Biathlon:Auch Schempp feiert Sprint-Sieg

Biathlon - Simon Schempp

Simon Schempp: Nach acht Fehlern in Östersund nun in Hochfilzen fehlerfrei (Archivbild)

(Foto: dpa)
  • Die deutschen Biathleten überragen in Hochfilzen: Simon Schempp gewinnt fehlerfrei.
  • Die Frauen belegen sogar die Plätze eins bis drei.
  • Maren Hammerschmidt überrascht am meisten.
  • Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Schempp vor Fourcade

Simon Schempp hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen den Sprint gewonnen und seinen insgesamt sechsten Weltcupsieg gefeiert. Der Uhinger setzte sich am Freitag nach einer tadellosen Lauf- und Schießleistung vor Martin Fourcade durch und hatte nach 10 Kilometern 9,9 Sekunden auf den mit einem Fehler belasteten Franzosen. Dritter wurde der Norweger Tarjei Bö (0/+ 18,9 Sekunden).

Schempp gelang damit die Wiedergutmachung für seinen Blackout von Östersund. Am vergangenen Samstag war er nach acht Fehlern im Sprint nur 77. geworden und musste in der Verfolgung zuschauen. Als weiterer Biathlet der sechs Deutschen, die auf den zweimaligen Östersund-Zweiten Arnd Peiffer (Infekt) verzichten mussten, kam Benedikt Doll als Achter (1/+ 34,8 Sekunden) noch unter die Top Ten.

"Das ist wie ein Traum"

Die deutschen Frauen hatten wenige Stunden zuvor einen deutschen Dreifach-Erfolg gefeiert - und waren danach völlig aus dem Häuschen. "Das ist wie ein Traum, ich kann es noch gar nicht richtig glauben", sagte Franziska Hildebrand am Freitag nach dem ersten Weltcupsieg ihrer Karriere und kam wie ihre Teamkolleginnen Maren Hammerschmidt als Zweite und Miriam Gössner auf Rang drei aus dem Jubeln gar nicht mehr raus. Während sich die lange als "Ewige Zweite" geltende Hildebrand endlich ihren Traum vom Sieg erfüllte, lieferte Hammerschmidt das beste Weltcupergebnis ihrer Laufbahn ab. "Das ist einfach nur geil", meinte die 26-Jährige.

Auch Gössner fühlte sich wie eine Siegerin, auch wenn sie von Hammerschmidt kurz vor Schluss noch von Rang zwei verdrängte wurde. "Ich bin total erleichtert, endlich ein gutes Rennen gemacht zu haben", sagte Gössner, die damit wie Hammerschmidt die WM-Norm schaffte. Nach 7,5 Kilometern hatte Hildebrand vor der ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Hammerschmidt 15,1 Sekunden Vorsprung. Gössner musste einmal in die Strafrunde und hatte 21 Sekunden Rückstand auf ihre siegreiche Zimmerkollegin.

Damit geht das Trio mit besten Chancen in die Verfolgung am Samstag. "Den Zimmertitel wollen wir morgen verteidigen", kündigte Gössner an. Das starke deutsche Ergebnis rundete Laura Dahlmeier als Sechste (1/+ 24,6 Sekunden ab) in ihrem ersten Saisonrennen ab. Auch sie hat damit die WM-Norm für Oslo in der Tasche. Vanessa Hinz schaffte es als 15. (+ 1/+ 49,9 Sekunden) in die Top 20, die Franziska Preuß als 21. (2/+ 58 Sekunden) knapp verpasste.

Fehler bei den Favoriten

Im WM-Austragungsort von 2017 setzte Hildebrand alle zehn Schuss ins Schwarze, während sich die Favoritinnen Kaisa Mäkäräinen, Marie Dorin Habert, Gabriela Soukalova, Tiril Eckhoff und Dorothea Wierer allesamt Fehler leisteten. Vielleicht hatte es auch geholfen, dass sich Hildebrand bei einer gemeinsamen Trainingsrunde mit der früheren Alpin-Fahrerin Miriam Gössner noch Tipps für die Abfahrten geholt. "Für Miri freut es mich auch besonders. Wir sind im Moment das beste Zimmer", meinte Hildebrand.

Für Gössner war das Rennen wie eine sportliche Wiedergeburt. Nach ihrer schweren Rückenverletzung vor über zweieinhalb Jahren, dem Olympia-Aus von Sotschi und dem Verpassen der vergangenen WM ist sie endlich wieder da, wo sie wieder hinwollte und ihre Teamkolleginnen sind: in der Weltspitze. Im vergangenen Jahr wurde sie in Hochfilzen nur 93. - es war der Anfang vom Ende ihrer vergangenen Saison, einer Saison zum Vergessen. Doch nun steht der WM-Ort von 2017 für ihren Neuanfang. Auch Hammerschmidt, die bisher nur in der zweiten Reihe agierte, dürfte Hochfilzen immer in besonderer Erinnerung bleiben.

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