Eiskunstlauf:Peter Liebers stürzt und ist zufrieden

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Schöne Sprünge: Eiskunstläufer Peter Liebers (Foto: AFP)

Der Eiskunstläufer erreicht bei seiner olympischen Premiere den achten Platz, der Japaner Yuzuru Hanyu gewinnt. Die deutschen Curler holen den ersten Sieg. Alle vier deutschen Skispringer sind beim Finale von der Großschanze dabei.

Eiskunstlauf, Peter Liebers: Yuzuru Hanyu freute sich schüchtern über die erste Goldmedaille eines Eiskunstläufers für Japan, Olympia-Neuling Peter Liebers jubelte über Platz acht. Der Berliner konnte zwar nach einem Sturz beim vierfachen Toeloop Rang fünf nach seinem grandiosen Kurzprogramm nicht halten. Die Leistungen im "Eisberg" von Sotschi waren aber die beste Platzierung eines Deutschen seit dem neunten Platz von Heiko Fischer bei den Spielen 1988 in Calgary.

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"Das war nicht die Kür meines Lebens, aber eine gute Kür. Das ist eine persönliche Bestleistung, da kann ich nur zufrieden sein", sagte Liebers in der ARD über seine Punktzahl. "Das ist eine positive Überraschung", sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), "Peter hat die Zielstellung Top Ten voll erfüllt".

Bob, Training: Rekord-Weltmeisterin Sandra Kiriasis war bei Olympia in Sotschi am zweiten Trainingstag die schnellste deutsche Bob-Pilotin. Die 39-Jährige aus Stuttgart, die nach den Winterspielen ihre Karriere beenden wird, belegte mit Anschieberin Franziska Fritz die Plätze zwei und acht. "Ich bin zufrieden mit dem Fahrerischen", sagte Kiriasis und meinte: "Die Bahn fetzt." Allerdings schleppt sich die erfolgreichste Bobfahrerin der Geschichte seit wenigen Tagen mit einem Infekt herum. "Magen-Darm, Grippe, Hals - alles. Aber ich will das nicht als Ausrede nehmen", sagte Kiriasis. Die ehemalige Weltmeisterin Cathleen Martini belegte in den Trainingsläufen Nummer drei und vier die Ränge sechs und elf. Anja Schneiderheinze wurde Achte und Zwölfte.

Curling, Männer: Die deutschen Curler haben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im sechsten Anlauf ihren ersten Sieg gefeiert. Das Hamburger Team um Skip John Jahr besiegte die Schweiz 8:7, hat aber nur noch eine theoretische Chance auf die Halbfinalteilnahme. "Schade, selbst wenn wir die letzten drei Spiele gewinnen, wird es am Ende wohl nicht mehr reichen", sagte Bundestrainer Martin Beiser. Die Auswahl des Deutschen Curling-Verbandes (DCV) zeigte sich gegen die Eidgenossen verbessert und machte mit einem starken Finish (2:0 im vorletzten End) den Sieg klar.

Am Morgen musste das Hamburger Team noch einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Gegen die USA gab es nach einer mäßigen Vorstellung eine 5:8-Pleite. Die Entscheidung fiel im siebten End, als die Amerikaner ein zweites Mal vier Punkte verbuchten. "Ich habe wie ein Anfänger gespielt. Und wenn man wie ein Anfänger spielt, kann man einfach nicht gewinnen", sagte Jahr.

Skispringen, Großschanze: Alle vier Skispringer des Deutschen Skiverbandes (DSV) haben am Freitag erwartungsgemäß den olympischen Wettkampf von der Großschanze am Samstag erreicht. Bei der Qualifikation war Marinus Kraus bester DSV-Springer. Der Oberaudorfer kam mit 130 Metern auf Platz vier. Richard Freitag schaffte bei ungünstigem Wind 118,5 Meter und wurde 21. Die Qualifikation gewann der Österreicher Michael Hayböck, der 131 Meter sprang. Severin Freund und Andreas Wellinger gehörten dank ihrer Top-Ten-Platzierungen im Weltcup zu den Vorqualifizierten.

Freund, im Wettbewerb von der Normalschanze gestürzt, verzichtete nach seinem hervorragenden Sprung im Probedurchgang auf 135 Meter auf die Qualifikation. Wellinger schaffte 128 Meter. "Es war nicht alles perfekt, aber ich will Kräfte sparen. Es sind ja mehr Sprünge als bei einem normalen Weltcup", kommentierte Freund das vorzeitige Ende seines Arbeitstages.

Ski alpin, Super-Kombination: Der Schweizer Skirennfahrer Sandro Viletta ist überraschend Olympiasieger in der Super-Kombination. Viletta fuhr am Freitag nach Rang 14 in der Abfahrt im Slalom nach ganz nach vorn. In 2:45,20 Minuten lag der 28-Jährige in Krasnaja Poljana 34 Hundertstelsekunden vor dem Kroaten Ivica Kostelic. Dessen Vater Ante hatte den schwierigen Slalom gesetzt. Kostelic galt wegen seiner starken Abfahrt am Morgen als Gold-Favorit. Rang drei ging an den Italiener Christof Innerhofer. Deutsche hatten sich für die Super-Kombination nicht qualifiziert.

Skeleton, Frauen: Die britischen Skeleton-Frauen haben ihr Gold-Abo bei Olympischen Winterspielen verlängert. Vier Jahre nach dem Premieren-Triumph von Amy Williams in Vancouver feierte Elizabeth Yarnold im Sanki Sliding Center von Sotschi einen souveränen Erfolg. Nach vier Läufen hatte die 25-Jährige einen Vorsprung von 0,97 Sekunden auf die US-Amerikanerin Noelle Pikus-Pace. Bronze ging an die Russin Jelena Nikitina. Das deutsche Trio hatte mit der Medaillenvergabe von Beginn an nichts zu tun. Beste war die Vancouver-Dritte Anja Huber (Berchtesgaden) als Achte. Ihr Rückstand aufs Podium betrug 0,94 Sekunden. Zehnte wurde Sophia Griebel (Suhl), Marion Thees (Friedrichroda) landete auf dem 13. Rang.

Langlauf, 15 Kilometer: Fünf Tage nach seinem Triumph im Skiathlon über 30 Kilometer hat der Schweizer Skilangläufer Dario Cologna seinen 15-Kilometer-Triumph von Vancouver 2010 wiederholt. Der 27-Jährige siegte dieses Mal im klassischen Stil mit einem Vorsprung von 28,5 Sekunden vor dem Schweden Johan Olsson. Bronze ging an dessen Landsmann Daniel Richardsson (38,8 zurück). Bester eines deutschen Quartetts war Axel Teichmann aus Lobenstein mit einem Rückstand von 1:12,7 Minuten auf Rangt acht. Elfter wurde Hannes Dotzler (Sonthofen), auf Platz 14 landete Jens Filbrich (Frankenhain). Tim Tscharnke (Biberach) beendete das Rennen auf Position 26.

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