Süddeutsche Zeitung

Borussia Dortmund:Merkel "entsetzt" über "widerwärtige Tat"

BVB-Vorstandschef Watzke schildert die Stimmung im Team, Torwart Bürki erzählt, wie er die Explosion erlebt hat und Torsten Frings empört sich. Die Stimmen.

Angela Merkel, Bundeskanzlerin (CDU): Angela Merkel hat am Mittwochvormittag Kontakt zum BVB aufgenommen und sich "entsetzt" über die "widerwärtige Tat" gezeigt. In einem Telefonat mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte Merkel ihre Unterstützung zu. Die Kanzlerin sei wie die Dortmunder und Millionen Menschen überall auf der Welt "entsetzt" über die Nachricht der Attacke auf den Teambus des BVB gewesen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert: "Das war eine widerwärtige Tat." Laut Borussia sei "in einem ausführlichen Telefonat" die Lage von Merkel und Watzke erörtert worden. "Die Kanzlerin wertet es als sehr positives Zeichen, dass die Mannschaft nicht vor dem Terror einknickt, sondern in dieser schwierigen Situation spielt", teilte der BVB mit.

Hans-Joachim Watzke, BVB-Geschäftsführer zu Sky: "Thomas [Tuchel] war auch geschockt, weil eine Explosion an seiner Seite stattgefunden hat. Die ganze Mannschaft ist in einer Schockstarre. Solche Bilder kriegst du nicht einfach aus dem Kopf raus. Insgesamt gesehen möchte ich unseren Fans ein Riesenkompliment machen, die das sehr sachlich und solidarisch mitgetragen haben. In solch einer Krisensituation rücken alle Borussen zusammen."

Reinhard Rauball, BVB-Präsident zu Sky: "Die Spieler werden das wegstecken und in der Lage sein ihre Leistung abzurufen. Das wäre das Schlimmste, wenn diejenigen, die den Anschlag verübt haben, jetzt auch noch damit etwas erreichen."

Roman Bürki, BVB-Torwart zur Schweizer Zeitung Blick: "Ich saß in der hintersten Reihe neben Marc Bartra, der von Splittern der zerborstenen Rückscheibe getroffen wurde. Nach dem Knall haben wir uns alle im Bus geduckt und wer konnte, auf den Boden gelegt. Wir wussten nicht, ob noch mehr passiert. Die Polizei war schnell vor Ort, hat abgesichert. Wir sind alle geschockt, an ein Fussballspiel dachte in den Minuten danach keiner."

Benedikt Höwedes, Verteidiger vom FC Schalke 04 via Twitter: "Getrennt in den Farben, vereint gegen Gewalt! Alles Gute, @MarcBartra und dem gesamten Team des @BVB! Ich hoffe, es geht euch gut! #BVBASM"

Ilkay Gündogan, Ex-BVB-Spieler via Twitter: "Ich kann es nicht fassen! Ich hoffe es geht euch allen gut @BVB!"

Fußball-Weltmeister Lukas Podolski via Twitter: "Echte Liebe, mir stonn zo dir"

Steffen Seibert, Regierungssprecher via Twitter: "Gute Besserung, @MarcBartra! Große Reaktion der Monaco-Fans. Heute Abend stehen alle zum @BVB."

Martin Schulz, SPD-Kanzlerkandidat via Twitter: "Ich bin schockiert. Gute Besserung! Und allen Fans eine gute und sichere Heimreise!"

Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne): "Jeder Fußballfan, aber nicht nur Fußballfans, sind total erschrocken."

Thomas Oppermann, Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, via Twitter: "Mieser, feiger Anschlag - aber die Fan-Solidarität ist beeindruckend. Kein Terror kann unsere offene Gesellschaft kaputt zu machen. #bvbasm"

Torsten Frings, Trainer von SV Darmstadt 98, in der "Bild"-Zeitung zum neu angesetzten Spieltermin am Mittwoch: "Eine absolute Frechheit, dass die heute wieder spielen müssen."

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