Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Zehn-Meter-Sprünge und Maradona-Dribblings

Abwehrmann Lukasz Piszczek ragt als wuchtige Ballschleuder in Schwarzgelb heraus, sein Kollege Felipe Santana schraubt sich bei seinem Kopfballtreffer in luftige Höhen und Marco Reus legt ein sehenswertes, aber letztlich erfolgloses Solo hin. Der BVB beim 3:0 gegen Schachtjor Donezk in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Hendrik Buchheister

1 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Roman Weidenfeller

Borussia Dortmund v Shakhtar Donetsk - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

Abwehrmann Lukasz Piszczek ragt als wuchtige Ballschleuder in Schwarzgelb heraus, sein Kollege Felipe Santana schraubt sich bei seinem Kopfballtreffer in luftige Höhen und Marco Reus legt ein sehenswertes, aber letztlich erfolgloses Solo hin.

Der BVB beim 3:0 gegen Schachtjor Donezk in der Einzelkritik.

Roman Weidenfeller: Erhitzt mit seinen Leistungen regelmäßig die Debatte, warum er eigentlich nicht für die Nationalmannschaft spielen darf. Musste nach dem Hinspiel in Donezk allerdings eine Debatte über unhaltbare und haltbare Freistöße ertragen. War deshalb wild entschlossen, wieder seine Nationalmannschafts-Form zu zeigen - zumal er im Rückspiel als Kapitän beginnen durfte. Musste sich dann aber bis zum Ende der ersten Halbzeit gedulden, bis er zum ersten Mal gefordert war. Musste nach der Pause die Kapitänsschleife abgeben. Und durfte sich auch erst zum Ende der zweiten Halbzeit zum zweiten Mal auszeichnen.

2 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Lukasz Piszczek

158765635

Quelle: AFP

Lukasz Piszczek: Rückte wie erwartet wieder für Kevin Großkreutz in die Mannschaft und hatte es auf seiner rechten Abwehrseite mit Schachtjors 15-Millionen-Mann Taison zu tun. Gewann jedes Kopfballduell und glänzte bei Einwürfen als Ballschleuder in Schwarzgelb. Schaltete sich dafür weniger ins Offensivspiel ein als sonst. Aber so ein Achtelfinale in der Champions League ist ja auch kein Spiel wie jedes andere. Kann dann im Viertelfinale wieder Akzente nach vorne setzen.

3 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Felipe Santana

158765635

Quelle: AFP

Felipe Santana: Ist eindeutig nicht Mats Hummels, auf dessen Einsatz die Dortmunder bis zuletzt gehofft hatten - am Ende vergebens, weil Hummels seine Grippe nicht rechtzeitig zu Beginn der Veranstaltung überwunden hatte. Also durfte sich der zuletzt als Unsicherheitsfaktor auffällig gewordenen Santana wieder in den Innenverteidigung versuchen. Wurde nach jedem siegreichen Zweikampf mit Applaus gewürdigt und brachte Dortmund auf Kurs mit seinem Kopfballtor. Sprang dabei ungefähr zehn Meter hoch und wurde mit einem Kuss auf das frisch geschorene Haupt belohnt. Nur kurz vor dem Ende einmal unsicher.

4 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Neven Subotic

Borussia Dortmund v Shakhtar Donetsk - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

Neven Subotic: Leistete dem unter Beobachtung stehenden Nebenmann freundlichen Beistand in der Innenverteidigung und ließ sich ebenfalls nichts zu schulden kommen, wenn man davon absieht, dass er keine zehn Meter hoch sprang und kein wegweisendes Tor köpfte.

5 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Marcel Schmelzer

Borussia Dortmund - Schachtjor Donezk

Quelle: dpa

Marcel Schmelzer: Musste sich auf der linken Abwehrseite mit Alex Teixeira herumschlagen und kam zu Beginn mehrmals in Verlegenheit. Versetzte dem Dortmunder Publikum nach 20 Minuten einen Schrecken, als er eine Hereingabe riskant über das eigene Tor klärte. Wurde mit zunehmender Veranstaltungsdauer sicherer und fügt sich in der Gesamtbewertung in ein prächtig funktionierendes Dortmunder Ensemble.

6 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Sven Bender

158765635

Quelle: AFP

Sven Bender: Ist eindeutig nicht Sebastian Kehl, gegen dessen Einsatz sich Trainer Jürgen Klopp überraschenderweise entschieden hatte. Also durfte der noch nie als Unsicherheitsfaktor auffällig gewordene Bender sich im defensiven Mittelfeld versuchen. Machte sich als Stabilisator und Lückenfüller verdient. Glänzte mit natürlicher Erhabenheit und war eine Art gefühlter Kapitän in Abwesenheit des eigentlichen Spielführers. Blieb nach der Pause allerdings in der Kabine.

