In ihrer sportlichen Heimat, beim Deutschen Skiverband, einigte man sich auf die Begriffe "Dummheit" und "Blauäugigkeit", aber jenseits der offiziellen Stellungnahmen ärgerte man sich über den Image-Schaden für das Biathlon-Team. Nun verkündet man die Bereitschaft, Sachenbacher-Stehle wieder aufzunehmen, vergisst aber nicht, ein dickes Aber dahinter zu setzen.
Im Münchner Merkur sagte DSV-Chef Franz Steinle: "Wir werden ihr nach diesem Urteil sicher keine Steine in den Weg legen, wenn sie es noch einmal probieren möchte. Allerdings müsste sie sich natürlich wie alle anderen Athletinnen mit entsprechenden Leistungen für internationale Aufgaben qualifizieren." Auch Bundestrainer Gerald Hönig erklärte, die Tür stehe offen: "Sie müsste sich für das Team qualifizieren, wie alle anderen. Aber ob sie das will, weiß ich nicht."
Sachenbacher-Stehle kann also machen, was sie will, buhlen wird man um sie nicht, das ist wohl die unausgesprochene Botschaft. Und die Arbeit, die ihr bevorsteht, ist gewaltig. Nach dem Wechsel vom Langlauf zum Biathlon im Jahr 2012 müsste sie abermals eine lange Pause aufholen. Vor allem dürfte es schwer werden, das Schießen, das sie erst drei Jahre praktiziert, wieder auf Top-Niveau zu bringen.
Andererseits - Evi Sachenbacher-Stehle hat sich schon öfter zurückgekämpft, und in Sotschi war sie als Vierte im Massenstart beste deutsche Biathletin. Bis diese Platzierung wegen Dopings aus den Ergebnislisten gestrichen wurde.