Unentschieden gegen Bielefeld:Das neue Frankfurt braucht noch Zeit

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Hängende Köpfe: Frankfurt verspielt bei der Arminia spät den Sieg. (Foto: Christof Koepsel/Getty Images)

In Abwesenheit des streikenden Filip Kostic reicht es für die Eintracht nicht zum Sieg, weil Patrick Wimmer spät zum Ausgleich trifft. Martin Hinteregger wirbt derweil um Geduld.

Oliver Glasner schaute bedröppelt und richtete sein Haar, ehe er seine konsternierten Profis abklatschte. Auch im vierten Spiel unter dem österreichischen Trainer blieb Eintracht Frankfurt ohne Sieg, an Glasners 47. Geburtstag mussten die Hessen bei Arminia Bielefeld am Ende mit dem 1:1 (1:0) noch zufrieden sein.

"Wir hatten alles im Griff. Wir haben unsere Konter zu schlecht ausgespielt. Dann sind sie mit jedem Einwurf und Eckball immer mehr aufgekommen", sagte Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger bei Sky und warb um Geduld für die Neuzugänge: "Wir sind vorne komplett neu aufgestellt. Sie benötigen die Zeit. Wir geben ihnen die Zeit." Einer dieser Neuen, Jens Petter Hauge, brachte die Hessen in der 22. Minute in Führung, das reichte am Ende aber nicht, weil der fünf Minuten zuvor eingewechselte Patrick Wimmer (86.) der in der Schlussphase starken Arminia am dritten Spieltag das dritte Remis rettete. Die Hessen stehen damit im ersten Jahr nach dem Abgang von Fredi Bobic und Adi Hütter bei zwei Punkten, Oliver Glasner hat noch viel Arbeit vor sich.

Kostic streikt, soll aber bleiben

Für Filip Kostic, der auf seinen Abgang drängt, am Freitag gar das Abschlusstraining geschwänzt hatte und deswegen nicht im Frankfurter Kader stand, brachte Glasner den Japaner Daichi Kamada. Zur Causa Kostic sagte Sportvorstand Markus Krösche vor der Partie bei Sky: "Die Lösung ist, dass er bei uns bleibt. Ich gehe davon aus, dass er nächstes Jahr bei uns spielen wird." Kostic-Ersatz Kamada wurde von seinen Mitspielern auf der Zehn oft gesucht, doch die Wendigkeit und der Spielwitz, den Kamada auf den Rasen bringt, kamen zunächst nicht zur Entfaltung: Mit dem Anpfiff setzte ein Wolkenbruch über der Alm ein, der Ball war kaum zu beherrschen.

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Bielefeld wartete deswegen ab und stellte die Eintracht mit seiner kompakten Defensive eine ganze Weile vor Rätsel. Bis zur ersten herausgespielten Torchance mussten die 13.750 Zuschauer fast 22 Minuten lang warten, doch diese brachte gleich einen Treffer: Aus der Abwehr heraus kombinierten sich die Gäste zu schnell für die Arminia Richtung Tor. Kamada bediente den aufgerückten Erik Durm auf dem rechten Flügel, der fand in der Mitte den vom AC Mailand ausgeliehenen Hauge. Aus sieben Metern hatte der freistehende Norweger leichtes Spiel.

Mit der ersten Führung der Saison im Rücken trat die Eintracht nun selbstsicherer auf. Der neue Mittelstürmer Rafael Borre (25./37.) vergab zwei gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Bielefeld trat offensiv erst kurz vor der Pause durch Vereinsikone Fabian Klos (42.) und Sturmpartner Florian Krüger (43./45.+1) zaghaft in Erscheinung.

In Halbzeit Zwei sorgte dann ein Zusammenprall der Bielefelder Stefan Ortega und Jacob Laursen für Unruhe: Bei einer Frankfurter Gelegenheit durch Hauge in der 55. Minute kollidierten Bielefelds Schlussmann und sein Kollege Laursen mit den Köpfen. Der dänische Abwehrspieler wurde auf einer Trage und mit Halskrause abtransportiert. Das Spiel plätscherte in der Folge dahin, förmlich aus dem Nichts traf in Robin Hack ein weiterer Arminia-Zugang aus spitzem Winkel den Pfosten (67.). Von den Fans angetrieben, war Bielefeld nun spürbar im Aufwind. In der Schlussviertelstunde war es wieder Hack, der zweimal knapp den Ausgleich verpasste (77./79.) - dann schlug Wimmer zu und vermasselte Oliver Glasner seine Geburtstagsfeier.

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