Borussia Mönchengladbach:Entwarnung bei Marco Reus

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Der Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach hat sich gegen den FSV Mainz nur leicht verletzt, zudem widerspricht Manager Eberl den Gerüchten, es seien mehrere Angebote für den Nationalspieler eingegangen. Durch das 1:0 am Sonntag beendete die Borussia ihre beste Hinrunde seit 35 Jahren.

Einen Tag nach dem besten Hinrunden-Abschluss seit 35 Jahren kann Borussia Mönchengladbach endgültig ein freudiges Weihnachtsfest planen. Marco Reus gab nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung am Sonntag Entwarnung: "Da ist gar nichts. Er konnte heute wieder trainieren", erklärte Borussia-Sprecher Markus Aretz am Montag.

Eine unglückliche Szene: Marco Reus hat einen langen Schritt gemacht und sich dabei das Knie verletzt. (Foto: REUTERS)

Zudem dementierte Gladbachs Manager Markus Eberl, dass für den Nationalspieler bereits Angebote eingehen: "Es gibt kein Angebot." Reus kann im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von etwa 18 Millionen Euro den Verein verlassen, Bayern München und Borussia Dortmund sollen stark interessiert sein.

Reus war am Sonntagabend in der 84. Minute ausgewechselt worden, nachdem er bei einem langen Schritt im Rasen hängen geblieben war und sich sein Knie seltsam überstreckte. Bei Ansicht der Fernsehbilder schauderte manchen Beobachter, ein Bänderiss hätte kaum überrascht. "Ich bin im Rasen hängengeblieben, das Knie ist ein bisschen durchgeschlackert. Das tat im ersten Moment ganz schön weh, aber ich denke, es ist alles o.k.", berichtete Reus schon nach der Partie.

Sein Einsatz im DFB-Pokal am Mittwoch gegen Schalke 04 soll ebenso wenig in Gefahr sein wie der von Torwart Marc-André ter Stegen. Er erhielt gegen Mainz einen schmerzhaften Schlag gegen die Rippen, die er sich schon eine Woche zuvor beim FC Augsburg geprellt hatte.

Reus war am Sonntag gegen Mainz ja erst in die Mannschaft zurückgekehrt, nachdem er zuvor wegen eines Zehenbruchs pausiert hatte. Er konnte dank eines vom Ausrüster bereitgestellten Spezialschuhs erstmals nach seinem Zehenbruch Ende November wieder auflaufen. Und mit ihm kehrte auch der Erfolg zurück: Borussia Mönchengladbach gewann nach zwei sieglosen Spielen in Serie zum Abschluss der Hinrunde 1:0 (0:0). Die Überraschungsmannschaft belegt nach 17 Spieltagen mit 33 Punkten weiter Platz vier, bleibt auf Tuchfühlung zur Spitze. Mit 33 Punkten spielte Gladbach eine so starke Hinrunde wie seit 1976 nicht mehr.

Den Siegtreffer erzielte Patrick Herrmann bereits in der fünften Minute nach Vorarbeit von Reus. Die Borussia suchte in ihren Offensivbemühungen von Beginn an auch den Nationalspieler, dem die Pause allerdings anzumerken war.

Die Mainzer versteckten sich trotz des Rückstands nicht und hatten durch Niko Bungert per Kopf (11.) und Jan Kirchhoff aus der zweiten Reihe (16.) zwei gute Möglichkeiten. Die Defensive der Borussia stand ansonsten gewohnt sicher und ließ nur wenig zu. In der Vorwärtsbewegung unterliefen den Gladbachern aber ungewohnt viele Abspielfehler, die meisten Offensivaktionen waren wenig durchdacht.

Auch nach der Pause gehörte den Gästen die erste Chance. Nach einer Flanke von Eric Maxim Choupo-Moting ging Marco Caligiuris Aufsetzer über das Tor (46.). Drei Minuten später wurde der Mainzer Coach Thomas Tuchel des Innenraums verwiesen und musste sich den Rest des Spiels von der Tribüne aus ansehen. Dort sah Tuchel engagierte Mainzer, die sich jedoch weiter in der Abwehr festspielten.

