Erste Runde im DFB-Pokal:Regionalligist Essen schockt Bielefeld

DFB Cup - First Round - Essen v Arminia Bielefeld

Raus im Pokal, Bielefelds Marcel Hartel ist bedient.

(Foto: REUTERS)

Der Bundesliga-Aufsteiger scheitert beim Viertligisten - Trainer Neuhaus ist bedient. Die erste Halbzeit sei "nicht zu erklären".

Aufsteiger Arminia Bielefeld hat sich kurz vor seiner ersten Bundesliga-Saison seit elf Jahren kräftig blamiert. Die Ostwestfalen flogen durch ein 0:1 (0:1) bei Regionalligist Rot-Weiss Essen als zweiter Erstligist nach Hertha BSC aus dem DFB-Pokal. Eine Überraschung gelang auch Drittligist Dynamo Dresden beim klaren 4:1 (2:0) gegen den Hamburger SV. Hannover 96 gewann das Zweitliga-Duell bei den Würzburger Kickers 3:2 (1:0).

Vor 300 Zuschauern an der Essener Hafenstraße schoss Simon Engelmann (33.) den Niederrheinpokalsieger zum ersten Mal seit neun Jahren in die zweite Runde. Bielefeld agierte lange Zeit offensiv harmlos und defensiv anfällig. Erst nach der Pause wachte das Team um Kapitän Fabian Klos auf - zu spät. Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus war restlos bedient. "Die erste Halbzeit ist nicht zu erklären, dafür habe ich momentan noch keine Begründung. Da muss ich die Mannschaft fragen", sagte der 60 Jahre alte Coach.

Der Hamburger SV unterlag derweil auch unter dem neuen Coach Daniel Thioune. Yannick Stark (3.), Robin Becker (16.), Christoph Daferner (53.) und Sebastian Mai (90.+2./Handelfmeter) erzielten die Treffer vor 10.053 Zuschauern für Dresden. Die Hamburger, die den Bundesligaaufstieg in der Rückrunde der vergangenen Saison leichtfertig verspielt hatten, vergaben hingegen gute Möglichkeiten und standen in der Defensive unsicher. Amadou Onana (89.) gelang nur das zwischenzeitliche 1:3.

Leistner verliert nach der Partie die Nerven

Toni Leistner vom Hamburger SV leistete sich hinterher eine Rangelei mit einem Dresdner Fan auf der Tribüne. Ein privates Video zeigt, wie Leistner auf der Tribüne auf einen Mann losging und ihn zu Boden schubste, ehe umstehende Fans und Ordner die Lage entschärften und Leistner zurückdrängten. Der sprang daraufhin von der Tribüne wieder ins Stadioninnere.

Grund für den Ausraster Leistners waren seinen Aussagen zufolge Provokationen durch einen Dynamo-Anhänger zu Beginn eines Interviews mit Sky. "Meine Familie lasse ich nicht beleidigen", sagte der 30-Jährige, nachdem er von der Tribüne wieder herunter gekommen war. Nach weiteren Beleidigungen brach der Abwehrspieler den zweiten Interviewversuch ab.

Am Abend reagierte Leistner via Instagram auf den Vorfall und entschuldigte sich für die Aktion. Er sei nach dem Spiel von der Tribüne seiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden, schrieb er. Damit könne er normalerweise umgehen: "Doch dann ging es extrem und massiv unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter. In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt, zumal dies ohnehin ein extrem emotionales Spiel für mich war."

So etwas dürfe ihm "dennoch niemals passieren". Er sei Familienvater, der als Vorbild dienen wolle. "Ich entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten und kann nur versprechen, dass mir - egal was mir an Beleidigungen an den Kopf geworfen wird - so etwas nie wieder passieren wird", schribe Leistner. HSV-Trainer Thioune sagte: "Ich habe nichts mitbekommen und nur gesehen, dass Toni Leistner den Rückweg von der Tribüne angetreten hat. Da muss sicherlich was im Vorfeld geschehen sein, aber ich kann es nicht bewerten, weil ich keine Bilder gesehen habe, wovon das ausgegangen ist." Leistner ist gebürtiger Dresdner, der bei Dynamo ausgebildet wurde. Vor seinem Wechsel zum HSV war Leistner von Queens Park Rangers an den 1. FC Köln ausgeliehen.

Hannover 96 zittert spät

Hannover verhinderte dank der Tore von Hendrik Weydandt (23.), Dominik Kaiser (59.) und Timo Hübers (78.) ein frühes Aus wie in der vergangenen Saison. Damals unterlag Hannover in der ersten Pokalrunde beim Karlsruher SC (0:2), den die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak am Samstag zum Ligaauftakt empfängt. Würzburgs Aufholjagd durch Arne Feick (89.) und Robert Herrmann (90.+5/Foulelfmeter) kam zu spät.

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