Bielefelder Niederlage gegen Mainz:Die Kurve pfeift

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An die eigene Nase gefasst: Robin Hack (r.) und Fabian Klos (l.) hadern mit der nächsten Niederlage gegen Mainz. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Vier Tage nach dem DFB-Pokal-Aus zeigen sich erneut die Mainzer cleverer und effizienter als Arminia Bielefeld. Die Zuschauer auf der Alm haben den Schuldigen für die Misere in der Bundesliga ausgemacht.

Mit hängenden Köpfen schlichen die Profis von Arminia Bielefeld zu den Fans in die Kurve, doch der Empfang war wenig freundlich. Mit einem Pfeifkonzert empfingen die Anhänger ihre Mannschaft, die kurz zuvor das zweite Mal innerhalb von nur vier Tagen gegen den FSV Mainz 05 verloren hatte. Dem DFB-Pokal-Aus am Dienstagabend in Mainz folgte am Samstag eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage, die die Mainzer Jae-Sung Lee (25. Minute) und Jonathan Burkardt (69.) mit ihren Toren besiegelt hatten. Bielefelds Jacob Laursen (42.) war nur zwischenzeitlich der Ausgleichstreffer gelungen.

Bielefeld, der Tabellenvorletzte, bleibt in der Bundesliga-Saison weiter sieglos. Und die Fans haben den Schuldigen schon ausgemacht: Trainer Frank Kramer. "Kramer raus", schrien die Zuschauer nach dem Schlusspfiff. Der Coach nahm es zumindest äußerlich gelassen: "Keiner hört so etwas gerne über sich, aber da muss man Haltung zeigen", sagte Kramer.

"Die zweite Hälfte war nicht spektakulär, sondern effektiv und clever", findet der Mainzer Coach Svensson

Doch die Stimmung in Bielefeld ist angespannt. Von den Verantwortlichen trat nach dem Spiel keiner vor die Presse, auch die Spieler durften sich auf Anordnung des Klubs nicht äußern. Dabei hatten die Bielefelder vor 19 477 Zuschauern gut begonnen, waren das wachere Team. Jedoch agierten sie - wie schon oft in den vergangenen Spielen - harmlos und zögerlich. Auch im Spielaufbau fehlte es an Ideen, was dem Gegner unmittelbar aufbaute. Denn mit zunehmender Spieldauer glänzten die Mainzer durch ihr schnelles Umschaltspiel. So ergaben sich einige Chancen. Und als Arminia-Keeper Stefan Ortega einen Schuss von Onisiwo (25.) nicht festhalten konnte, staubte Lee zum 1:0 für Mainz ab.

Die Gäste blieben torgefährlich, hatten schon in der ersten Hälfte gute Chancen zum zweiten Treffer - vor allem durch Onisiwo (32./37.). Die größten Möglichkeiten (41.) vergaben jedoch nacheinander Burkardt, Onisiwo und Widmer aus kürzester Distanz. Im Gegenzug traf Laursen für Bielefeld zum 1:1. "Wir hätten selber mehr Tore schießen müssen", räumte der Mainzer Flügelspieler Jean-Paul Boetius ein.

Jubeln durfte sein Team am Ende trotzdem. "Die zweite Hälfte war nicht spektakulär, sondern effektiv und clever. Das war heute gefordert", kommentierte FSV-Trainer Bo Svensson. Stürmer Burkardt hatte in der 69. Minute den Ball Amos Pieper weggenommen und an Schlussmann Ortega vorbei zum 2:1-Sieg ins Tor geschoben. Es war Burkardts achter Pflichtspieltreffer in dieser Saison. Er bescherte Mainz im fünften Anlauf den ersten Erfolg in Bielefeld.

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