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Silber bei der Biathlon-WM:"Das war eine geile Kiste"

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Die Biathlon-Staffel der Frauen liegt zwischenzeitlich weit zurück - doch Franziska Preuß führt die Mannschaft im Schlussspurt zu Silber. Die Erleichterung ist groß.

Nach ihrem Zielsprint riss Franziska Preuß die Arme in die Höhe, dann verschwand sie in der Jubeltraube ihrer Teamkolleginnen. Am Streckenrand fielen sich die Trainer Florian Steirer und Mark Kirchner glücklich in die Arme. Die Erleichterung in der deutschen Biathlon-Mannschaft war nach Silber für die Frauen-Staffel riesig.

"Ich habe es auch nicht mehr geglaubt. Aber mein zweites Leben ist wiedergekommen. Das war echt cool", sagte Preuß strahlend. 0,4 Sekunden lag das DSV-Quartett nach fünf Nachladern vor der Ukraine (0+7), es war die erste Medaille für die erfolgsverwöhnten Biathletinnen bei den Titelkämpfen auf der Hochebene Pokljuka.

"Es ist ein richtig schönes Gefühl und tut uns allen extrem gut", betonte Preuß nach ihrer furiosen Aufholjagd von Rang fünf auf zwei. Nur die Norwegerinnen (0+11) waren um 8,8 Sekunden besser. Er sei "viele Tode gestorben", bekannte Steirer im ZDF und fügte glücklich an: "Das war eine geile Kiste."

Preuß übernimmt die Verantwortung und führt die Staffel nach vorne

Im Mittelpunkt stand Schlussläuferin Preuß, die mit ihrer Kraftanstrengung auf den letzten Metern gegen Olena Pidhruschna Platz zwei sicherte. "Das war gigantisch. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet", lobte Denise Herrmann ihre überragende Kollegin. Endlich, so Preuß, habe man "einen Grund zum Feiern". Zumal die erste WM seit der Wiedervereinigung ohne deutsche Frauen-Medaille gedroht hatte.

Doch vor dem Massenstart über 12,5 km am Sonntag (12.30/ZDF und Eurosport) ist nun der Druck nicht mehr ganz so groß. Das bedeute ihr "verdammt viel. Das war so spannend. Ich musste mir schon kurz ein paar Tränen verdrücken, weil es ein so guter Tag für uns alle war. Wir sind ein gutes Team", sagte Vanessa Hinz, die tadellos ins Rennen gestartet war und als Dritte auf Janina Hettich übergeben hatte. Die 24-Jährige wackelte jedoch enorm. Über eine Minute betrug der Rückstand auf die Spitze bei ihrem Wechsel auf Herrmann.

"Ich hab mich nicht gut gefühlt. Das ist schade, dass es in einem WM-Rennen passiert", sagte Hettich. Umso erleichterter war sie, dass es mit der Medaille doch noch klappte. "Ich bin so froh, dass ich so ein cooles Team um mich herum habe", sagte sie. Für die DSV-Staffel war es im fünften Rennen des Winters die vierte Podestplatzierung.

Zum richtigen Zeitpunkt waren einmal mehr auch die Norwegerinnen in Form. Tiril Eckhoff, die in Pokljuka bereits zum vierten Mal triumphierte, Marte Olsbu Röiseland und Co. sicherten sich den dritten WM-Staffel-Titel in Folge.

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