Tyson gegen Paul auf Netflix:Der Verlierer ist das Boxen

Lesezeit: 3 Min.

Immerhin eine Popkultur-Extravaganza: Jake Paul trifft Mike Tyson. (Foto: Kevin Jairaj/USA TODAY Sports via Reuters Con)

Der Kampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul auf Netflix verdeutlicht eine traurige Entwicklung: Boxen ist nicht in der Lage, sich über den Sport zu vermarkten. Die Zukunft: Promi-Big-Brother mit Drama und Amateur-Prügelei.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Der klare Verlierer dieses Netflix-Spektakels am Freitagabend: die Sportart Boxen. Und das hat nicht mal etwas mit dem Kampf zwischen Box-Legende Mike Tyson und Selbstvermarktungs-Genie Jake Paul zu tun. Der lief als Boxkampf so, wie ein Freitzeitkick zwischen den Fußballweltmeistern von 1990 und Kreisliga-Helden läuft oder ein Wettrennen von Carl Lewis gegen Fitness-Influencer. Netflix kann auch nichts dafür; der Entertainmentkonzern ist Inhalte-Lieferant für die Massen. Laut eigenen Angaben waren weltweit 65 Millionen Accounts eingeschaltet, zur grandiosen Schlacht davor immerhin 50 Millionen – so viele wie nie zuvor beim Frauenboxen.

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