Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Porsche schlägt Trabi

Sebastian Kehl zeigt im Herbst seiner Karriere, dass er für die Balance im Dortmunder Spiel enorm wichtig ist. Der quirlige Marco Reus macht noch mehr Vereine auf sich aufmerksam. Robert Lewandowski tändelt lange herum, ehe er eiskalt trifft. Der BVB in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Sankt Petersburg

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Hulk, Roman Weidenfeller

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Roman Weidenfeller

Sebastian Kehl zeigt im Herbst seiner Karriere, dass er für die Balance im Dortmunder Spiel enorm wichtig ist. Der quirlige Marco Reus macht noch mehr Vereine auf sich aufmerksam. Robert Lewandowski allerdings tändelt lange herum, ehe er eiskalt trifft. Der BVB beim 4:2 in Sankt Petersburg in der Einzelkritik.

Roman Weidenfeller: Dortmunds Torhüter fällt in letzter Zeit mit jugendlicher Kurzhaarfrisur auf, was nicht verhindern konnte, dass gegen den HSV ein Freistoß aus über 40 Metern hinter dem Routinier einschlug. In Sankt Petersburg blieb ihm ein solch traumatisches Erlebnis erspart. Weidenfeller bekam gegen einen durch und durch harmlosen Gegner eine Halbzeit lang kaum etwas zu tun und musste mit gymnastischen Übungen gegen die russische Kälte ankämpfen. Nach dem Seitenwechsel war vor seinem Kasten dann wesentlich mehr los, bei den beiden Gegentoren war Weidenfeller allerdings machtlos.

Lukasz Piszczek, Oleg Shatov

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Lukasz Piszczek

Lukasz Piszczek: Nach langer Verletzungspause nähert sich der Pole immer mehr der Form, die ihn zu einem der besten Rechtsverteidiger auf dem Kontinent werden ließ. Laufstark, immer nah am Gegner und in der Vorwärtsbewegung immer mit dem Blick für den freien Mann. Bereitete das 3:1 von Lewandowski toll vor.

Manuel Friedrich, Jose Rondon

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Manuel Friedrich

Manuel Friedrich: Nach der Klatsche in Hamburg hatte der Verteidiger verkündet, jeder BVB-Profi müsse seine Leistung kritisch hinterfragen und vor der eigenen Tür kehren. Friedrichs Besen scheint bestens zu funktionieren, denn im Gegensatz zur ganz schwachen Vorstellung beim HSV hielt der Aushilfs-Manndecker seinen Bereich dieses Mal sauber.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Sokratis

Sokratis: Unerschrocken, kampfstark, opferbereit - der Spieler sei ein "echter Krieger", hat Jürgen Klopp neulich über Sokratis gesagt. In Sankt Petersburg marschierte der Grieche mal wieder mutig voran und wird seinen Trainer erneut erfreut haben. Neven Subotic und Mats Hummels fallen aus, aber das ist nicht weiter tragisch, so lange Sokratis hinten für Ordnung sorgt.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Marcel Schmelzer

Marcel Schmelzer: Nach der Winterpause wirkt der Nationalspieler des öfteren indisponiert, in Sankt Petersburg hatte er es jedoch leicht, sich zu bewähren. Auf der linken Dortmunder Seite war so wenig Verkehr wie auf der A 1 an einem autofreien Sonntag. Schmelzer hätte das Entgegenkommen für viele Ausflüge in die gegnerische Hälfte nutzen können, das tat er jedoch nicht.

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Quelle: AFP

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Nuri Sahin

Nuri Sahin: "Diese Niederlage haut uns nicht um", hatte Nuri Sahin nach dem peinlichen Auftritt des BVB in Hamburg verkündet. In Sankt Petersburg werde man eine andere Borussia erleben. Nuri Sahin tat viel, um dieses Versprechen in die Tat umzusetzen. Sahin dirigierte viel, ordnete vor der Abwehr die Reihen und schaltete sich auch ins Angriffsspiel ein. Mit solch einem Strategen kann man viel erreichen.

