Boxen:Der alte Mann und der Ring

Evander Holyfield, 46, möchte Schwergewichts-Weltmeister werden - er wäre der älteste aller Zeiten. Es ist nicht der erste ungewöhnliche Comeback-Versuch im Boxsport. Viele endeten tragisch.

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Manchmal kommen sie wieder: Evander Holyfield (links), 46, war vier Mal Weltmeister im Schwergewicht, er hat gegen Lennox Lewis, George Foreman und Mike Tyson geboxt. Seine aktive Laufbahn war beendet, es war eine glanzvolle Karriere, und Holyfield ging ein gewisses Risiko ein, als er verkündete, in Zürich gegen den Russen Nikolai Walujew zu kämpfen, um der älteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten zu werden. Er wäre nicht der erste in die Jahre gekommene Boxer gewesen, dessen Comeback in einem Debakel endete.

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Walujew ist elf Jahre jünger als der Amerikaner, er ist 2,13 Meter groß und wirkt im Ring wie ein mit Moos bewachsener Baum - schwer zu fällen. Holyfield wurden Seh- und Herzprobleme nachgesagt, doch der Senior hielt sich tapfer und verlor knapp nach Punkten.

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Holyfield zu seinen besten Zeiten: 1996 besiegte der "Warrior" den damaligen Weltmeister Mike Tyson. Im Rückkampf ...

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... biss Tyson in Holyfields Ohr. Ärzte analysierten, Tyson habe mit den Zähnen gleichzeitig gerissen und gemahlen - eine Abfolge von Bewegungen, die man sonst nur aus dem Tierreich kennt. Der Kampf wurde ...

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... nach drei Runden abgebrochen, Tyson disqualifiziert und mit einer Sperre belegt. Holyfield war schon vorher als Krieger bekannt gewesen. Nach diesem Kampf galt er als Held.

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Für Tyson hingegen, der 1986 im Alter von 20 Jahren jüngster Weltmeister im Schwergewicht aller Zeiten geworden war, bedeutete der Ohrenbiss den Anfang vom Ende. Es folgten weitere Skandale in und außerhalb des Rings. Offenbar aus Geldnot versuchte der US-Amerikaner mehrere Comebacks. Zuletzt ...

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... stieg er 2005 gegen den Iren Kevin McBride in den Ring - und ging in der sechsten Runde zu Boden. Zur siebten Runde trat er nicht mehr an und gab den Kampf somit verloren. Er werde den Boxsport in Zukunft nicht mehr durch solche Auftritt lächerlich machen, versprach Tyson, der ...

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... nach seinem Karriereende unter anderem mit der Ankündigung verblüffte, er wolle sich als Sänger verdingen. Eine lukrative Geldquelle hat Tysons Vorgänger ...

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... George Foreman gefunden, der in den USA elektrische Grills unter seinem Namen vermarktet. Foreman wurde 1973 Weltmeister im Schwergewicht, als er Joe Frazier besiegte. 1977 beendete er seine Karriere zum ersten Mal, das Comeback folgte zehn Jahre später. 1994 wurde Foreman im Alter von 45 Jahren noch einmal Weltmeister, als er Michael Moorer schlug. Im Jahr darauf kam es ...

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... zum umstrittenen Kampf gegen den Deutschen Axel Schulz. Entgegen der Meinung zahlreicher Experten verlor Schulz nach Punkten. Einen Rückkampf verweigerte Foreman und gab seinen Titel zurück.

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Selbst "The Greatest" war vor gescheiterten Comeback-Versuchen nicht gefeit: Muhammad Ali alias Cassius Clay, hier bei einem Fototermin mit den Beatles, versuchte 1980, zwei Jahre nach seinem Karriereende, noch einmal Weltmeister zu werden. Der Kampf gegen Larry Holmes wurde nach zehn Runden abgebrochen.

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Einer der verhängnisvollsten Comeback-Versuche der Box-Geschichte dürfte der Kampf zwischen Axel Schulz (rechts) und Brian Minto gewesen sein. Schulz war 1999 nach einer Niederlage gegen Wladimir Klitschko zurückgetreten. 2006 nahm er ein Angebot des Promoters Don King an und versuchte sich an einer Rückkehr.

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Der Kampf im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen wurde für Schulz zu einem Debakel: Der 38-jährige wirkte von Beginn an paralysiert und musste schwere Treffer hinnehmen. Der US-Amerikaner Minto ...

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... führte Schulz regelrecht vor und triumphierte in der sechsten Runde (technischer K.o.). Schwer gezeichnet verkündete Schulz sein endgültiges Karriereende. Experten und ehemalige Profis warfen ihm vor, dem Image des Sports geschadet zu haben. Das gescheiterte Comeback war kein gutes Omen ...

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... für die geplante Rückkehr von Henry Maske im Jahr darauf. Der "Gentleman" hatte 1996 seinen letzten Kampf gegen Virgil Hill verloren (links) verloren und sich vom Boxsport zurückgezogen. Zehn Jahre später - im Alter von 42 Jahren - kündigte Maske eine Revanche gegen Hill an.

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Maske betonte, die Entscheidung habe keine finanziellen Gründe gehabt. Die Niederlage habe an ihm genagt. Angesichts seines Jubels nach dem Punktsieg gegen Hill am 31. März 2007 in München erschien das plausibel. Maskes Sieg ...

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... steht für die wenigen gelungenen Comebacks alternder Boxer. Direkt nach der Urteilsverkündung gab Maske seinen endgültigen Abschied aus dem Ring bekannt. Dennoch sammelt der "Gentleman" weiterhin Titel: Kürzlich wurde ihm von einer Mode-Jury die Auszeichnung "Krawattenmann des Jahres 2008" verliehen.

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Anders als Maske hat Holyfield hat nach seiner halbwegs gelungenen Rückkehr offenbar noch immer nicht genug. Der Box-Senior wurde von den Zuschauern in Zürich gefeiert, bei der Verkündigung des Urteils gab es Buhrufe und schon bald, nachdem sich der Ringstaub gelegt hatte, wurde über ein erneutes Comeback des Amerikaners im kommenden Jahr diskutiert. Er wäre dann 47 Jahre alt.

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