Bildstrecke:Wo bitte geht's nach Peking?

Gezielte Sticheleien, chinesische Deutsche und Bodenturnen für Pferde - die meisten Olympia-Kandidaten haben die Qualifikation für die Spiele noch vor sich.

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Die Olympischen Sommerspiele 2008 haben längst begonnen, denn die Qualifikation für das Weltsportereignis ist eindeutig Teil des Festes. Für manchen Olympiabewerber ist sie eine Routine-Übung, für andere eine seltene Kraftanstrengung, bei welcher der Traum von der Reise nach China leicht sein vorzeitiges Ende findet. Aber die Wege nach Peking sind verschwommen, in mehr als hundert Teildisziplinen müssen die Verbände den Zugang zu den begehrten 10.708 Startplätzen organisieren. Das Prinzip ist dabei oft das gleiche, mancher Modus ähnelt sich, aber im Detail sind die Unterschiede beträchtlich. Und der Wettbewerb lässt kaum Fehler zu.

Badminton: Chinesischer Nationalsport mit chinesischen Favoriten und chinesischen Deutschen. Wobei die chinesische Deutsche Huaiwen Xu als Siebte der Weltrangliste schon vor dem Ende des Qualifikationszeitraums im Mai so gut wie vorgemerkt ist. Die nichtchinesische Deutsche Juliane Schenk kämpft noch um einen Platz unter den ersten 16, der einen zweiten deutschen Quotenplatz bedeutete - und ihre persönliche Teilnahme. Die Weltrangliste ist die wichtigste Referenz im B.: Björn Joppien und Marc Zwiebler müssen um Platz 20 liegen, der Bessere gewinnt die Reise. Auch Mixed- und Doppelpaare arbeiten noch daran, die Vorgabe zu erfüllen: mindestens Weltranglisten-13. zu sein.

Baseball: Amerikanischer Nationalsport auf olympischer Abschussliste. 2012 in London steht er nicht mehr im Programm. Konsequenterweise haben sich die Deutschen nicht qualifiziert.

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Basketball: Weiterer amerikanischer Nationalsport. Nicht auf der Abschussliste. Zuletzt war ein deutsches Team 1992 bei Olympia vertreten, unter Mithilfe des NBA-Profis Detlef Schrempf. Auch diesmal hofft der Verband auf einen NBA-Profi: Dirk Nowitzki. Bei der EM wurde das Nationalteam mit Nowitzki Fünfter, was genügte, um beim vorolympischen Qualifikationsturnier mitmachen zu dürfen. Vom 14. bis 20. Juli treffen in Athen zwölf Teams aus aller Welt aufeinander, nur drei davon dürfen nach Peking. Die NBA-Playoffs enden Mitte Juni, je weiter Nowitzki dort mit den Dallas Mavericks kommt, desto stressiger wird sein nächster Sommer. Die deutschen Frauen haben es ruhiger: Sie haben sich nicht einmal für die Vorqualifikation qualifiziert.

Bogenschießen: Keine deutsche Stärke. Der Deutsche Schützenbund bekam bei der jüngsten WM in Leipzig nur einen Quotenplatz für Olympia ab, erkämpft durch den Braunschweiger Jens Pieper. Um den Erfolg selbst nutzen zu dürfen, muss Pieper dieses Jahr eine interne Ausscheidung als Bester überstehen.

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Boxen: In Deutschland populäre Samstagnacht-Unterhaltung. Doch olympisch ist die Qualifikationsphase für den Deutschen Boxsport-Verband schlecht wie nie verlaufen: Nur zwei Sportler kamen bei der WM in Chicago unter die ersten Acht und damit auch zu Olympia: Jack Culcay-Keth (Weltergewicht) und Konstantin Buga (Mittelgewicht). Wer sonst noch nach Peking will, kann das über eine Finalteilnahme beim Turnier im Februar in Pescara schaffen. Wer es dort nicht schafft, kann das beim Turnier im April in Athen korrigieren. Wer es dort nicht schafft, hat im Sommer frei.

