BFV:Zuversichtliche Amateure

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Wann wird auf Bayerns Amateurplätzen wieder gespielt? Am Mittwoch will der BFV eine Entscheidung treffen.

(Foto: Heiko Becker/imago)

Der Bayerische Fußball-Verband führt eine große Umfrage bei den Klubs durch und kritisiert eine Studie der Universität Würzburg.

Ein Großteil der bayerischen Fußballvereine geht davon aus, die Corona-Krise ohne nachhaltige Schäden zu überstehen. In einer Befragung unter knapp 1000 Vertretern von Klubs von der vierten Liga abwärts äußerten sich fast 60 Prozent auf eine entsprechende Frage "sehr zuversichtlich" oder "zuversichtlich". In der vom Bayerischen Fußball-Verband in Auftrag gegebenen Umfrage sehen gut ein Fünftel der Vereinsvertreter eine "sehr starke" oder "starke" Existenzgefährdung durch die Folgen der Pandemie. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlen sich dagegen "weniger stark" oder "gar nicht" gefährdet.

Das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen SLC Management befragte vom 10. bis 14. April insgesamt 960 Vereinsfunktionäre im Freistaat zur Corona-Krise und dem Vorgehen des BFV. Der Verband will die derzeit unterbrochene Saison frühestens am 1. September fortsetzen. Bei einem Abbruch fürchtet er nämlich eine Klagewelle von Vereinen, wie es sie im englischen Amateurfußball gibt. Laut Analyse der BFV-Befragung unterstützen zwei Drittel der Vereine diesen Plan. Bis zum Sonntagabend konnten dann alle 5100 Vereine je eine Stimme abgeben, das Ergebnis wird an diesem Montag bekanntgegeben. Aller Voraussicht nach wird der BFV-Vorstand am Mittwoch tagen und - auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse zum Meinungsbild der Vereine - eine Entscheidung treffen. Für den Fall, so Koch, dass der Vorschlag des BFV-Vorstands keine Mehrheit erhält, würde das sehr wahrscheinlich einen Außerordentlichen Verbandstag zur Konsequenz haben. An den Webkonferenzen zum Thema nahmen rund 4500 Vereinsvertreter teil.

Bei einer Umfrage der Universität Würzburg, die in den ersten beiden April-Wochen durchgeführt wurde, hatten noch fast zwei Drittel der Teams erklärt, die Saison abbrechen und von Herbst an wiederholen zu wollen. Für eine Fortsetzung votierten nur gut elf Prozent. Allerdings standen bei der Antwortoption noch Geisterspiele im Raum, der BFV hat Amateurpartien ohne Zuschauer ausgeschlossen. "Von daher ist schon die Fragestellung sachlich nachweislich falsch und entzieht ihr damit jede Grundlage. Hier wird etwas zur Abfrage gestellt, was schlicht und ergreifend ausgeschlossen ist", sagte der für Rechtsfragen zuständige BFV-Vizepräsident Reinhold Baier.

In beiden Umfragen stellen die Vereinsvertreter dem Verband ein gutes Zeugnis für das Krisenmanagement aus. In der Uni-Studie waren knapp 62 Prozent der Befragten mit der BFV-Kommunikation zufrieden, im SLC-Report lag die Zustimmungsrate gar bei knapp 73 Prozent.

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