neapel einen Vierjahresvertrag angeboten und bereits mit dessen Berater verhandelt habe. An Cavani sollen auch Real Madrid, Manchester City und der Chelsea interessiert sein.

Fechten: Zum ersten Mal nach ihrem Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen in London nimmt Degenfechterin Britta Heidemann wieder an einem internationalen Wettkampf teil. Die 30-Jährige beendet am kommenden Sonntag beim Grand Prix im chinesischen Xuzhou ihre selbstgewählte sportliche Auszeit. "Ich habe nach einem Gespräch mit den Trainern beschlossen, wieder einzusteigen. Thematisch passt der Grand Prix in China natürlich sehr gut dazu", sagte die Olympiasiegerin von Peking: "Es ist eher ein Testturnier, danach schauen wir ganz in Ruhe, was kommt. Ich bin jedenfalls guter Dinge." Geplant sind in diesem Jahr erst einmal vier Wettkämpfe mit Europameisterschaft und Weltmeisterschaft.

Tennis, Sabine Lisicki: Nach gut drei Monaten hat Sabine Lisicki die Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Ricardo Sanchez schon wieder beendet. "Es hat einfach nicht gepasst. Ricardo ist ein sehr guter Coach, aber seine Vorstellung war eine andere. Dadurch ist mir mein instinktives Spiel verloren gegangen, das mich immer so ausgezeichnet hat", sagte die Weltranglisten-47. beim WTA-Turnier in Stuttgart. Bei der Sandplatzveranstaltung war Lisicki am Montagabend durch ein 6:3, 6:4 gegen die Qualifikantin Nastassja Burnett (Italien) ins Achtelfinale eingezogen. Neuer Coach der Berlinerin ist Robert Orlik, der auch Mona Barthel (Neumünster) betreut. Lisicki hatte den 52-jährigen Sanchez erst am Rande der Australian Open Ende Januar in Melbourne als ihren neuen Trainer vorgestellt. Der Spanier hatte zuvor schon die früheren Weltranglistenersten Caroline Wozniacki (Dänemark) und Jelena Jankovic (Serbien) sowie die Russin Nadja Petrowa betreut. Mit Wimbledon-Viertelfinalistin Lisicki, die zuvor immer von ihrem Vater Richard betreut worden war, konnte sich Sanchez offenbar nicht über die Taktik einigen. "Ich konnte nicht frei aufspielen und war zu sehr eingeschränkt. Ich war zu defensiv", erklärte die 23-Jährige. Lisicki hatte mit Sanchez immerhin die Finals von Memphis und Pattaya erreicht. Sanchez hatte im vergangenen Jahr Schlagzeilen gemacht, als er nach nur zwei Monaten von Wozniacki gefeuert worden war. Zudem hatte er einst beim Turnier in Tokio vor laufender Kamera eine Gegnerin seines Ex-Schützlings Petrowa übel beleidigt.

Eishockey, NHL: Die New York Islanders haben in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL erstmals seit 2007 wieder die Play-offs erreicht. Der viermalige Stanley-Cup-Sieger machte die Rückkehr in die Meisterrunde mit einer 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Carolina Hurricanes perfekt. Durch den Punktgewinn und die gleichzeitige Niederlage der Winnipeg Jets (3:5 bei den Washington Capitals) sind die Isles in der Eastern Conference nicht mehr von einem Play-off-Rang zu verdrängen. Die Capitals sicherten sich vorzeitig den Sieg in der Southeast-Division. Auch die San Jose Sharks haben das Ticket für die K.o.-Runde gelöst. Zum neunten Mal in Folge gelang dem Team von Torhüter Thomas Greiss, der beim 3:2 gegen die Dallas Stars nicht zum Einsatz kam, im Westen der Sprung in die Runde der letzten Acht. Auch die Play-off-Teilnahme der St. Louis Blues ist nach einem 3:1-Erfolg gegen Colorado Avalanche gesichert. Für die Florida Panthers, die als Letzter der Eastern Conference keine Chance mehr auf die Play-offs haben, erzielte Marcel Goc beim 3:2 gegen die New York Rangers seinen achten Saisontreffer. Der Nationalstürmer hatte am Dienstag für die WM in Finnland und Schweden (3. bis 19. Mai) zugesagt. Die Buffalo Sabres mit den deutschen Profis Christian Ehrhoff und Jochen Hecht gewannen 4:2 bei den Pittsburgh Penguins, hatten aber schon zuvor den Sprung unter die besten acht Mannschaften verpasst. Hecht markierte seinen fünften Treffer. Bereits sicher weiter sind Dennis Seidenberg und die Boston Bruins, die ein 2:5 bei den Philadelphia Flyers kassierten.