Dressur: Bodenturnen für Pferde, die einzigen vierbeinigen Olympioniken. Die deutschen Olympiareiter werden in Sichtungen ausgesucht. Praktisch daran: Sichtungen verpflichten zu gar nichts. Tatsächlich werden am Ende wieder jene Reiter starten, deren Pferde gesund und auch sonst nicht unangenehm aufgefallen sind, etwa durch wiederholtes Verweigern. In der D. gibt es diesmal nur drei Startplätze, ein vierter Reiter darf als Ersatz mitfahren. Weltmeisterin Isabell Werth hat mit Satchmo oder Warum Nicht ihren Startplatz so gut wie sicher.

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Fechten: Artistische Stichelei, bei der die Olympiateilnahme hiesiger Athleten nie ein Problem war. Doch nun setzt die Beschränkung auf vier Teamwettbewerbe und die Förderung nicht-europäischer Fechter den Deutschen zu. Europa darf maximal fünf von acht Mannschaften stellen. Für die Waffen ohne Teamwettbewerb (diesmal Frauendegen und Männerflorett) wurden ähnliche Grenzen eingeführt: Von 24 Startplätzen erhält Europa maximal 14, jedes Land höchstens zwei. Die genaue Zulassung erfolgt durch eine Drei-Schritte-Rechnung anhand der Weltrangliste vom 31. März. Nach heutigem Stand wären nur eine deutsche Mannschaft (Frauenflorett) und insgesamt neun Fechter dabei. Sicher kann sich vor den letzten Weltcups Ende März keiner sein, nicht mal die Weltmeister Peter Joppich und Britta Heidemann. Spannend bleibt es bis zum dritten Schritt, dem kontinentalen Ausscheidungsturnier am 19. April.

Fußball: Der Deutschen liebstes Kind, doch olympiatechnisch bei den Männern ein Reinfall. Die U21, verantwortlich für den Spiele-F., scheiterte im Oktober 2006 in der EM-Qualifikation vorzeitzig an England - und damit auch beim Versuch, in Peking dabei zu sein. Pikante Note: Bundestrainer Joachim Löw hatte den U21-Primus Pjotr Trochowski zum A-Nationalteam abgezogen. Ob es mit ihm besser gelaufen wäre? Vorbildlich hingegen die Frauen: Als Weltmeisterinnen peilen sie Olympia-Gold an.

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Gewichtheben: Absatzmarkt für Steroid-Händler. Trotzdem will der Bund Deutscher Gewichtheber die vier Quotenplätze besetzen, die seine Athleten ihm bei vergangenen Weltmeisterschaften erkämpft haben. Nominiert wird nach der Weltrangliste. Wobei ein Starter wohl schon vorgemerkt ist: Schwergewichtler Matthias Steiner gilt als Medaillenkandidat. Gelernter Installateur, zuckerkrank - und ein Import aus Österreich. Seit 2.Januar ist Steiner offiziell Deutscher.

Handball: Spielsportart für Schnauzbartträger, weshalb Heiner Brands Männer als Weltmeister automatisch dabei sind. Die deutschen Frauen, ohne Schnauzbart auf dem Parkett, tun sich da schwerer: Vom 28. bis 30. März haben sie bei einem Quali-Turnier in Leipzig noch eine theoretische Chance.

Hockey: Deutsches Erfolgsspiel mit Haken. Das Männer-Team, aktueller Weltmeister und Champions-Trophy-Gewinner, hat bei der jüngsten EM zum falschen Zeitpunkt verloren und muss nun beim Qualifikationsturnier im April in Kakamigahara/Japan nachsitzen. Dort hilft nur der Turniersieg nach Peking. Vorbildlich hier wieder die Frauen: Olympia-Gold 2004, EM-Titel 2007, und deshalb nun auch Olympia-Start 2008.

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Judo: Heißt sanfter Weg und ist wohl ein Ausdruck japanischer Ironie. Denn eine Streicheleinheit ist ein J.-Kampf so wenig wie der Weg nach Peking. Die Deutschen krachten bei der WM in Rio schmerzhaft auf die Matte, besonders Olympiasiegerin Yvonne Bönisch als Siebte. Fazit: nur zwei Quotenplätze durch Sandra Köppen-Zuckschwerdt (Schwergewicht) und Anna von Harnier (bis 63 Kilo). Für den Rest folgt eine zehrende Tour um Punkte in der europäischen Rangliste: Die ersten fünf Frauen und die ersten neun Männer dürfen pro Gewichtsklasse nach Peking. Turniere gibt es in Sofia, Tiflis, Paris, Budapest, Leonding, Hamburg, Warschau, Prag, Lissabon, Rom, Moskau, Braunschweig, Bukarest, Madrid. Guten Flug!