FC Zenit St. Petersburg vs Borussia Dortmund

Quelle: dpa

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Sebastian Kehl

Sebastian Kehl: Dortmunds Oldie wird sich demnächst wieder regelmäßig auf dem Rasen zeigen dürfen, weil Sven Bender mit einer tückischen Schambeinentzündung wochenlang ausfällt. Kehl zeigt im Herbst seiner Karriere, dass er für die Balance im Dortmunder Spiel immer noch wichtig ist. Der Kapitän führte viele Zweikämpfe, auch wenn nicht jeder Pass ankam, überzeugte er durch seine Präsenz.

FC Zenit St. Petersburg vs Borussia Dortmund

Quelle: dpa

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Marco Reus

Marco Reus: Wo ist der quirlige Offensivmann virtuell in den vergangenen Monaten nicht schon überall gelandet: Manchester City und United sowie Arsenal waren dabei, Bayern sowieso, zuletzt wurde ein virulentes Interesse aus Barcelona kolportiert. Noch spielt Marco Reus allerdings in Dortmund. Und wie! Reus war gegen Zenit ein ständiger Unruheherd, vom Gegner dank seiner Schnelligkeit nicht in den Griff zu bekommen und erzielte durch einen trockenen Schuss ins kurze Eck das frühe 2:0. Spielt er weiter so stark, werden sich schon bald die nächsten Interessenten melden.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Yuri Kochetkov/Getty

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Henrich Mchitarjan

Henrich Mchitarjan: Zuletzt hatte der teuerste Transfer der BVB-Geschichte über sich selbst gesagt, er müsse mehr zeigen als das, was er in seinem ersten halben Jahr bei der Borussia angeboten habe. In Sankt Petersburg begann er, die vielen Millionen zurückzuzahlen, die Dortmund in ihn investiert hat. Mchitarjan besorgte die Führung, bereitete das zweite Tor vor und war auch sonst sehr auffällig.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz: Mit seinem späten Tor in Marseille hatte Dortmunds Allzweckwaffe dafür gesorgt, dass der BVB in der Champions League weiter mitkicken darf. Seit diesem Treffer lieben sie ihren Kevin in Dortmund noch inniger, als sie dies sowieso schon tun. In Sankt Petersburg kam Großkreutz im linken Mittelfeld zum Einsatz und beackerte sein Terrain solide - ohne besonders aufzufallen. Vielleicht behält er sich seinen nächsten Treffer ja für einen Moment vor, in dem es mal wieder richtig wichtig ist.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Alex Grimm/Getty

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Robert Lewandowski

Robert Lewandowski: Der Pole hatte sich vor drei Tagen in Hamburg indisponiert auswechseln lassen und nannte als Grund für seine Unpässlichkeit eine schwere Erkältung. In Sankt Petersburg meldete er sich wieder spielfähig, agierte allerdings oftmals zu verspielt. So wie in der 19. Minute, als Lewandowski in guter Schussposition herumtändelte, anstatt den Abschluss zu suchen. Das kann ich doch wesentlich besser, sagte sich der Torjäger offenbar - und agierte bei seinen beiden Treffern eiskalt.

Borussia Dortmund vs FC Zenit - Training

Quelle: dpa

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Pierre-Emerick Aubameyang (im Bild): Der Stürmer aus Gabun kam 20 Minuten vor Spielende für den entkräfteten Mchitarjan und durfte gleich jubelnd zu Lewandowski laufen, weil der zum 4:2 getroffen hatte. Sonst fielen sein Haarschnitt und die ebenso extravaganten grünen Fußballschuhe auf. Und mal wieder das Tempo von Aubameyang, der an seinem Gegenspieler Timoschtschuk vorbeirauschte wie ein Porsche an einem Trabi. Der Ukrainer hinderte den Springer mit beiden Armen am weiterrennen und sah dafür die gelbe Karte.

Jonas Hofmann: Durfte sich 85 Minuten auf dem Kunstrasen neben der Seitenlinie warmlaufen und dann noch für fünf Minuten auf die richtige Wiese. Zwei Ballkontakte und einige Sprints, dann war Hofmanns kurze Nachtschicht auch schon wieder vorbei.

Erik Durm: Wurde in der 90. Minute noch eingewechselt und durfte zwei, drei Augenblicke mitkicken, bis Schiedsrichter William Collum aus Schottland abpfiff und Durm ins Warme durfte.

FC Zenit v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round of 16

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Jubelnde Dortmunder nach Spielende im Petersburger Petrowsky-Stadion

© SZ.de/jbe
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