Biathlon:Finale mit Mastbruch

Vielseitige Mannschaft

Deutsche Erfolge im Biathlon-Weltcup 15/16

45 Mal kamen die deutschen Biathleten in der Saison 2015/2016 auf das Weltcup-Podest, 14 Mal als Sieger. Die Erfolge des DSV: 14 Siege: Laura Dahlmeier (Garmisch/5), Simon Schempp (Uhingen/5), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/2), Erik Lesser (Frankenhain/1), Mixed-Staffel (1). 18 zweite Plätze: Schempp (4), Dahlmeier (2), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/2), Maren Hammerschmidt (Winterberg/2), Männer-Staffel (2), Frauen-Staffel (2), Mixed-Staffel (2) Hildebrand (1), Benedikt Doll (Breitnau/1) 13 dritte Plätze: Dahlmeier (3), Hildebrand (2), Frauen-Staffel (2), Schempp (1), Lesser (1), Peiffer (1), Männer-Staffel (1), Mixed-Staffel (1), Miriam Gössner (Partenkirchen/1).

Trotz Rennabsage ziehen die deutschen Biathleten eine erfolgreiche Bilanz: 14 Siege und 45 Podestplätze. Simon Schempp hatte früh das höchste Potenzial neben Gesamtweltcupsieger Fourcade angedeutet. Nur ein Infekt legte ihn flach.

Kurz nachdem Simon Schempp wieder in der Verfassung war, um den Sieg mitzulaufen, war die Saison auch schon vorbei. "Die Form ist wieder da", hatte der beste deutsche Biathlet, der eingangs dieses Winters als neuer Gesamtsieger gehandelt wurde, am Samstag erklärt. Der genesene Schempp gewann das Verfolgungsrennen in Chanty-Mansijsk in Sibirien und hatte beste Aussichten auf einen weiteren Sieg im Massenstart am Sonntag. Aber dann blies der Wind über Sibirien, wuchs zu einem Sturm an, ließ einen Flutlichtmasten auf den Schießstand krachen, und das letzte Rennen fand nicht mehr statt. Schempp nahm es hin: "Es ist zwar schade, aber es ist heute unmöglich und viel zu gefährlich", sagte er.

Es war die letzte Pointe nach seiner unglücklichen Saison.

Der 27-Jährige hatte früh das höchste Potenzial neben dem Franzosen und Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade angedeutet, konnte aber zu den Höhepunkten des Winters kein Kapital daraus schlagen. Simon Schempp fehlte in Ruhpolding wegen eines Infekts, und er lief auch bei der WM durch die Nachwirkungen einer Bronchitis wie gebremst.

Insgesamt ist mit dem Mastbruch von Chanty-Mansijsk aus deutscher Sicht eine erfolgreiche Saison recht abrupt zu Ende gegangen. Schempp war ja vor dem Verfolgungsrennen schon im Sprint Zweiter geworden, Arnd Peiffer Dritter. Zudem kam Erik Lesser in der Verfolgung als Dritter an, überhaupt gefiel das gesamte Männer-Team. Insgesamt errangen die Biathleten in diesem Winter 14 Saisonsiege und 45 Podestplätze - mehr Podiumsplätze gab es zuletzt vor sieben Jahren. Die Frauen um Verfolgungs-Weltmeisterin Dahlmeier holten sieben Erfolge (fünf Dahlmeier, zwei Franziska Hildebrand). Bei den Männern ragte Schempp mit fünf Siegen und insgesamt zehn Podestplatzierungen heraus. Auch Erik Lesser konnte einmal gewinnen. Den Gesamtweltcup holte neben Martin Fourcade die Tschechin Gabriela Soukalova. Beste Deutsche der Serie waren Schempp als Vierter und Hildebrand als Fünfte sowie Dahlmeier als Sechste.

Aufsteigerin der Saison ist zweifellos die Garmischerin Dahlmeier, obwohl sie ebenso wie Schempp von Krankheiten gebremst worden war. Nachdem sie fast immer auf dem Podium landete, wenn sie denn dabei war, dürfte ihr der Gesamtsieg bei durchgängiger Gesundheit kaum zu nehmen gewesen sein. Aber Dahlmeier schaut ja als fokussierte Leistungssportlerin nicht im Konjunktiv nach hinten, stattdessen kündigt sie Änderungen in der Gesundheitsvorsorge an: "Das muss besser werden, darf in der Häufigkeit nicht wieder vorkommen", sagt sie. Kollege Schempp will sich nun langsam vom Winter verabschieden, er verlängert die Saison noch um zwei, drei kleinere Wettkämpfe, etwa Anfang April in Tjumen. Gut dass er wieder in Form ist.

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