Kanu, Rennsport: Deutsche Erfolgssparte (18 Medaillen bei der WM 2007 in Duisburg). Allerdings ist der Qualifikationsmodus so kompliziert, dass Sportdirektor Jens Kahl vom Deutschen K.-Verband erstmal fragt: "Haben Sie 'ne Stunde Zeit?" Natürlich nicht, also in aller Kürze: Noch hat kein Paddler den Olympiaplatz sicher, auch wenn er daran beteiligt war, dass der DKV die meisten der sogenannten Boots- und Athletenquotenplätze für Peking erreicht hat. Sie müssen sich über eine nationale Ausscheidung empfehlen, ehe es bei den Weltcups in Szeged und Duisburg um weitere Quotenplätze und Leistungsnachweise geht. Richtig? "So im Groben", sagt Kahl.

Kanu, Slalom: Kleine, einträgliche Randsportart. Wobei gerade die Deutschen zuletzt geflucht haben. Jede Nation darf nämlich nur noch je einen statt zwei Starter in den vier Disziplinen Kajak, Einer-Canadier, Zweier-Canadier und Frauen-Kajak aufbieten. Das bedeutet einen heftigen internen Konkurrenzkampf. Der entbrennt im Frühjahr bei je zwei Sichtungswettkämpfen in Augsburg und Markkleeberg. Jeder Bewerber hat einen Streichwert, wer am Ende die Rangliste anführt, darf die traditionelle deutsche Medaillenchance im bewegten Wasser wahrnehmen. So einfach - und doch so schwer.

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Kunstturnen: Kraftraubende, gerade von Fabian Hambüchen in Besitz genommene Körperprüfung. Über die Zulassung zu Olympia entschied der Platz in der WM-Vorrunde. Die deutschen Männer lösten die Aufgabe souverän. Überraschend war, dass sich auch die Frauen erstmals seit 1996 wieder qualifizierten.

Langstreckenschwimmen: Erstmals olympisch, sehr anstrengend, von den Beteiligten oft als Unterwasserkampfsport interpretiert. Außerdem ein begriffliches Problem: Wer mitreden will, muss von "Freiwasserschwimmen" reden. In Peking schwimmen Männer und Frauen je 10 km, Voraussetzung ist eine Top-Ten-Platzierung bei der WM in Sevilla (3. bis 8. Mai). Die deutschen Aspiranten haben auch in Peking Medaillenchancen, die Aussichtsreichsten: Christian Hein, Thomas Lurz, Britta Kamrau-Corestein, Angela Maurer. Merke: Dies ist ausdrücklich kein Teamsport. Die zwei Damen haben sich schon des Öfteren im Endspurt gegenseitig um Siegchancen gebracht.

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Leichtathletik: Olympische Kernsportart mit Dopingproblem, in der die Deutschen 2009 eine Heim-WM ausrichten. In der L. wird es dieses Jahr wieder die Diskussion um die sogenannten Normen geben, die Mindestleistungen, welche der Deutsche L.-Verband in den vorolympischen Monaten von seinen Anwärtern in den meisten der 46 Disziplinen mindestens zwei Mal sehen will. Sind die Normen zu hoch? Kann man sie ungedopt erreichen? Nach der Debatte folgt dann doch eine Nominierung von 60 bis 70 Sportlern, bei der Meister und Europacup-Gewinner bevorzugt werden und auch der ein oder andere Härtefall bedacht wird. Wobei die Normen wegen des Anspruchs ,,Endkampfchance'' teilweise wirklich sehr hoch sind. Wohl denen, die schon qualifiziert sind: die Marathonläuferinnen Irina Mikitenko, Sabrina Mockenhaupt und Melanie Kraus.

