Biathlon:Kirchners Zorn

Arnd Peiffers Sturz endet glimpflich, sein Trainer kritisiert den Weltverband.

Nach dem glimpflichen Ausgang des schweren Sturzes von Arnd Peiffer ist eine Diskussion über Risiken und Sinn des Weltcups von Presque Isle/USA entbrannt. Bundestrainer Mark Kirchner machte seinem Ärger bei der ARD vor der Kamera Luft. "Es ist schlimm, dass erst so ein Sturz passieren muss", sagte er. Nach dem Sturz von Peiffer, der in Presque Isle kopfüber gegen einen Baum geprallt war, stellte Kirchner die beiden Übersee-Weltcups kurz vor der WM in Oslo und die Sicherheit im Biathlon infrage. "Man sollte nicht nur darüber nachdenken, wie man die Strecken sichert, sondern auch darüber, an welche Orte man Wettkämpfe vergibt und zu welcher Zeit, auch in Anbetracht der WM", sagte der Bundestrainer.

Der Weltverband IBU hielt dagegen. Unfälle könne man nie zu 100 Prozent verhindern, sagte Renndirektor Borut Nunar: "Wir beobachten, dass die Athleten ihre Linie und oft nicht die Ideallinie fahren. Sie riskieren alles, manchmal auch zu viel." Ob Staffel-Weltmeister Peiffer seine Gehirnerschütterung und die schmerzhaften Prellungen bis zu den Titelkämpfen in knapp zweieinhalb Wochen überwunden hat, ist fraglich. Zumindest sein Start ist nicht in Gefahr. "Wir hoffen, dass ihm die Regenerationstage gut tun", sagte Kirchner. Bei der WM-Generalprobe holten die Deutschen mit beiden Staffeln dritte Plätze, in den Einzelrennen sorgte einzig Erik Lesser als Sprint-Vierter für ein Top-Ergebnis.

Über die WM-Form gab die Generalprobe keinen Aufschluss

Ab Samstag beginnt in Ruhpolding die Vorbereitung, und neben Simon Schempp, Lesser, Benedikt Doll und Andreas Birnbacher soll auch Peiffer dabei sein. Auch dass der Team-Beste Schempp wieder kränkelte und die USA ohne Renneinsatz vorzeitig verließ, bereitet Kirchner keine Kopfschmerzen: "Es war eine absolute Vorsichtsmaßnahme." Ebenso wenig Aufschluss über die WM-Form in zwei Wochen ergab der Einsatz in Presque Isle bei den deutschen Frauen. Die Staffel-Weltmeisterinnen Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz sowie Maren Hammerschmidt hatten ohnehin eine geplante Pause eingelegt. Der Rest versucht nun zunächst, den Jetlag zu überwinden. "Wichtig ist, dass man physisch und psychisch regeneriert nach Oslo fährt", sagte Bundestrainer Gerald Hönig.

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