Bildstrecke:Fräulein Wie und das Warum

Fehlende Kontrolle, mäßiges Spiel: Das einstige Wunderkind des Golfs sucht seine Form.

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Die besten Bilder von Michelle Wie stammen aus dem Jahr 2003. Da hielt die 13-Jährige glücklich strahlend einen Pokal in den Händen. Das Mädchen aus Hawaii hatte die US Women's Amateur Public Links Championship gewonnen. Es sollte auf lange Sicht der einzige Titel in einer außergewöhnlichen Karriere bleiben.

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Das Wunderkind mit den riesenlangen Drives, die Juniorin, die nie nach Anerkennung bei den Frauen, stets nur bei den Männern suchte, ist in dieser Saison erst einmal von der Bildfläche verschwunden. Ihren einzigen geplanten Auftritt bei einem Frauenturnier, dem ersten Major der Saison in Kalifornien im März, sagte sie aus gesundheitlichen Gründen ab.

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Ein Sturz beim Joggen hatte zu Beginn des Jahres zu einer Verletzung des linken Handgelenks geführt. Fräulein Wie bekam einen Gips und dazu eine Golfpause verordnet. Erst seit Anfang März trainiert sie wieder. ,,Die Gesundung des Handgelenks entspricht dem vorgesehen Zeitverlauf'', verlautbart PR-Agent Jesse Derris, ,,aber Michelle will sicher gehen, dass sie ihren Fans auch wirklich alles geben kann, wenn sie das nächste Mal auf dem Platz antritt.'' Ein wenig Skepsis und viel Vorsicht schwingt mit in dieser Aussage.

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Das Wunderkind Wie, inzwischen zu einer groß gewachsenen jungen Dame mit schwarzer Haarmähne und klimpernden Ohrringen gereift, befindet sich, was ihre sportlichen Leistungen anbelangt, seit Monaten im freien Fall. In diesem Jahr war sie bisher nur einmal als Turnierteilnehmerin zu sehen - bei der Sony Open der Männer auf Hawaii verpasste sie den Cut um 14 Schläge und beendete das Turnier auf dem drittletzten Rang.

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Es war nur eine von zuletzt mäßigen Vorstellungen. Die letzten acht Turnierrunden auf der LPGA Tour beschloss sie über Par, vier Auftritte bei Männerturnieren im Jahr 2006 endeten in einem Fiasko. Das John Deere Classic musste sie nach 27 Löchern, die sie in acht über Par spielte, wegen eines Hitzeschlags beenden. Beim European Masters im schweizerischen Crans-sur-Sierre wurde die Amerikanerin Letzte. Beim Lumber Classic bedeuteten die zwei Runden von 77 und 81 ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis. Das allerdings übertraf sie im November noch einmal bei der World Open in Japan mit Resultaten von 81 und 80.

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Fast trotzig hörte sich Wie im Anschluss an: ,,Ich will im nächsten Jahr möglichst viele Männerturniere spielen'', verkündete sie und stieß damit auf wenig Begeisterung. ,,Sie sollte zurückkommen, wenn sie 20 oder 21 Jahre alt und erwachsen ist'', riet Scott Verplank, und der Australier Stuart Appleby fügte hinzu: ,,Sie ist einfach noch nicht bereit. Sie beweist niemandem etwas, außer dass sie eben mit ihrem derzeitigen Niveau nicht bei den Männern mithalten kann.''

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Vermehrt tauchen Fragen auf, ob Wie bei den Frauen noch so vorne mitspielen kann wie während weiter Teile der Saison 2006. Da scheiterte sie beim ersten Major, der Nabisco Championship, um einen Schlag am Playoff und hatte bei zwei anderen Majors jeweils auf den abschließenden neun Löchern die Führung inne, bevor sie sich jeweils mit einem Top-5-Platz zufrieden geben musste. Bei den letzten Auftritten Wies aber sorgte fehlende Kontrolle über die Drives und mäßiges kurzes Spiel gepaart mit insgesamt missmutigem Auftreten für den Eindruck, dass sie gerade den ersten großen Karriereknick durchlebt. ,,Golf spielt sich in Wellen ab'', sagt Wie, ,,ich habe zuletzt ein paar ziemlich schlechte Runden gespielt und hoffentlich kommt wieder die Zeit besserer Runden.''

Vielleicht aber ist es auch nur an der Zeit für ein wenig Abwechslung nach einem Leben voll von Golf. Zum Ende des Jahres 2006 hat die Abgängerin der Punahou School in Honolulu die Zulassung für die Stanford University bekommen, wo bereits der Großvater, eine Tante und ein Onkel studierten. Golf spielen wird sie weiter als Proette, sich gleichzeitig aber auch dem Business- Economics- oder Marketing-Studium widmen. ,,Das war einer meiner großen Träume'', sagt sie, ,,und ich werde das auf jeden Fall durchziehen. Ich will da definitiv hingehen und wirklich alles geben, um es zu schaffen.'' Einen ähnlichen Enthusiasmus bezüglich ihres Golfspiels hat man bei Michelle Wie lange nicht mehr erlebt.

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