Vermehrt tauchen Fragen auf, ob Wie bei den Frauen noch so vorne mitspielen kann wie während weiter Teile der Saison 2006. Da scheiterte sie beim ersten Major, der Nabisco Championship, um einen Schlag am Playoff und hatte bei zwei anderen Majors jeweils auf den abschließenden neun Löchern die Führung inne, bevor sie sich jeweils mit einem Top-5-Platz zufrieden geben musste. Bei den letzten Auftritten Wies aber sorgte fehlende Kontrolle über die Drives und mäßiges kurzes Spiel gepaart mit insgesamt missmutigem Auftreten für den Eindruck, dass sie gerade den ersten großen Karriereknick durchlebt. ,,Golf spielt sich in Wellen ab'', sagt Wie, ,,ich habe zuletzt ein paar ziemlich schlechte Runden gespielt und hoffentlich kommt wieder die Zeit besserer Runden.''
Vielleicht aber ist es auch nur an der Zeit für ein wenig Abwechslung nach einem Leben voll von Golf. Zum Ende des Jahres 2006 hat die Abgängerin der Punahou School in Honolulu die Zulassung für die Stanford University bekommen, wo bereits der Großvater, eine Tante und ein Onkel studierten. Golf spielen wird sie weiter als Proette, sich gleichzeitig aber auch dem Business- Economics- oder Marketing-Studium widmen. ,,Das war einer meiner großen Träume'', sagt sie, ,,und ich werde das auf jeden Fall durchziehen. Ich will da definitiv hingehen und wirklich alles geben, um es zu schaffen.'' Einen ähnlichen Enthusiasmus bezüglich ihres Golfspiels hat man bei Michelle Wie lange nicht mehr erlebt.