Bilanz des TSV 1860 München:Rote Zahlen bei den Blauen

TSV 1860 München - Energie Cottbus

Es läuft nicht gut für den TSV 1860 München - in der 2. Liga gab es zuletzt zwei Unentschieden (Sebastian Hertner am Boden), auch die Bilanzzahlen dürfte den Verein nicht erfreuen.

(Foto: dpa)

Die Bilanz des TSV 1860 München für die Saison 2011/12 ist endlich veröffentlicht - und zeigt erschreckende Zahlen: Im Jahr eins nach dem Einstieg von Investor Hasan Ismaik machte der Fußball-Zweitligist schon wieder 6,3 Millionen Euro Verlust.

Von Markus Schäflein

Es war eine ziemlich lange Prozedur, bis die Bilanz des TSV 1860 München für die Spielzeit 2011/12 endlich veröffentlicht wurde. Zunächst wurde sie vom ehemaligen Geschäftsführer Robert Schäfer mit großer Verspätung eingereicht, dann brauchte der Bundesanzeiger auch noch einige Zeit, bis er sie ins Internet stellte.

Nun ist sie veröffentlicht, und sie zeigt wie erwartet erschreckende Zahlen. In jenem Geschäftsjahr, das unmittelbar an den Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik anschloss, machte die Profifußball-KGaA des TSV 1860 bei einer Bilanzsumme von 19,8 Millionen Euro einen Verlust von 6,3 Millionen; die Schulden, das so genannte "negative Eigenkapital", betrugen am Stichtag, dem 30. Juni 2012, 5,2 Millionen. Immerhin wurde damit eine formale Bedingung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erfüllt und die negative Eigenkapitalquote leicht gesenkt.

Unter dem Strich bleibt jedoch die Erkenntnis, dass die Löwen über sechs Millionen Euro Minus machten - um in der Abschlusstabelle jener Spielzeit auf Rang sechs zu stehen. Der reine Spielbetrieb verursachte laut der Bilanz ein Minus von 1,2 Millionen Euro, der Bereich Handel/Catering ein Minus von 1,4 Millionen Euro, auch bei den Transfers steht ein Minus von über 500.000 Euro zu Buche.

Zudem fand eine "außerplanmäßige Wertberichtigung" auf eine Forderung gegen die Tochtergesellschaft Löwen-Sportrechte-Vermarktungs-GmbH (LSV) statt, die von 1,2 Millionen Euro auf 292.000 Euro reduziert wurde. "Aufgrund der veränderten sportlichen Perspektive, bis spätestens 2014/15 in die erste Bundesliga zurückzukehren, ist im Moment nicht beabsichtigt, Spieler zu verkaufen", hieß es. "Dem Vorsichtsprinzip folgend gehen wir deshalb davon aus, dass der LSV die für die Begleichung ihrer gesamten Verbindlichkeiten notwendigen Transfererlöse nicht zur Verfügung stehen werden."

Obwohl der Investoreneinstieg eine Aufbruchsstimmung erzeugen sollte und Ismaik in Aston Martin einen neuen Trikotsponsor vermittelte, erhöhten sich die Einnahmen aus dem Bereich Werbung nur marginal - von 2,80 (2010/11) auf 2,85 Millionen. Schäfer argumentiert in der Bilanz, dass sich "das Marktumfeld in den Bereichen Sponsoring/Werbung (...) auf leicht rückläufigem Niveau" bewegte; "die Unsicherheit bei vielen Unternehmen über die rechtliche Zulässigkeit von VIP-Einladungen zu Fußballspielen hat sich zudem negativ auf den Verkauf der Business Seats ausgewirkt".

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