Basketball, NBA: Die Golden State Warriors haben in den Play-offs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ausgeglichen. Bei den Denver Nuggets gewann das Team aus Oakland/Kalifornien mit 131:117 und kann am Freitag im ersten Heimspiel in der best-of-seven-Serie in Führung gehen. Vor dem dritten Duell steht es im Erstrunden-Duell 1:1. Derweil haben sich die Favoriten im Osten keine Blöße gegeben. Meister Miami Heat gewann 98:86 gegen die Milwaukee Bucks und führt mit 2:0, auch den New York Knicks gelang beim 87:71 über Rekordchampion Boston Celtics der zweite Sieg. Stephen Curry führte Golden State mit 30 Punkten und 13 Assists zum Erfolg. Die Trefferquote der Warriors aus dem Feld lag bei 64,4 Prozent. Eine Marke, die in den Play-offs zuletzt 1991 erreicht worden war. Trainer Mark Jackson lobte auch deshalb die "außergwöhnliche Vorstellung des gesamten Teams". Denver, im Westen Dritter der Hauptrunde, hat dagegen durch die klare Niederlage seinen Heimvorteil verspielt. In Miami waren die Superstars Dwyane Wade (21 Punkte) und LeBron James (19) beste Werfer der Gastgeber. Im Madison Square Garden konnten sich die Knicks einmal mehr auf Carmelo Anthony (34) verlassen.

Schumacher-Prozess: Im Betrugsprozess gegen den geständigen Dopingsünder Stefan Schumacher hat der Radprofi zum ersten Mal den Namen eines angeblich beteiligten Arztes genannt. Der 31-Jährige sagte am Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart aus, bei den deutschen Meisterschaften 2006 in ein Hotelzimmer gekommen zu sein, als der Mediziner einem Fahrer Synacthen verabreicht habe. Schumacher machte die Aussage in Reaktion auf eine von ihm unterzeichnete Erklärung, die sein ehemaliger Teamchef Hans-Michael Holczer dem Gericht vorlegte. Mit der Unterschrift hatte Schumacher zugesichert, dass er oder sein Manager Heinz Betz die Behauptung, in den Medizinboxen des Teams Gerolsteiner habe es bei den Titelkämpfen das Dopingmittel Synacthen gegeben, nicht wiederholten.

Vor Gericht sagte Schumacher nun, er habe nur unterzeichnet, um weiter Rennen fahren zu dürfen. Holczer habe ihm mit einem Verbot gedroht. Die Aussagen über Synacthen bei Gerolsteiner stimmten. Als Beleg nannte Schumacher den Namen des Arztes. Zuvor hatte Christian Henn, ehemaliger sportlicher Leiter des Teams Gerolsteiner, im Prozess jegliche Kenntnis von den Dopingpraktiken in der einstigen ProTour-Mannschaft abgestritten und Schumacher weiter belastet. Schumacher wird beschuldigt, Holczer um Gehalt von über 150.000 Euro betrogen zu haben, da er bei der Tour de France trotz Nachfrage Doping abgestritten hatte. Im Nachhinein war er überführt worden.