Moderner Fünfkampf: Rätselhafte Vielseitigkeitsprüfung (Was bitte ist an Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen modern?) Deshalb hat auch kaum einer mitgekriegt, dass der Deutsche Verband für M. schon eine Lichtgestalt hat: Lena Schöneborn aus Bonn hat sich als EM-Vierte und WM-Zweite sogar doppelt qualifiziert. Effektiv ist das aber nicht, weil eine doppelte Qualifikation keinen zusätzlichen Platz für die Nation bedeutet. Je zwei Plätze stehen jedem Verband für Männer und Frauen zu, wer die Qualifikation über die nächste WM im Juni in Budapest nicht schafft, braucht einen entsprechenden Platz in der Weltrangliste. Immerhin: Der ehemalige Weltmeister Erik Walther und Kollege Steffen Gebhardt stehen dort so gut, dass sie guter Dinge sind.

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Radfahren: Pauschal gesagt das olympische Schmuddelkind. Differenzierter gesagt eine komplizierte Sache: Bei den Bahnfahrern haben die Deutschen zuletzt mies abgeschnitten, vor allem der einst stolze Vierer - momentan ist sowohl in der Mannschaftsverfolgung als auch im Einer eine Qualifikation fraglich. Hier droht dem Bund Deutscher R. die erste kleine Katastrophe. Entscheidend sind die letzten Weltcups im Januar (Los Angeles) und Februar (Kopenhagen) sowie die WM im März (Manchester). Bei den Frauen sieht es noch schlechter aus - eine Starterin in Sprint und/oder Ausdauer wäre überraschend. Mountainbiker und erstmals auch BMX-Fahrer fällen ihre Entscheidung im Frühsommer. Und die Straßenfahrer? Tja, dort gibt es keine wirklichen Kriterien. Fünf Männer und drei Frauen dürfen nach Peking. Dabei zählt: Wer ist noch motiviert? Wer ist wieder fit nach der Tour de France? Und: Wer ist nicht in einer Dopingkontrolle hängen geblieben? Sicher scheint nur: BDR-Chef Scharping, wegen seiner unzureichenden Dopingaufklärung stark kritisiert, ist bestimmt in Peking.

Rhythmische Sportgymnastik: Zu Unrecht oft belächelte Gattung des Turnens. In Peking ohne deutsche Starter.

Ringen: Übung der Sorte Vollkontakt in der aus deutscher Sicht den Athleten Konstantin Schneider, David Bichinaschwili und Stefan Kehrer besondere Ehre gebührt. Bei der WM 2007 in Baku haben sie die einzigen deutschen Quotenplätze für Peking erkämpft. Ihnen selbst bringt das wenig. Jeder fängt 2008 bei null an, muss bei den deutschen Meisterschaften mindestens Dritter, bei der EM mindestens Siebter und bei einem Grand-Prix-Turnier "im Finalbereich" (Sportdirektor Detlef Schmengler) gewesen sein. An weitere Quotenplätze kommt man in den elf olympischen Disziplinen als bester Europäer der EM Ende März in Tampere bzw. bei zwei weiteren Turnieren mit Rängen unter den ersten Drei (Männer) oder Zwei (Frauen).

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Rudern: Beliebtes Bötchenfahren ohne Außenbordmotor. Die meisten Startplätze sind bereits bei der WM 2007 vergeben worden. Die Deutschen konnten sich in allen bis auf zwei Klassen qualifizieren. Für den Einer der Frauen und den Vierer ohne Steuermann der Männer gibt es noch eine Chance: Im Juni werden auf einer Qualifikationsregatta in Posen (Polen) die letzten Boote ausgerudert und die letzten Ruderer ausgebootet.

Schießen: Nicht ganz lärmneutral. Aber die Deutschen sind traditionell gut dabei: 19 Quotenplätze haben sie. Namentlich vergeben ist noch keiner, es gibt nur einige Spitzenschützen, die durch ihre Leistungen 2007 im so genannten Top-Team für Peking stehen. Die müssen ihren Status 2008 bei EM und Weltcups bestätigen. Grundsätzlich muss jeder durch irgendeine Qualifikation. In der Rangliste der kompliziertesten Qualifikationsmodi steht das S. ähnlich gut da wie der -> Kanu, Rennsport.

Schwimmen: Fortbewegungsart im Wasser, im olympischen Becken seit 1992 ein Franziska-van-Almsick-Sport. Die Berlinerin hielt Deutschland seit den Spielen in Barcelona mit ihrem - letztlich vergeblichen - Versuch in Atem, Gold zu gewinnen. Sie ist 2004 zurückgetreten, und das Team hat Mühe, das Aufmerksamkeitsloch zuzuschwimmen. Der Verband rechnet mit einem 25-köpfigen Aufgebot, das wohl Weltrekordlerin Britta Steffen anführen wird. Einzige Gelegenheit, sich zu qualifizieren, sind die deutschen Meisterschaften in Berlin (18. bis 23. April). Als Norm gilt die Zeit, die die Achtplatzierten der WM 2007 in Melbourne schwammen.

