Die stark ersatzgeschwächte deutsche Frauenstaffel hat beim Biathlon-Weltcup in Antholz den dritten Weltcupsieg nacheinander klar verfehlt. Bei der WM-Generalprobe wurden Marlene Fichtner, Sophia Schneider, Julia Kink und Johanna Puff mit großem Rückstand auf die schwedischen Siegerinnen Achte. Stefanie Scherer und Selina Grotian waren kurzfristig ausgefallen, die sonst in der Staffel gesetzten Vanessa Voigt und Julia Tannheimer wegen Erschöpfung und Erkrankungen gar nicht erst in Antholz dabei, und die Gesamtweltcup-Führende Franziska Preuß war vorzeitig abgereist. Auch sie war erschöpft, trat ein unerfahrenes Team an.
Bei den Heim-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding hatte es in diesem Monat in anderen Besetzungen noch zwei Siege gegeben, das war in Südtirol ohne die Besten aber unmöglich. Sportdirektor Felix Bitterling hatte vor dem Start jeglichen Druck vom Team genommen, es sollten vor allem Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt werden. Von der ersten Runde an lief Deutschland einem Rückstand hinterher. Fichtner übergab als 15. auf Schneider, die sich bis auf Rang neun vorarbeitete. Kink hielt die Position an ihrem 21. Geburtstag, Puff schaffte es am Ende immerhin noch einen Platz nach vorn.
Die eigentlich in der Staffel gesetzten Vanessa Voigt und Julia Tannheimer waren wegen der Folgen von Erschöpfung und Erkrankungen nicht in Antholz dabei. Bei der Thüringerin Voigt ist weiterhin die Teilnahme an der WM im schweizerischen Lenzerheide (12. bis 23. Februar) gefährdet. „Bei Vanessa müssen wir mal schauen, wie es sich entwickelt. Das könnte ein bisschen eng werden“, sagte Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld im ZDF.
Im letzten Männerwettkampf wurde Philipp Horn als bester Deutscher Elfter in der Verfolgung. Die Norweger feierten einen Doppelsieg, es gewann Sturla Holm Lägreid vor Tarjei Bö, Dritter wurde der Italiener Tommaso Giacomel.