Tennis, Frauen: Sieg für Sabine Lisicki, Niederlage für Andrea Petkovic: Die deutschen Tennisspielerinnen haben beim Heim-Turnier in Stuttgart einen durchwachsenen Auftakt erlebt. Die Berlinerin Lisicki zog durch ein 6:3, 6:4 gegen die Qualifikantin Nastassja Burnett (Italien) ins Achtelfinale ein. Die Weltranglisten-47. Lisicki trifft in der Runde der letzten 16 am Donnerstag entweder auf die frühere US-Open-Siegerin Samantha Stosur (Australien/Nr. 6) oder auf die Serbin Jelena Jankovic. Am Dienstag waren bei der Sandplatzveranstaltung Andrea Petkovic und Qualifikantin Dinah Pfizenmaier ausgeschieden. Die Weltranglisten-131. Petkovic, die dank einer Wildcard ins Hauptfeld gerutscht war, unterlag der einstigen French-Open-Gewinnerin Ana Ivanovic (Serbien) mit 3:6, 2:6 und war danach "mega frustriert".

Pfizenmaier musste sich der an Position acht gesetzten Nadja Petrowa (Russland) mit 6:7 (2:7), 4:6 geschlagen geben. Insgesamt hatten in Stuttgart sieben deutsche Profis im Hauptfeld gestanden. Am Mittwoch greifen Mona Barthel (Neumünster), Julia Görges (Bad Oldesloe) und Wildcard-Inhaberin Annika Beck (Bonn) ins Geschehen ein. Die an Position drei gesetzte Hoffnungsträgerin Angelique Kerber (Kiel), die in der ersten Runde ein Freilos hatte, wird ihre Auftaktpartie erst am Donnerstag bestreiten - ebenso wie die topgesetzte Titelverteidigerin Maria Scharapowa. Die Russin nutzt das Turnier in der Schwabenmetropole als Vorbereitung auf die French Open (26. Mai bis 9. Juni). Das Grand-Slam-Tournament in Paris hatte Scharapowa 2012 gewonnen und damit ihren Karriere-Grand-Slam perfekt gemacht.

Tennis, Männer: Die Davis-Cup-Spieler Tobias Kamke (Lübeck) und Florian Mayer (Bayreuth) haben beim ATP-Turnier in Bukarest das Achtelfinale erreicht, auch Philipp Kohlschreiber (Augsburg) steht beim Turnier in Barcelona in der Runde der besten 16. Kohlschreiber bezwang beim mit rund 1,7 Millionen Dollar dotierten Sandplatzturnier in Barcelona den US-Amerikaner Alex Kuznetzov nach zweieinhalb Stunden Spielzeit mit 6:3, 6:7 (5:7), 7:6 (7:2). Im Achtelfinale trifft der an Nummer acht gesetzte Kohlschreiber auf den Sieger der Partie zwischen Martin Klizan (Serbien/Nr. 11) und Albert Montanes (Spanien). Jan-Lennard Struff scheiterte dagegen in der ersten Runde, der deutsche Meister aus Halle unterlag dem Spanier Albert Ramos 4:6, 6:7 (2:7). In Bukarest gewann der Weltranglisten-78. Kamke 6:1, 6:3 gegen den drei Positionen schlechter gelisteten Franzosen Paul-Henri Mathieu.

Der 26-Jährige verwandelte nach 65 Minuten den Matchball und spielt im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale gegen den an Nummer acht gesetzten Serben Viktor Troicki. Mayer (Nr. 5) setzte sich nach 84 Minuten mit 6:0, 7:6 (7:1) gegen den Qualifikanten Flavio Cipolla aus Italien durch und trifft nun auf den Belgier David Goffin. Qualifikant Matthias Bachinger (München) unterlag bei der mit gut 400.000 Euro dotierten Sandplatzveranstaltung dagegen dem Lokalmatadoren Victor Hanescu mit 4:6, 3:6. Daniel Brands (Deggendorf) hatte die Runde der letzten 16 bereits am Montag erreicht.

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