Bob:Friedrich siegt auch in Sigulda

Nachdem der Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF am Samstag das für März 2021 geplante Weltcup-Finale auf der neuen Olympia-Bahn in Peking abgesagt hat, wird es knifflig für Francesco Friedrich, den Doppel-Olympiasieger von 2018. Der als Perfektionist geltende Friedrich hofft nun auf einen neuen High-Tech-Simulator, wie ihn der deutsche Verbandssponsor BMW bereits im Automobilsport einsetzt - allerdings mit den im Bob-Chassis üblichen Lenkseilen anstatt eines Lenkrads. "Wenn wir so etwas umsetzen, könnte man neue Bahnen viel schneller lernen", sagt Friedrich mit Blick auf das Yanqing Sliding Center nahe der Chinesischen Mauer. Wegen der Verschiebung der internationalen Trainingswoche und der Absage des Weltcups kann Friedrich frühestens Anfang Oktober 2021 erstmals die neue Bahn testen. Der WM-Zweite Johannes Lochner erklärte: "Wir haben in Peking vielleicht nur 30 oder 40 Fahrten. Mit dem Simulator haben wir die Möglichkeit, die Bahn den ganzen Sommer zu fahren und uns Kurvenlängen, Lenkpunkte und das Gefühl für Ein- und Ausfahrten anzueignen."

Ansonsten läuft der vorolympische Winter für Friedrich, 30, bestens an. Am Samstag fuhr er in Sigulda mit Thorsten Margis, seinem Olympia-Anschieber von 2018, einen Bahnrekord (49,31 Sekunden) und holte sich den dritten Sieg im dritten Zweierbob-Rennen dieses Winters. Tags darauf verbesserte er mit Alexander Schüller im Rücken die Bestzeit auf 49,19 und ließ Saisonsieg Nummer vier folgen.

© SZ vom 30.11.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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