7 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Ilkay Gündogan

158765635

Quelle: AFP

Ilkay Gündogan: Ist im defensiven Mittelfeld eigentlich damit beauftragt, das Spiel nach hinten abzudichten und noch vorne anzuschieben. Fiel in der ersten Halbzeit aber deutlich häufiger als Abdichter auf und ließ sich manchmal sogar zwischen die Innenverteidiger zurückfallen. Kam seinem Anschieber-Auftrag nach einer guten Stunde nach, als er einen wuchtigen Torschuss abgab, den Andrej Pyatow nicht festhalten konnte. Darf sich also mit Schachtjors Tormann den Scorerpunkt für die Vorarbeit zum 3:0 teilen.

8 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Jakub Blaszczykowski

Borussia Dortmund's Blaszczykowski tackles Taison of Shakhtar Donetsk during their Champions League soccer match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Jakub Blaszczykowski: Langweilte sich anfangs auf seiner rechten Offensivseite, weil die Angriffe der Dortmunder vor allem über links inszeniert wurden. Schlich sich deshalb immer wieder in die Spielfeldmitte, um zumindest ab und an den Fahrtwind der Kollegen zu spüren. Kam nach und nach aber auch über rechts zu seinen Aktionen und versuchte sich kurz vor der Pause mit einem Torschuss aus der Distanz. Wurde nach einer Stunde für seine Geduld belohnt, als er nach Gündogans Schuss und Pyatows Fehlgriff ohne Mühe zum 3:0 traf. Erhielt bei seiner Auswechselung Applaus für eine starke Vorstellung. Hätte sich beinahe im Mittelkreis verneigt, bevor er das Feld verließ.

9 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Mario Götze

Borussia Dortmund's Mario Goetze celebrates his goal against Shakhtar Donetsk during their Champions League soccer match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Mario Götze: Ließ sich etwas hängen auf der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel: Saß dort gelangweilt wie ein Schuljunge, der sich vom Direktor die Hausordnung vorlesen lässt. Ließ sich im Spiel allerdings überhaupt nicht hängen sondern tat sich als Streber in den Fächern Gegnerverwirrung und Angriffsbeschleunigung hervor. Bereitete die erste Dortmunder Chance durch Robert Lewandowski mit einem Präzisionspass vor, traf noch vor der Pause zum 2:0 und hatte auch danach bei jedem Dortmunder Angriff seine Füße im Spiel.

10 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Marco Reus

Borussia Dortmund v Shakhtar Donetsk - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

Marco Reus: Langweilte sich ganz und gar nicht auf seiner linken Offensivseite, weil die Angriffe der Dortmunder zu Beginn eben über ihn liefen. Trat zwar weniger streberhaft auf als Götze, leistete aber ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Dortmunder Sieg, indem er zum Beispiel das 2:0 einleitete. Verpasste es kurz vor Schluss, sich nach einem Maradona-mäßigen Dribbling mit einem eigenen Treffer zu belohnen.

11 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Robert Lewandowski

Borussia Dortmund's Lewandowski dribbles the ball in front of Shakhtar Donetsk's Srna during their Champions League soccer match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Robert Lewandowski: Schoss am Wochenende gegen Hannover zwei Tore, obwohl er auf ungewohntem Posten im Mittelfeld zum Einsatz kam. Operierte gegen Donezk natürlich wieder als Sturmspitze, weshalb klar war, dass er mindestens drei bis fünf Tore schießen würde. Wurde dann aber von Schachtjors Torwart Pyatow und den rustikal arbeitenden Verteidigern der Gäste mit Erfolg am Toreschießen gehindert. Durfte sich immerhin einen Scorerpunkt gutschreiben lassen für seine Vorarbeit beim 2:0. Muss seine drei bis fünf Tore dann halt im Viertelfinale schießen.

12 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Sebastian Kehl

BVB Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Sebastian Kehl (li, Archivbild): Stand überraschenderweise nicht in der Startaufstellung, kam aber nach der Pause für Bender ins Spiel und übernahm von Torwart Weidenfeller die Kapitänsbinde. Wirkte wie Bender mit Ruhe und Übersicht. An natürlichen Autoritäten fehlt es den Dortmundern also nicht.

13 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Kevin Großkreutz

Borussia Dortmund - Hannover 96

Quelle: dpa

Kevin Großkreutz (li, Archivbild): Kam für Blaszczykowski ins Spiel ordnete sich im linken Mittelfeld ein. Hatte in der Bundesliga gegen Hannover als Rechtsverteidiger zwei Tore vorbereitet. Gegen Donezk hätte er mit einem kunstvollen Schlenzer beinahe noch das 4:0 erzielt.

14 / 14

Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Nuri Sahin

162505641

Quelle: AFP

Nuri Sahin (Archivbild): Wurde kurz vor Schluss eingewechselt, als das Spiel längst entschieden war. Hofft auf mehr Einsatzzeit im Viertelfinale.

© SZ.de/jbe
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: