Wenn alles immer automatisch so weitergehen würde, dürfte sich die Biathletin Laura Dahlmeier schon auf die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang freuen - ihre Leistungskurve im 7,5-Kilometer-Sprint deutet nämlich auf die Goldmedaille im nächsten Jahr hin. Bei der WM 2015 in Kontiolahti war die Garmischerin Vierte in diesem Wettbewerb, bei den Titelkämpfen 2016 in Oslo schon Dritte - und nun in Hochfilzen kam sie als Zweite ins Ziel, nur knapp geschlagen von der Tschechin Gabriela Koukalova. Die unterbot die von Dahlmeier vorgelegte Zeit von 19:16,6 Minuten noch um vier Sekunden. "Darüber ärgere ich mich nicht", versicherte Dahlmeier, "es war ein Top-Rennen für mich."
Im zweiten Wettbewerb dieser WM holte die 23-Jährige ihre zweite Medaille, nach der goldenen in der Mixed-Staffel. Ihre Mitläuferin Vanessa Hinz, 24, lieferte als Sechste ihr bestes Einzelergebnis bei einer WM ab. "Ich bin endlos glücklich", sagte sie. Mit rund 38 Sekunden Rückstand auf Koukalova geht Hinz ins Verfolgungsrennen über 10 Kilometer am Sonntag (10.30 Uhr/ZDF, Eurosport).
Dahlmeier und Hinz waren in den beiden Schießübungen fehlerlos geblieben, das war nötig, um unter die ersten Sechs zu gelangen. Die übrigen deutschen Läuferinnen landeten wegen Schießfehlern auf hinteren Plätzen: Franziska Hildebrand auf dem 19. Rang und Nadine Horchler auf dem 46., beide musste je eine Strafrunde drehen; Maren Hammerschmidt drehte sogar vier Extraschleifen, qualifizierte sich als 55. aber gerade noch für die Verfolgung. "Da ist alles möglich", sagt Laura Dahlmeier, die in diesem Rennen als Titelverteidigerin antritt. Dass auch in ihrem Sport nichts automatisch vorangeht, ist ihr klar.