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Segeln: Als Segler nach Peking zu kommen, ist kompliziert. Grob gesagt geht es so: Die Segler müssen eine der folgenden Normen erfüllt haben: Platz 1 bis 5 bei der EM, Platz 1 bis 10 bei der WM oder Platz 1 bis 5 bei einer Testregatta in Qingdao. Zusätzlich ist bei den Regatten in Hyères oder der Palma Week einmal ein Platz unter den ersten sechs erforderlich - letzteres entfällt, wenn zwei der drei erstgenannten Kriterien erfüllt sind. Puh! Sie wollen noch mehr wissen? Erfüllen mehr als ein deutscher Segler oder mehr als eine deutsche Mannschaft einer Klasse bis zum 15. März 2008 die Kriterien, findet eine Ausscheidung statt, die entweder die Princess Sofia Regatta auf Palma oder die Semaine Olympic in Hyères ist. Wenn nicht, kann es Ausnahmen geben. Gut, dass Segeln olympisch ist!

Springreiten: Hürdenlauf für Pferde. Die Grundlagen der Qualifikation ähneln der -> Dressur. Bei den Deutschen gesetzt ist Europameisterin Meredith Michaels-Beerbaum mit Shutterfly. Fast sicher ist, dass Marcus Ehning keine Chance hat. Schuld ist sein Pferd. Küchengirl hat durch zahlreiche Arbeitsniederlegungen die Olympia-Nominierung verpatzt.

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Synchronschwimmen: Schwimmen mit Nasenklammer, trotzdem sehr ästhetisch und mit Blick auf Peking aus deutscher Sicht sehr einfach zu erklären: Mangels Klasse wird niemand starten.

Taekwondo: Koreanische Erfindung, trotzdem ist schon ein Deutscher für die Spiele qualifiziert: Levent Tuncat aus Laar (bis 58 Kilo). Drei Plätze - einen bei den Männern, zwei bei den Frauen - wären theoretisch noch möglich für seinen Verband, aber die wollen erst erkämpft sein, und zwar am 26./27. Januar beim europäischen Ausscheidungsturnier in Istanbul. Ein Platz unter den ersten drei bedeutet die Qualifikation.

Tennis: Alles andere als eine olympische Kernsportart, sondern vom damaligen IOC-Präsidenten Samaranch 1988 nach 64-jähriger Pause wieder ins Olympiaprogramm geholt, um seine Amateure mit telegenen Profis zu umgeben. Steffi Graf vergoldete ihren Grand Slam mit dem Olympiasieg in Seoul 1988, Boris Becker und Michael Stich vereinigten sich 1992 in Barcelona zu einem siegreichen Doppel. Auch die aktuelle deutsche Generation schätzt den Reiz Olympias. Das Doppel Kiefer/Schüttler scheiterte unter Tränen im Finale 2004, Tommy Haas unterlag 2000 in Sydney erst im Endspiel dem Russen Kafelnikow. Ob er noch einen Anlauf nimmt? Die Qualifikationsanforderungen werden erst demnächst von den beteiligten Verbänden geklärt.

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Tischtennis: Weiterer Beweis für chinesisches Rückschlage-Talent. Von den vielen einheimischen Weltklasseathleten dürfen in Peking aber nur drei pro Ge-schlecht starten. Das macht Olympia leichter als eine WM, hebt die Medaillenchancen der Nicht-Chinesen aber kaum. Die besten Aussichten hat noch der Deutsche Timo Boll. Entscheidend für die Direktqualifikation ist die Januar-Weltrangliste. Boll als Fünfter ist ebenso dabei wie Dimitrij Ovtcharov (22.). Bei den Frauen ist die Deutsch-Chinesin Wu Jiaduo qualifiziert - und ganz knapp auch Elke Wosik. Christian Süß oder Bastian Steger werden bei zwei Qualifikationsturnieren eine Chance bekommen.

