Biathlon:Zu viele Strafrunden

Lesezeit: 1 min

Deutsche Biathletinnen verschießen den Sieg in Oberhof, Russland holte ihn sich. Doch der zweite Platz ist respektabel. Die Staffel der Männer hingegen muss sich mit einem enttäuschenden achten Rang abfinden.

Die deutschen Biathletinnen haben zum Abschluss des Heim-Weltcups in Oberhof den ersten Staffelsieg seit einem Jahr knapp verpasst. Bei schwierigen Wind- und Streckenbedingungen liefen am Sonntag Karolin Horchler, Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Denise Herrmann aber auf einen starken zweiten Rang. In Führung liegend leistete sich Schlussläuferin Herrmann beim letzten Stehendanschlag zwei Strafrunden, so dass sich Russland noch den Sieg sicherte. Das deutsche Quartett, das auf die erkrankt fehlenden Laura Dahlmeier und Vanessa Hinz verzichten musste, hatte nach zwei Extra-Runden und zehn Nachladern 33,5 Sekunden Rückstand. Dahlmeier und Hinz kehren in dieser Woche in Ruhpolding zurück. Mit dem ersten Staffel-Podestplatz der Saison rehabilitierten sich die deutschen Damen für das Debakel im Sprint, nachdem es bereits in der Verfolgung am Samstagnachmittag drei Top-Ten-Plätze gegeben hatte.

Deutlich schlechter erging es den Männern. Erik Lesser, Simon Schempp, Arnd Peiffer und Benedikt Doll mussten sich am Sonntag über 4 x 7,5 Kilometer mit dem enttäuschenden achten Rang abfinden. Es war das schlechteste Staffel-Ergebnis in Oberhof überhaupt. Insgesamt leistete sich das Quartett 17 Nachlader, zudem mussten Schempp und Peiffer je einmal in die Strafrunde. Am Ende hatten die Deutschen 2:54,9 Minuten Rückstand auf die siegreichen Russen, die sich mit 1:01,1 Minuten Vorsprung vor Frankreich und Österreich (2:18,6 Minuten) durchsetzten.

Lesser, der sich im ersten Saison-Drittel mit hartnäckigen Rückenproblemen herumplagte, zeigte mit nur einem Nachlader die stärkste Leistung und wechselte als Zweiter zeitgleich in einem Führungs-Quartett. Den Verfolger-Wettbewerb am Samstag hatte er wegen der Geburt seiner Tochter Anouk ausgelassen. "Ich bin sehr glücklich, allen geht es gut", sagte Lesser, neben Peiffer der zweite Vater im deutschen Männer-Team. Schempp, der derzeit völlig außer Form ist, musste schon im Liegendanschlag in die Strafrunde und verlor zudem auf der Strecke erheblich Zeit auf die Konkurrenz. Auch Sprint-Olympiasieger Peiffer, der am Samstag noch als Zweiter in der Verfolgung geglänzt hatte, musste eine Extrarunde drehen.

© SZ vom 14.01.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: