Bob:Trauer um Holcomb

Der Bob-Olympiasieger aus Amerika wird tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Dabei schien er den tiefsten Punkt seines Lebens längst hinter sich zu haben.

Von Volker Kreisl

Man glaubte, Steven Holcomb, 37, habe den tiefsten Punkt seines Lebens längst hinter sich, umso schwerer fassbar ist sein Tod für die Sportwelt. Der Bob-Olympiasieger von 2010 wurde am Samstag in seinem Hotelzimmer aufgefunden, die Todesursache ist ungeklärt. Sein Team und die Bob-Szene ist bestürzt. "Die Bob-Welt verliert mit Holcy einen herausragenden Sportler und tollen Menschen", sagte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Bob-Verbandes. Holcomb hatte sich zuletzt in guter Form gezeigt, mit Sponsoren verhandelt und kürzlich die Olympiabahn in Pyeongchang für das nächste große Ziel 2018 besichtigt. Seine Krankheiten, das seltene Augenleiden Keratokonus und eine Depression 2007 mit einem Suizidversuch schien er überwunden zu haben. All dies arbeitete er in einem Buch auf - auch den fatalen Entschluss, sein Leiden aus Angst vor einem Rausschmiss zu verheimlichen. Holcomb wirkte nun gefestigt, nicht wie einer, der sich versteckt. Das Rätsel seines plötzlichen Todes soll schnellstmöglich eine Autopsie klären.

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