Trampolinturnen: Kunstflugshow, in der die Deutschen, jawohl, Olympiasiegerin sind. Und zwar in Person der gebürtigen Georgierin Anna Dogonadze, 34. Fünfte war sie bei der WM in Quebec, was einen deutschen Startplatz bedeutet. Sogleich entschied Bundestrainer Michael Kuhn: Anna Dogonadze behält ihn auf jeden Fall selbst, mangels nationaler Konkurrenz. Bei den Männern hat wohl Henrik Stehlik beste Chancen.

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Triathlon: Ausdauerdreikampf unter reger deutscher Beteiligung. Die Deutsche T.-Union ist nach aktuellem Stand einer von nur fünf Nationalverbänden, die je drei Starter bei Männern und Frauen nach Peking schicken dürfen. Grundlage ist die Qualifikationsrangliste, die seit 1. Juni 2006 geöffnet ist und am 6./7. Juni bei der WM 2008 in Vancouver ihren Abschluss findet. Fest notiert hat die DTU nach bisherigen Eindrücken aus WM und Weltcups Riccarda Lisk, Anja Dittmer, Jan Frodeno - und Daniel Unger. Der ist immerhin Weltmeister.

Vielseitigkeitsreiten: Vereint Bodenturnen mit Hürden- und Crosslauf für Pferde. Die Grundlagen der Qualifikation ähneln der -> Dressur und dem -> Springreiten. Neun deutsche Reiter bewerben sich um fünf Plätze, darunter das siegreiche WM-Team von Aachen 2006. Aber wer bei den Reiterspielen in Hongkong zur Revanche für das unglücklich verlorene Gold 2004 antreten darf, werden hier weniger die Selektoren als am Ende die Tierärzte entscheiden.

Volleyball: Bekannt aus dem Schulsport, aber als Leistungsspiel in der deutschen Öffentlichkeit unterrepräsentiert. Vielleicht ändert dieser Januar etwas daran, in dem die Nationalteams ihre Qualifikationsturniere für Peking spielen. Die Frauen ab 15. Januar in Halle/Westfalen, die Männer ab 7. Januar in Izmir/Türkei. Die Frauen brächte nur ein Turniersieg nach Peking. Die Männer haben es besser. Sollten sie scheitern, dürften sie auch als Sieger des Turniers in Düsseldorf (23. bis 25 Mai) nach Peking.

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Wasserball: Ein Name, ein Programm - Hagen Stamm. Zitat: "W. ist keine Verschlechterung des Schwimmstils, sondern eine Verbesserung des Charakters." Die W.-Legende aus Spandau bestritt 323 Länderspiele, warf 750 Tore und wurde Olympia-Dritter 1984. Das würde der knorrige Bundestrainer gerne auch in Peking erreichen. Der Weg führt über ein Turnier in Oradeja/Rumänien (1. bis 9. März), bei dem sich die besten Drei qualifizieren. Unstatthaft ist die heimliche Hoffnung, ein afrikanischer Qualifikant könnte aus Kostengründen auf Olympia verzichten - dann genügte Rang vier. Wobei: So unstatthaft ist die Hoffnung vielleicht nicht, denn im Fall eines Scheiterns will Stamm zurücktreten. Das Frauenteam kämpft von 17. bis 24. Februar in Imperia/Italien um die Peking-Reise.

Wasserspringen: Telegene Flugsportart mit schwieriger Landung, bei der sich TV-Athlet Stefan Raab das Steißbein brach. In Deutschland unterscheidet man zwischen Kunst-, Turm- und Synchronspringen, einfacher ist der englische Begriff: diving. Vorherrschende Sprache ist chinesisch, das Reich der Mitte gewann bei der WM 2007 neun von zehn Entscheidungen, die Deutschen machten aber auch Hoffnungen: Tobias Schellenberg und Andreas Wels, synchron Dritte vom 3-m-Brett, Ditte Kotzian und Heike Fischer, Zweite in der selben Disziplin bei den Frauen, Annett Gamm und Nora Subschinski, synchron Dritte vom Turm, sowie Christin Steuer, solo Dritte vom Turm. Der DSV ermittelt das acht- bis zehnköpfige Aufgebot vom 31.1. bis 3.2. in Rostock sowie vom 29.5. bis 1.6. in Berlin.

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