Die Borussia verlegte sich aufs Kontern, agierte aber meist zu umständlich. Die erste Großchance resultierte dann auch aus einem Mainzer Abwehrfehler. Reus spielte Arango frei, doch Torhüter Christian Wetklo war auf dem Posten (65.).

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Guido Schröter

Der 1. FC Kaiserslautern hat im Abstiegskampf den dritten Heimsieg verpasst und überwintert nach dem 1:1 (0:1) gegen Hannover 96 auf dem Relegationsplatz. Vor 36.019 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion rettete der eingewechselte Adam Nemec den "Roten Teufeln" mit seinem Treffer immerhin noch einen Punkt (68. Minute).

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Gelsenkirchen

Mohammed Abdellaoue hatte die Hannoveraner in Führung gebracht (13.). FCK-Stürmer Itay Shechter sah in der 87. Minute wegen einer Unsportlichkeit die Rote Karte. Sowohl der FCK als auch Hannover warten damit nun schon seit sieben Partien auf einen Erfolg. Die Gäste verpassten es, mit einem Dreier den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit können wir mit dem Punkt zufrieden sein", sagte 96-Coach Mirko Slomka, der ein zufriedenes Fazit der Hinrunde zog. "Ich denke, mit der Doppelbelastung, die wir in dieser Saison hatten, sind wir ganz gut umgegangen." Hannovers Manager Jörg Schmadtke war mit der Partie nicht glücklich. "Wenn man weiter nach oben kommen und sich zu einer Spitzenmannschaft entwickeln will, muss man so ein Spiel gewinnen."

Die Pfälzer trauerten den zahlreichen vergebenen Chancen nach. "Ich denke, wir haben ein tolles Spiel gemacht, nur mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden", sagte FCK-Coach Kurz. Geschäftsführer Stefan Kuntz kündigte für die Winterpause Verpflichtungen an. "Wir werden schauen, was für uns realisierbar ist und welche Spieler uns weiterhelfen." Während die Hannoveraner bereits in den Urlaub gehen, steht für Kaiserslautern am Mittwoch noch das Pokalspiel in Berlin an.

Die Gastgeber begannen schwungvoll und hatten durch Konstantinos Fortounis und (5.) und Pierre de Wit (12.) die ersten Möglichkeiten. Mathias Abel brachte die Gastgeber nach einer ordentlichen Anfangsphase mit einem schweren Fehler aber in arge Nöte. Nach einem Befreiungsschlag von Hannovers Sofian Chahed schlug der Verteidiger über den Ball, so dass Abdellaoue freie Bahn hatte. Der 96-Angreifer ließ sich die Chance nicht entgehen und vollstreckte sicher zum 1:0 für die Gäste. Für den 26-Jährigen war es der neunte Saisontreffer.

In der 30. Minute hätte Abdellaoue die Hannoveraner fast mit 2:0 in Führung gebracht. Nach einem erneuten Patzer von Abel rutschte der Norweger beim Versuch, den mitgelaufenen Jan Schlaudraff zu bedienen, aber weg, so dass Abel seinen Fehler wieder ausbügeln konnte.

Kurz reagierte auf die schwache Offensiv-Leistung seines Teams und brachte zur zweiten Halbzeit mit Shechter und Nemec zwei neue Angreifer. Doch im Spiel nach vorne lief bei den Pfälzern auch nach dieser Umstellung zunächst nichts zusammen. Erst in der 64. Minute prüfte Alexander Bugera Nationaltorwart Ron-Robert Zieler wieder mit einem Fernschuss.

Die Aktion wirkte auf den FCK wie ein Weckruf. Vier Minuten später sorgte Nemec nach Zuspiel von Olcay Sahan für den Ausgleich. Der FCK war nun kaum noch zu bremsen. Wenige Sekunden nach dem 1:1 hatte Nemec nach Zuspiel von Shechter sogar das 2:1 auf dem Fuß, in der 71. Minute scheiterte Fortounis an Zieler. Von Hannover war dagegen nicht mehr viel zu sehen. Nach der Führung stellten die Gäste die Arbeit praktisch ein und zeigten insgesamt eine enttäuschende Leistung.

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