Bob-Weltmeisterschaft:Rekord und Stürze

Bob-Weltmeisterschaft: In einer anderen Liga: Francesco Friedrich und Thorsten Margis im Ziel in Altenberg.

In einer anderen Liga: Francesco Friedrich und Thorsten Margis im Ziel in Altenberg.

(Foto: Jens Meyer/AP)

Sechs WM-Titel im Zweierbob in Serie: Francesco Friedrich überflügelt die 60 Jahre alte Bestmarke des Italieners Eugenio Monti. Überschattet wird das erste WM-Wochenende in Altenberg von zahlreichen Stürzen im Frauenrennen.

Altenberg - Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich hat bei der WM in Altenberg Zweier-Gold gewonnen und Sportgeschichte geschrieben. Der Sachse holte zum sechsten Mal nacheinander den Titel im kleinen Schlitten, die bisherige rund 60 Jahre alte Bestmarke von fünf Erfolgen stammte von Eugenio Monti (Italien). Hinter Friedrich fuhr Johannes Lochner (Stuttgart) auf Rang zwei, Dritter wurde Oskars Kibermanis aus Lettland.

Schon am Tag zuvor hatte die 22-jährige Junioren-Weltmeisterin Kim Kalicki den deutschen Bob-Frauen die WM-Bilanz gerettet. Kalicki, als Nachrückerin nominiert, holte bei ihrer ersten Erwachsenen-WM Silber hinter der zweimaligen Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada. "Das fühlt sich toll an, aber realisieren kann ich es noch nicht", sagte Kalicki, die vor der WM lediglich zweimal im Weltcup gestartet war. Nach vier Läufen fehlten ihr auf Gold nur 0,37 Sekunden. Dritte wurde die Kanadierin Christine de Bruin, die im letzten Lauf noch Mariama Jamanka überholt hatte. Die deutsche Olympiasiegerin, die schon die gesamte Saison über Höhen und Tiefen erlebte, verpasste die Medaillenränge durch einen Missgriff beim Lenken. "Es kann nicht jedes Jahr aufwärts gehen, damit müssen wir rechnen", sagte Jamanka.

Die ersten Läufe der Frauen am Freitag waren von zahlreichen Stürzen geprägt, umgekippt war auch die deutsche Podestkandidatin Laura Nolte und ihre Anschieberin Kira Lipperheide, die kopfüber ins Ziel schlitterten. Wie alle anderen Fahrerinnen zogen sie sich indes keine erheblichen Verletzungen zu. Auch das Duo aus Rumänien und die Italienerinnen Tania Vicenzino und Lucrezia Tavella wurden nach ihrem Sturz für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Sturzserie hatte vor allem mit dem engen Kurvenkurs in Altenberg zu tun, der unerfahrene Athletinnen schnell überfordert. Kommen sie aus dem Rhythmus und verfehlen die Ausfahrt der Steilkurve, fällt der Schlitten zwangsläufig auf die Seite. Stimmen, die den Eisausbau kritisieren, widersprach Eismeister Ralf Mende: "Es waren Fahrfehler der Pilotinnen, es ist eine Rennsportart, da passieren Fehler." SZ, dpa, sid

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