Bildstrecke:Formel 1 in Bahrain

Bei Felipe Massas erstem Saison-Sieg in Bahrain fällt BMW-Pilot Nick Heidfeld als kühner Überholer auf. Von René Hofmann

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Die Farbenlehre in der Formel1 bleibt übersichtlich. Drittes Rennen der Saison 2007, und zum dritten Mal fanden sich nur rot oder grau gewandete Männer auf dem Siegerpodest ein. Ferrari-Fahrer Felipe Massa glückte beim Großen Preis von Bahrain der erste Saisonerfolg. "Dieses Mal hat alles gepasst'', sagte der Brasilianer: "Ich möchte diesen Sieg meiner Freundin widmen, die in den vergangenen Wochen meine schlechte Laune ertragen musste.'' McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton wurde in seinem dritten Formel-1-Rennen zum dritten Mal zum Strammstehen vor die Flagge gebeten - als Zweiter vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen.

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Während der "Das ganze Wochenende war schwierig'' grummelte, sagte Hamilton: "Ich könnte mir nicht mehr wünschen.'' In der Geschichte der Rennserie hatte noch nie ein Debütant bei den ersten drei Auftritten so geglänzt wie er. "Jetzt bleibt nur noch ein Schritt'', sagte Hamilton. Zu seinem ersten Sieg, meinte er. Einen "ganz speziellen vierten Platz'' (BMW-Sportchef Mario Theissen) belegte Nick Heidfeld: Er zeigte ein spektakuläres Überholmanöver gegen Weltmeister Fernando Alonso und verwies den McLaren-Mercedes-Fahrer damit auf Platz fünf. In der Fahrerwertung liegt der Spanier trotzdem mit 22 Punkten an der Spitze - gleichauf mit Räikkönen und Hamilton. Ähnlich eng ging es schon lange nicht mehr zu.

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Der Start war nach den Geschehnissen am Sonntag zuvor in Sepang mit besonderer Spannung erwartet worden. Beim Großen Preis von Malaysia hatte Hamilton beide Ferrari-Piloten ziemlich unerfahren aussehen lassen. Massa kündigte nach der Fahrt auf die Pole-Position am Samstag in Bahrain deshalb an, auf dem Weg in die erste Biegung dieses Mal "aggressiver'' zu Werke gehen zu wollen. "Da versucht einer, Psycho-Spielchen zu spielen'', gab Hamilton zurück.

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Das Duell zwischen den beiden Traditions-Teams spitzt sich zu. Auf den ersten Metern des dritten der 17 Saisonläufe waren dabei allerdings nicht Hamilton und Massa die Protagonisten, sondern Alonso und Räikkönen. Alonso, von Position vier aus gestartet, schob sich in der ersten Rechtskurve neben den vor ihm losgefahrenen Räikkönen, im folgenden Linksknick zog er vorbei, was für die Farbenfolge Rot (Massa), Silber (Hamilton), Silber (Alonso), Rot (Räikkönen) sorgte. Dahinter folgten die BMW: Nick Heidfeld und Robert Kubica. Den Polen behinderte kurz darauf ein klemmender Tankdeckel. Er wurde am Ende Sechster.

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Kaum hatten alle auf Renngeschwindigkeit beschleunigt, wurde das Feld schon wieder vom Safety Car gebremst. Jenson Button (Honda) und Scott Speed (Toro Rosso) hatten sich auf der rutschigen Piste synchron gedreht, Adrian Sutil im Spyker konnte nicht mehr ausweichen; sein Frontflügel zerbarst in tausend Kohlefasersplitter.

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Bis die von der Strecke gefegt waren, hatten die Piloten die Gelegenheit, in gemächlicher Fahrt die Landschaft zu studieren: Sandhügel, Kalkfelsen, große Tribünen. Offiziell saßen bei der vierten Auflage des Rennens in der Gemarkung Sakhir 45000 Zuschauer auf Plastikschalen - mehr als in den Jahren davor, aber immer noch viel zu wenige, um ein wenig Flair in die gigantische Anlage zu bringen.

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Als das Rennen wieder freigegeben war, sahen sie Unterhaltsames: Nico Rosberg legte sich zunächst mit seinem Williams-Kollegen Alexander Wurz an (erfolglos), später mit Renault-Fahrer Heikki Kovalainen (erfolgreich). Die Zielflagge sah Rosberg als Zehnter - zwei Plätze vor Toyota-Lenker Ralf Schumacher. Nick Heidfeld folgte dem Spitzenquartett mit erstaunlicher Hartnäckigkeit, vor ihm wiederum versuchte Räikkönen immer wieder Alonso zu bedrängen, wobei er ein ums andere Mal sehenswert ins Rutschen geriet.

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Vorbei kam Räikkönen erst, als ab Runde 20 die ersten Boxenstopps anstanden. Die 2,8 Liter Benzin, die er mehr mitführte als Alonso, gewährten ihm eine Runde mehr bis zum ersten Tankhalt. Diese nutzte der Finne, um vor den Rivalen zu rücken, womit sich die Farbfolge Rot (Massa), Silber (Hamilton), Rot (Räikkönen), Silber (Alonso), Weiß-Blau (Heidfeld) ergab.

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Auf den meisten Strecken hätte sich daran wohl im Folgenden wenig geändert. In Bahrain aber lassen die Elemente Sand und Wind die Reifen nur auf einem schmalen Band Haftung finden. Wer neben die Ideallinie gerät, hat verloren. Präzision ist gefragt. Die demonstrierte Heidfeld in Runde 32. Mutig lenkte er seinen Wagen neben den von Alonso. Der zweimalige Weltmeister konnte nicht anders als zurückzustecken.

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Nach dem Sieg vor einer Woche in Malaysia eine bittere Erfahrung: BMW kommt McLaren-Mercedes offenbar immer näher. Es war nicht die einzige alarmierende Erkenntnis, die Alonso mit in seinen Heim-Grand-Prix in vier Wochen in Barcelona nimmt: Sein Teamkollege Hamilton ist offenbar in der Lage, ihn weitaus stärker unter Druck zu setzen als erwartet.

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Der Bahrain International Circuit war die erste Strecke in diesem Jahr, welche der Formel-1-Novize kannte - prompt ließ er Alonso schlecht aussehen: im Training am Freitag, in der Qualifikation am Samstag und im Rennen am Sonntag. Zum ersten Mal blieb Hamilton vor Alonso, der 86 Rennen mehr bestritten hat. Der 22-Jährige, der einen gelben Helm trägt wie einst Ayrton Senna, leistete sich keinen Fehler, demonstrierte Selbstbewusstsein (,,Ich würde gerne für die Formel 1 tun, was Tiger Woods fürs Golf getan hat'') und bestätigte damit das Urteil von Sir Stirling Moss. Der 77-Jährige, der selbst 66 Formel-1-Rennen bestritten hat, sagt: ,,Lewis ist das Beste, was ich seit den fünfziger Jahren in der Formel 1 gesehen habe.''

(SZ vom 16.04.2007, Fotos: dpa)

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